Beiträge: 524
Themen: 19
Registriert seit: 07 / 2007
17. 02. 2008, 19:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19. 02. 2008, 17:24 von nightwalker.)
Es ist zwar etwas pedantisch, aber mir geht es gehörig gegen den Strich, dass selbst hier der falsche Begriff U-Bahn verwendet wird!! Wir haben in Stuttgart eine STADTBAHN .
Nur Berlin, Hamburg, München und Nürnberg haben U-Bahnen; Frankfurt am Main bezeichnet seine Stadtbahn fälschlicherweise als U-Bahn.
Zum Glück heißt unsere Stadtbahn auch Stadtbahn...
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
Beiträge: 753
Themen: 41
Registriert seit: 04 / 2007
17. 02. 2008, 21:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17. 02. 2008, 22:22 von henchen2410.)
Die SSB bezeichnet ihre Bahn, was auch immer sie ist auch als U-Bahn in diversen Publikationen, das U steht für unabhängig und nicht für Untergrund, und an den Haltestellen ist auch überall ein großes U. Wenn sich die Berliner auf den Schlips getreten fühlen, ist das ihr Problem, aber wo ein U steht, ist auch eine U-Bahn. Es gibt meines Wissens kein Gesetz, dass das verbietet. Und da die Linie 68 bald ab S-Bahnhof Grünau stillgelegt wird, hat Alt-Schmöckwitz bald nichtmal mehr eine primitive Straßenbahn!
Edit: Google bringt zu "U-Bahn Stuttgart" knapp doppelt so viele Treffer wie für "Stadtbahn Stuttgart"
MfG
henchen2410
Beiträge: 5.348
Themen: 104
Registriert seit: 04 / 2007
Hallo Henchen,
mit dem Post liegst Du aber gehörig falsch.
henchen2410 schrieb:Die SSB bezeichnet ihre Bahn, was auch immer sie ist auch als U-Bahn in diversen Publikationen,
Das wäre mit neu. Mir ist die Bezeichnung U-Bahn nur im Zusammenhang mit den U-Strecken in der Innenstadt begegnet, da diese noch für eine echte U-Bahn geplant waren. An anderer Stelle wäre mir der Begriff U-Bahn noch nicht untergekommen.
Und was Stuttgart hat ist definitiv keine U-Bahn, Punkt und aus.
henchen2410 schrieb:das U steht für unabhängig und nicht für Untergrund,
Das U in der Liniennumer, ja. Eingeführt wurde es aber, um Verwechslungen mit der S-Bahn zu vermeiden und die SSB nicht bereit war, erst Liniennummern ab 10 zu verwenden.
henchen2410 schrieb:und an den Haltestellen ist auch überall ein großes U.
Ein "U Stadtbahn", etwas anderes habe ich noch nicht gesehen. Ein U steht nicht zwingend für U-Bahn.
henchen2410 schrieb:Wenn sich die Berliner auf den Schlips getreten fühlen, ist das ihr Problem, aber wo ein U steht, ist auch eine U-Bahn. Es gibt meines Wissens kein Gesetz, dass das verbietet.
Henchen, als mit-Moderator sollte von Dir hier aber eine etwas gemäßigtere Reaktion kommen, insbesondere, weil Du da nicht recht hast. Eine U-Bahn ist ziemlich genau definiert (frag nicht wo), und die Stadtbahn der SSB fällt da nicht darunter, weshalb sie als Stadtbahn bezeichnet wird und auch an allen Haltestellen unter dem U noch das Wörtchen Stadtbahn steht.
Das zusätzliche Wörtchen steht genau deshalb da, weil die SSB ganz genau weiß, daß das, was sie da hat, keine U-Bahn ist.
Frankfurt hat übrigens eine richtige U-Bahn, nämlich die U4. Das einzige "Problem" dort ist, daß die Bezeichnung U-Bahn auch für weitere Linien verwendet wird, die nicht unter die Definition einer U-Bahn fallen.
Dazu gibt es aber im Internet genug zu finden.
henchen2410 schrieb:Und da die Linie 68 bald ab S-Bahnhof Grünau stillgelegt wird, hat Alt-Schmöckwitz bald nichtmal mehr eine primitive Straßenbahn!
Allerdings ist das die einzige der geplanten Stillegungen, die vorerst wieder zurückgenommen wurde, von daher ist "bald" schonmal nicht ganz richtig.
henchen2410 schrieb:Edit: Google bringt zu "U-Bahn Stuttgart" knapp doppelt so viele Treffer wie für "Stadtbahn Stuttgart"
Und dann schließ mal alle nicht fachkompetenten Seiten aus, und dann sieht das ganz anders aus. Google ist nicht der Nabel der Welt.
Stuttgart hat keine U-Bahn, zum Glück.
Beiträge: 753
Themen: 41
Registriert seit: 04 / 2007
18. 02. 2008, 08:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18. 02. 2008, 08:41 von henchen2410.)
dt8.de schrieb:Eine U-Bahn ist ziemlich genau definiert (frag nicht wo),
Doch das frag ich ;-) Vor allem, wer nimmt sich das recht, das zu definieren? Die BOStrab nicht, und das ist das einzige was zählt. Rein rechtlich ist die Berliner U-Bahn auch nur eine Straßenbahn. Also gibt es in Deutschland überhaupt keine U-Bahn, sondern nur Eisenbahnen und Straßenbahnen.
dt8.de schrieb:Das wäre mit neu. Mir ist die Bezeichnung U-Bahn nur im Zusammenhang mit den U-Strecken in der Innenstadt begegnet, da diese noch für eine echte U-Bahn geplant waren. An anderer Stelle wäre mir der Begriff U-Bahn noch nicht untergekommen.
Eine schnelle Suche brachte das:
http://www.ssb-ag.de/de/erlebnis/ssb_zum...honer.html
"In verschiedenen Farben bauen sich nach und nach die einzelnen U-Bahn-Linien auf dem Bildschirm auf - bis am Ende das ganze Netz als buntes Feuerwerk aufblitzt."
Edit:
Wenn die Definition des VCD herangezogen wird, hätte Frankfurt auch keine U-Bahn, da dort eine "U-Bahn" als geschlossenes System definiert wird, es aber Mischbetrieb mit der Straßenbahnlinie U5 gibt, womit die U4 wiederum keine U-Bahn wäre...
Beiträge: 5.348
Themen: 104
Registriert seit: 04 / 2007
henchen2410 schrieb:dt8.de schrieb:Eine U-Bahn ist ziemlich genau definiert (frag nicht wo),
Doch das frag ich ;-) Vor allem, wer nimmt sich das recht, das zu definieren? Die BOStrab nicht, und das ist das einzige was zählt. Rein rechtlich ist die Berliner U-Bahn auch nur eine Straßenbahn. Also gibt es in Deutschland überhaupt keine U-Bahn, sondern nur Eisenbahnen und Straßenbahnen.
Wie wäre es mal, bei der Standarquelle für solche Fragen nachzusehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahn#Defi...Abgrenzung
Im §4 PBefG ist von Untergrundbahnen die Rede. Dort werden Untergrundbahnen rechtlich den Straßenbahnen zugeschlagen, was aber darauf schließen lässt, daß es den Begriff in gesetzlicher Hinsicht sehr wohl gibt, sonst wäre die rechtliche Zuordnung zu Straßenbahnen nicht erforderlich.
Ansonsten gibt es die Definition des VDV, die in der Wikipedia wiedergegeben ist. Da der VDV (u.a.) die Normungsinstanz für deren Mitglieder ist (die SSB ist VDV-Mitglied) gilt die Definition des VDV also für die SSB.
henchen2410 schrieb:Eine schnelle Suche brachte das:
http://www.ssb-ag.de/de/erlebnis/ssb_zum...honer.html
"In verschiedenen Farben bauen sich nach und nach die einzelnen U-Bahn-Linien auf dem Bildschirm auf - bis am Ende das ganze Netz als buntes Feuerwerk aufblitzt."
Na ja, wenn das der einzige Fundort ist :-)
henchen2410 schrieb:Edit:
Wenn die Definition des VCD herangezogen wird, hätte Frankfurt auch keine U-Bahn, da dort eine "U-Bahn" als geschlossenes System definiert wird, es aber Mischbetrieb mit der Straßenbahnlinie U5 gibt, womit die U4 wiederum keine U-Bahn wäre...
Frankfurt hat keine U-Bahn als U-Bahn-Netz, sondern eine (einzige) Linie, die nach U-Bahn-Standards betrieben wird. Leider gibt die Wikipedia nicht her, was der VDV da genau definiert. Und zu genauerer Recherche habe ich hier keine Zeit.
Beiträge: 753
Themen: 41
Registriert seit: 04 / 2007
18. 02. 2008, 20:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18. 02. 2008, 20:16 von henchen2410.)
Mal unabhängig von den ganzen rechtlichen Fragen, hat sich das Wort Stadtbahn in meinen Augen in Stuttgart nie durchgesetzt, zumindest nicht in der "einfachen" Bevölkerung. Bei Fahrgastbefragungen sagen die Leute zu etwa 80% ich steige zur "U-Bahn" um, die anderen sagen Straßenbahn, aber Stadtbahn habe ich in meiner Karriere beim VVS noch nie gehört.
Mir ist es auch schon oft untergekommen, dass die Leute Stadtbahn mit der S-Bahn gleichsetzen. Da wird man um Auskunft gefragt, sagt Stadtbahn und die Leute fragen dann, welche S-Bahn-Linie man denn nutzen muss. Ich habe mir nun auch einfach U-Bahn angewöhnt, da hiermit doch alle Wissen, was gemeint ist.
Nun nochmal zum Thema oben:
Was ist bei der U-Bahn unabhängig vom Individualverkehr. Sind da mit Lichtsignalanlagen gesicherte Bahnübergänge für Straßen und Fußgänger mit eingeschlossen? Wenn nicht, wären die Stuttgarter U3 und U8 auch U-Bahn-Linien. U-Bahn-ähnlich sind sie allemal, da sie auf keinem Streckenstück im Straßenraum verkehren. Oftmals liest man auch, die Berliner S-Bahn erfülle die Kriterien einer U-Bahn, sie besitzt jedoch auch niveaugleiche, lichtsignalgesicherte Bahnübergänge. Was ist nun korrekt? In meinen Augen sollte man diese Begriffe Stadtbahn und U-Bahn gar nicht unterscheiden. Erfurt oder Freiburg z.B. nennen ihr System auch Stadtbahn, obwohl es der offiziellen Definition nicht entspricht, sondern lediglich Straßenbahnen sind. Frankfurt nennt sein komplettes System U-Bahn, obwohl es der Definition nicht entspricht. Bei den verschiedenen S-Bahnen ist es noch krasser, denn mehr als die Hälfte aller deutschen S-Bahnen entsprechen nicht der Definition (Rhein-Neckar, Ortenau, Breisgau, Rostock, Hannover,...) Sind solche Definitionen dann überhaupt noch sinnvoll, wenn sie mit der umgangssprachlichen Bedeutung gar nichts mehr gemeinsam haben? Ich sage nein.
MfG
henchen2410
Beiträge: 2.154
Themen: 57
Registriert seit: 04 / 2007
dt8.de schrieb:Na ja, wenn das der einzige Fundort ist :-)
Die Aufzüge Klett-Passage - Stadtbahn - S-Bahn haben auf der Stadtbahnebene wenn ich das jetzt richtig weiß auch U-Bahn stehen.
henchen2410 schrieb:Erfurt oder Freiburg z.B. nennen ihr System auch Stadtbahn, obwohl es der offiziellen Definition nicht entspricht, sondern lediglich Straßenbahnen sind.
Wenn ich das richtig in erinnerung habe sind die Stadtbahnkriterien:
- möglichst oft eigener Fahrweg
- bevorrechtigung an LSA
- ebenerdiger Einstieg
beide Kriterien erfüllt zumindest das Freiburger Netz, die 3. m.E. sogar besser als das Stuttgarter.
Beiträge: 753
Themen: 41
Registriert seit: 04 / 2007
glx schrieb:Die Aufzüge Klett-Passage - Stadtbahn - S-Bahn haben auf der Stadtbahnebene wenn ich das jetzt richtig weiß auch U-Bahn stehen.
Und die Ansagen in den Aufzügen geben auch "U-Bahn-Ebene" aus
glx schrieb:henchen2410 schrieb:Erfurt oder Freiburg z.B. nennen ihr System auch Stadtbahn, obwohl es der offiziellen Definition nicht entspricht, sondern lediglich Straßenbahnen sind.
Wenn ich das richtig in erinnerung habe sind die Stadtbahnkriterien:
- möglichst oft eigener Fahrweg
- bevorrechtigung an LSA
- ebenerdiger Einstieg
beide Kriterien erfüllt zumindest das Freiburger Netz, die 3. m.E. sogar besser als das Stuttgarter. Wikipedia sagt dazu:
"Einige reine Straßenbahnbetriebe bezeichnen ihre Netze als Stadtbahn. So wurde 1996 die Erfurter Straßenbahn per Stadtratsbeschluss in Stadtbahn Erfurt umbenannt, ebenso wie die Stadtbahn Freiburg. Damit ist die Abgrenzung, ob es sich um eine Straßen- oder Stadtbahn handelt, inzwischen recht fließend."
MfG
henchen2410
Beiträge: 48
Themen: 1
Registriert seit: 11 / 2007
Die BOStrab kennt schon den Unterschied zwischen unabhängig geführten und straßenabhängigen Bahnen. So gelten die Maximalmaße für Breite von 2,65m und Länge von 75m nur für straßenabhängige Bahnen. Ebenso brauchen unabhängige Bahnen auch keinen Blinker, Spiegel, Bimmel, Magnetschienenbremse... Nach §16 (6) gelten Bahnkörper mit gesichtertem Bahnübergang auch als unabhängig, wäre ja bekloppt, wenn man für Bahnen nach BOStrab einen höheren Standart anpeilt als für Eisenbahnen.
Man kann jetzt vereinfacht sagen, U-Bahnen sind Bahnen nach BOStrab, die ausschließlich unabhängig geführt werden, also Berlin, Hamburg, München, Nürnberg - und Wuppertal ;-). Für den "feisten" Fahrgast ist es aber so ziemlich egal, ob das Ding, in dem er sitzt nun eine U-Bahn, U-Strab, Stadtbahn oder sonstwas ist - wo U draufsteht, ist auch U drin. Deshalb finde ich es mühsig, sich darüber zu streiten.
Dasselbe Problem betrifft den Begriff Stadtbahn. Vor 20 Jahren war das noch einfach: In die Straßenbahn musstest Du reinklettern, Stadtbahnen haben teilweise ebenerdige Einstiege über Hochbahnsteige (und ähneln U-Bahnen). Doch seit der Einführung der Niederflurtechnik werden neue Hochflurstadtbahnen nur zur Netzerweiterung und -ergänzung gebaut (Stuttgart, Hannover, Rhein-Ruhr, Rhein-Sieg). Wo man das Hochbahnsteigzeitalter verschlafen hat, baut man die Straßenbahn stadtbahngerecht (2,65m Wagenkastenbreite, teilweise bis 75m Zuglänge) aus und sichert den ebenerdigen Einstieg über die Niederflurtechnik (Bremen, Karlsruhe, Kassel). Andernorts setzt man längerfristig auf ein getrenntes Hoch- und Niederflurnetz (Köln, Düsseldorf, Dortmund).
Wo grenzt man jetzt Stadt- und Straßenbahn voneinander ab? Auch dort, wo man nie ein klassisches Stadtbahnnetz mit Hochbahnsteigen gebaut hätte, schafft man mit der zunehmenden Beschaffung von Niederflurfahrzeugen eine ähnliche Qualität und nennt sich selbstbewusst auch Stadtbahn (Braunschweig, Erfurt, Freiburg).
Beiträge: 198
Themen: 26
Registriert seit: 07 / 2007
Wir können alles, auser Briefe beidseitig bedrucken!
|