21. 07. 2010, 09:49
(21. 07. 2010, 07:51)SSB-TOM schrieb:(20. 07. 2010, 22:28)dt8.de schrieb:(20. 07. 2010, 16:09)SSB-TOM schrieb: "Das" ist übrigens ein Artikel und steht demnach immer in Beziehung zu einem anderen Wort (z.B. das Boot, das Haus), während "dass" als Bindewort anzusehen ist. Bindewörter können Nebensätze einleiten oder verbinden, wobei dann immer zuvor ein Komma steht.
Den ersten Satz ("immer in Beziehung") muß man dabei großzügig auslegen, die Beziehung darf nämlich auch indirekt sein. Der zweite Satz ("immer zuvor ein Komma") ist definitiv falsch. Beide von Dir genannten Regeln sind aber genau die Gründe, warum viele Leute das so oft falsch schreiben: weil ihnen fälschlicherweise diese Regeln eingetrichtert wurden.
Es ist vollkommen egal, ob es sich um eine direkte oder indirekte Beziehung zu einem anderen Wort handelt, es bleibt der Bezug und somit bleibt es bei "das".
Das brauchst Du mir nicht zu erklären, ich mache das richtig. Ich wollte damit nur den Grund nennen, warum das von vielen Anderen so oft falsch gemacht wird: weil die Regel zwar eindeutig ist, aber für einen nicht-Germanisten u.U. schwer verständlich oder schwer zu erkennen ist.
(21. 07. 2010, 07:51)SSB-TOM schrieb: Ein Nebensatz, ganz gleich ob eingeschoben oder nicht, wird immer durch ein Komma getrennt, sonst könnte man das Komma ja diesbezüglich abschaffen. Demnach folgt vor jedem Nebensatz ein Komma, bei eingeschobenen Nebensätzen zwei! Nimmt man jetzt noch "dass" als Bindewort, so folgt zwangsläufig ", dass".
Das ist korrekt, aber nicht vollständig. Ein "daß" kann auch in anderen Situationen ohne Komma davor auftreten. Ein Beispiel hatte ich gebracht, Du hast es leider gelöscht. Wer lernt, daß ein "daß" nur nach einem Komma steht, hätte das "daß" in dem Satz falsch geschrieben.
M.E. richtig ist nur die Regel, die Du im anderen Posting geschrieben hast: wenn das "das" durch welches/jenes/etc. ersetzt werden kann, dann wird es "das" geschrieben, sonst "daß".
(21. 07. 2010, 07:51)SSB-TOM schrieb: Es stellt sich dabei nur z.B. die Frage, wie sich "unsere" Kinder auf diese Neuerung einstellen sollen, wenn wir die alte Rechtschreibung vorleben?
Solange das Geschriebene nach alter Rechtschreibung korrekt ist habe ich damit kein Problem. Ein Problem ist es, wenn das Geschriebene nach keiner Regel korrekt ist.
(21. 07. 2010, 07:51)SSB-TOM schrieb: Es stellt sich auch die Frage, wie ein Bewerber mit der alten Rechtschreibung z.B. in einem kaufmännischen Beruf zu einem Vorstellungsgespräch kommen soll usw.
Solches habe ich mich früher auch gefragt. Zwischenzeitlich habe ich die Erfahrung gemacht, daß das scheinbar kein Kriterium sein kann. Zumindest kann ich mir manches nicht mehr anders erklären.
Allerdings wundert mich das auch insoweit nicht, als daß (*) ich schon Schreiben von Personalabteilungen erhalten habe, die grauenhaft waren. Wie sollen solche Leute dann die Rechtschreibung einer Bewerbung beurteilen? Ich habe auf eine Bewerbung hin auch schon eine Ablehnung erhalten, die so grauenhaft war, daß ich mir dabei meinen Teil dachte ...
(*) schon wieder ein "daß" ohne Komma davor.