(25. 10. 2018, 15:57)AlexB2507 schrieb: 1. Man kauft 40 Jahre altes Altwagenmaterial...
Gibt es für diese Aussage eine Quelle?
(25. 10. 2018, 15:57)AlexB2507 schrieb: 2. Man schafft ein Inselnetz. Wären in Basel und Straßburg die Bahnen einfach über Staatsgrenzen rüberfahren wird in Ludwigsburg ein Projekt geplant, was in der Zwischenzeit vollkommen ignoriert, dass es wenige Kilometer entfernt eine Großstadt mit einem bereits gut funktionierendem Stadtbahnnetz gibt.
In Basel überschreiten die Bahnen die Staatsgrenzen jeweils nur um wenige Haltestellen. Sie bieten zudem den Gemeinden Weil am Rhein und St. Louis direkte Anschlüsse an die Großstadt Basel.
Das ist in Kehl ähnlich; die Strecke ab der Staatsgrenze umfasst 3 (!) Haltestellen. Die Tramlinie D bietet eine möglichst schnelle Verbidung zwischen Kehl und Straßburg. Dass man dafür keinen Inselbetrieb in Kehl baut, dürfte sich jedem erschließen.
Im Falle Remseck-LB-Markgröningen geht es in erster Linie um die Befriedigung der Verkehrsbedürfnisse im Raum Ludwigsburg, nicht um einen möglichst schnellen Anschluss nach Stuttgart.
Die Streckenlänge Remseck-LB-Markgröningen beträgt ca. 16 Kilometer. Es gibt in Deutschland und der Welt viele Systeme, die kleiner oder ähnlich groß sind. Sollten die Äste nach Schwieberdingen und zu W&W realisiert werden, steigt die Betriebsstreckenlänge über 20 Kilometer. Diese Marke erreicht Ulm übrigens nach vielen Jahrzehnten erst im Dezember mit der Eröffnung der Linie 2.
In der schwedischen Stadt Lund, mit ca. 88.000 Einwohnern kleiner als Ludwigsburg (Remseck, Kornwestheim, Möglingen, Markgröningen und Schwieberdingen gar nicht mitgerechnet), wird derzeit ein nur ca. 5km langes Straßenbahnsystem gebaut.
Da meines Wissens die Betriebshofkapazitäten der SSB inklusive der Weilimdorfer Planungen ausgereizt sind, wäre es wahrscheinlich gewesen, dass man auch bei einer Ausweitung des SSB-Systems bis Markgröningen im Raum LB einen weiteren Betriebshof benötigt hätte.
(25. 10. 2018, 15:57)AlexB2507 schrieb: 4. Was Markgrönnigen und Möglingen wollen scheint keinen zu interessieren. Es gab von dort stehts Unterstützung für Haas und die SSB. Aber das hat wohl Haas total vergessen.
Ich gehe davon aus, dass Markgröningen und Möglingen einen komfortablen, zuverlässigen und zukunftsfähigen Bahnanschluss nach Ludwigsburg anstreben; mit guten Umstiegsmöglichkeiten am Bhf. Ludwigsburg und umsteigefreier Weiterführung in die Ludwigsburger Innenstadt.
Ich gehe ferner davon aus, dass das auch das Ziel des Landratsamtes ist.
(25. 10. 2018, 15:57)AlexB2507 schrieb: Ich würde an der Stelle von Möglingen und Markgrönningen mindestens für SSB kompatible Fahrzeuge aussprechen. Wobei es theoretisch auch möglich sein müsste DT8 zu bestellen. Ansonsten (ich weis, ich habe mich oben gegen den Kauf von Altmaterial ausgesprochen) könnte man der SSB bestimmt ach ein Paar DT8.4 abkaufen. Man könnte diese so sanieren wie den DT8.S (ohne Ausbau der Stufen) und dann auf der Strecke (Mit 750 V DC nach BoStrab) betreiben. Parallel könnte man die von mir vorhin Vorgeschlagene Trasse über Kornwestheim vorantreiben und dann irgendwann die Lücke schließen.
Die Strecke Markgröningen-LB ist eine EBO-Strecke, die DT8 sind aber rechtlich gesehen reine Straßenbahnfahrzeuge. Dein Wunsch dürfte nur schwer umzusetzen sein.
Eine Wiederinbetriebnahme der DT8-Klapptrittstufen dürfte aus technischer wie aus rechtlicher Sicht (Barrierefreiheit, gefordert vom Gesetzgeber) völlig ausgeschlossen sein.
Eine Verlängerung der U15 von Stammheim aus, wohin auch immer, macht m. E. kaum Sinn, solange die Kapazitäten zumindest im Berufsverkehr nicht erhöht werden. Die U15 kann zu diesen
Zeiten nicht noch mehr Fahrgäste aus dem Umland aufnehmen. Wobei sie das tlw. heute schon tut, da viele Pendler aus dem Raum LB und sogar darüber Hinaus mit ihren PKW Stammheimer
Wohngebiete zuparken und die U15 richtung Stuttgart benutzen. Hier könnte ich mir eher eine Verlängerung um eine Haltestelle über die Asperger Str zum Emerholzweg vorstellen, wo man
einen P+R-Platz anlegen könnte, der zudem nahe der Umgehungsstraße liegen würde.
Ein Nieder- oder mittelfluriges Gelenk-Zweisystemfahrzeug böte folgende Vorteile:
- vergleichsweise schnelle Inbetriebnahme auf der Strecke Markgröningen-LB Bhf., EBO-Status könnte unangetastet bleiben; danach schrittweise Weiterbau
- Eisenbahn-Güterverkehr könnte erhalten bleiben
- der mehrheitliche Wunsch aus Ludwigsburg, kein Hochflursystem einzuführen, wäre erfüllt; wobei es wohl so aussieht, dass der OB und Teile des Gemeinderates der Stadt LB leider jede Art von Straßen-/Stadtbahn ablehnen
- BO-Strab-Strecken innerhalb von Markgröningen und Ludwigsburg wären mit einem Fahrzeug, das auch engere Kurvenradien bewältigt, ggf. leichter umsetzbar als z.B. mit DT8-Fahrzeugen
- 2,65m breite Fahrzeuge ließen immer noch einen Gemeinschaftsbetrieb z.B. zwischen Pattonville und Remseck-Aldingen zu: niedrige Bahnsteige für die Niederflurwagen, Hochbahnsteige für eine ggf. bis Pattonville verlängerte U14; auch wäre so eine relativ einfache Überführungsmöglichkeit in die SSB-Hauptwerkstatt zu Wartung und Reparatur zumindest nicht völlig ausgeschlossen.
Es wurde in der Presse jedoch schon vermeldet, dass Pattonville Endstation für die Ludwigsburger NF-Bahn wie auch für eine verlängerte U14 der SSB werden könnte.
- Zweisystemfahrzeuge einer neuen Generation befinden sich derzeit unter Federführung der AVG zusammen mit Betrieben in Deutschland (u.a. Erms-Neckar-Bahn!) und Österreich in Entwicklung:
Eine gemeinsame Fahrzeugplattform könnte Zulassungsprozedere und Kosten mindern; Stichwort "Synergieeffekte"
https://www.vbk.info/unternehmen/news/de...ellen.html
- Zweisystemwagen bieten weitere Ausbauoptionen auf EBO-Strecken in der Region:
Wüstenrot, Kornwestheim; in etwas fernerer Zukunft vielleicht via Schusterbahn bis Esslingen, über Korntal nach Leonberg oder über Marbach ins Bottwartal?
Ohne Kompromisse wird es nicht gehen. Bedenke, dass der OB von Ludwigsburg im Gegenzug auch seinen Wasserstoffzug ad acta legt (welcher ohnehin nur zwischen Markgröningen Ortsrand (alter Bahnhof) und Ludwigsburg Bhf. sowie auf EBO-Strecken hätte verkehren können). Ganz abgesehen von den enormen Mehrkosten für noch nicht langjährig erprobte Triebwagenprototypen mit Wasserstoffantrieb.
Was letztlich wirklich bei alledem herauskommen mag, bleibt spannend. Wird sich eine Mehrheit im Gemeinderat LB querstellen? Wird es ein Netz mit Zweisystemwagen geben? Wird man nach dem Vorlaufbetrieb doch noch auf ein reines BO-Strab-Netz hinarbeiten? Fragen über Fragen.....
Gruß Stammtram