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Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - Druckversion

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RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - FoxMcLoud - 30. 03. 2011

(30. 03. 2011, 09:31)noname schrieb: Genau Stresstest abwarten. Dann werden alle feststellen, dass S21 gebaut wird, obwohl Grün gewählt wurde und das Geschrei geht wieder los.

Und genau in dem Punkt irrst du dich wie viele andere Pro-S21 wohl auch nach meiner Meinung, denn manche Befürworter wissen anscheinend garnicht, wie schlecht es eigentlich um S21 steht

Stolperstein 1: Stresstest ist noch nicht durch, die Bahn wird natürlich etwas präsentieren, dass es grade so eben passt, weil sie den Test ja selbst machen will und den Gegnern (die jetzt immerhin die Landesregierung stellen) nur die fertigen Ergebnisse präsentieren will. Du gehts ja auch nicht zum TÜV und sagst denen "Hey Leute, ihr braucht mein Auto nicht mehr abnehmen, das mach ich selbst, geb euch mein Wort, dass auch alles funktioniert", oder? Wink Immerhin ist ja inzwischen in der Planung, den Stresstest doch transparenter mit Beteiligung der K21-Befürworter durchzuführen. Sollte S21 wirklich so miserabel abschneiden, wie es das Gutachten der Grünen kurz vor der Wahl ergeben hat, dann kann S21 einfach nicht weitergebaut werden

Stolperstein 2: Die Kosten... Seit der Verkündung, die NBS würde 850 Millionen Euro teurer werden (das war im Juli 2010) ist bis jetzt(!) immer noch nicht geklärt, wer die neuen Kosten eigentlich tragen soll. Die Bahn hat wohl kaum Geld für mehr Investitionen, da die noch ganz andere Baustellen hat wie neues Wagenmaterial, Rheintalstrecke muss neu geplant werden, Sanierung von alten Strecken. Verkehrsminister Ramsauer hat ja schon verlauten lassen, dass er die neuen Kosten auf Bahn und Land BaWü teilweise umlegen will. Nur kann das Land mit seiner neuen Regierung jetzt auf stur stellen und sich darauf berufen, dass in der Finanzierungsvereinbarung festgehalten wurde, dass sämtliche Mehrkosten der Bund alleine zu tragen hat.

Stolperstein 3: S21plus... Hier muss man zwar den Stresstest abwarten, wenn es Nachbesserungen geben muss, dann wirds teuer, sofern man die Nachbesserungen überhaupt umsetzen kann (zB 9. und 10. Gleis). Wer soll hierfür die Kosten tragen? Wobei ich hier zugebe, dass es doch ein bisschen viel "Was wäre wenn" ist. Trotzdem ist dieser Gedankengang berechtigt.

Stolperstein 4: Der Filderbahnhof... Hier hat das Eisenbahnbundesamt ja schon festgestellt, dass der Filderbahnhof und der entsprechende Abschnitt so wie es planfestgestellt werden soll "grenzwertig" und ein "Flaschenhals" ist und die DB auch hier nachbessern muss. Wieder stellt sich die Frage, wer hier die Kosten tragen soll

Stolperstein 5: Der jetzige Baustopp bis zur Bildung der neuen Regierung... Hatte Bahnchef Grube nicht noch vor der Wahl verkündet, dass es keinen Baustop geben kann? Jetzt gibt es einen zumindest teilweisen Baustop, der weiter reicht als jener damals zur Schlichtung. Sobald die neue Landesregierung ernannt wurde, wolle die DB erneut über S21 "verhandeln", was auch immer das heißen soll. Meiner Meinung nach hätte die DB jetzt die Gelegenheit, einigermaßen heil ihren Kopf aus der Affäre zu ziehen, bevor sie das Risiko der neuen Kosten und weiter zu erwarteten Kostensteigerung alleine tragen zu müssen oder halt mit dem Bau beginnen zu müssen, ohne sicher zu sein, dass auch genug Geld dafür vorhanden sein wird. Sonst hat sie bei der Hälfte der Bauarbeiten kein Geld mehr und Stuttgart hätte einen Kopfbahnhof mit einer riesigen Grube direkt am Bonatzbau...

Unter den Befürwortern von K21 geht der Spruch "Entweder man ist für S21 oder man hat sich informiert" um, bei knapp 90% der Pro-S21-Leute scheint sich das nach meinen Erfahrungen leider zu bewahrheiten Sad
Damit meine ich allerdings niemand hier aus dem Forum!


Falls mal jemand 15 Minuten Zeit investieren will, kann sich ja mal folgendes Video zur Finanzierung von S21 ansehen
http://www.youtube.com/watch?v=n7m3Tksa5dk&feature=player_embedded

mfg fox


RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - Holger2 - 30. 03. 2011

Hallo Fox,

spätestens nach der Landtagswahl wäre es ja doch mal an der Zeit, die Polemik zu hause zu lassen. Also zumindest ich bin sehr gut informiert und trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - weiterhin Befürworter von S21.

zu 1: Also, wenn ich zum TÜV gehe, dann auch mit einem fertigen Auto und der TÜV prüft dann, ob das Auto einwandfrei funktioniert. Ebenso beim Stresstest: Die Bahn stellt einen fertigen Test vor und dann wird geprüft, ob dieser Stresstest korrekt ist.

zu 2: Die Kostenübernahme ist doch längst geklärt (Belege spare ich mir jetzt mal, da Du ja auch damit geizt)

zu 3: Da gebe ich Dir recht, S21 plus wird es nicht geben, einzelne Verbesserungen hat es ja schon gegeben, aber sicher nicht das Gesamtpaket umgesetzt.

zu 4: Das EBA hat nicht festgestellt, dass es Engpässe gibt, sondern um weitere Untersuchungen gebeten, siehe hier: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-bundesamt-haelt-fildertrasse-fuer-grenzwertig.2a92216c-609a-49fa-ae89-10c476b27aad.html.

zum Stresstest: Da habe ich mir selber mal die Mühe gemacht:
http://www.file-upload.net/download-2998329/Schattenfahrplan3.pdf.html

Holger


RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - freeman - 31. 03. 2011

Dagegen!

um so mehr, als gerade ein Bericht mit Video-Doku aufgetaucht ist, das dezidiert darlegt, wie die BAHN mit Wissen des schwarzen Filzes versucht, den Steuerzahler in BW und S bei der Finanzierung massiv abzuzocken, um selbst einen Milliarden-Reibach zu machen.

www.fortunanetz.de

Mir hat es schlichtweg die Sprache verschlagen, als ich die Doku sah!




RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - FoxMcLoud - 31. 03. 2011

@Holger: Für die Klärung der Kosten vom Juli musst du mir mal ne Quelle geben. Mein letzter Wissensstand ist halt, dass man zwar verhandeln würde, aber jetzt immernoch kein Ergebnis zustande gebracht hat.

Normalerweise bin ich bei sowas up-to-date, aber davon habe ich noch nichts gehört

mfg fox


RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - Holger2 - 31. 03. 2011

Hallo Fox,

zur Absicherung von Mehrkosten wurde ja ein Risikofonds gebildet, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgart_21#cite_ref-db-2009-12-10_139-0

freeman,
wie ich das Video gesehen habe, hat es mir auch die Sprache verschlagen: Die Balken für Einnahmen (Finanzierung) und Ausgaben (Projektkosten) sind durchweg nicht gleich groß, wie es eigentlich sein muss. Da kann jemand nicht richtig rechnen. Außerdem wurde behauptet, dass Stuttgart hoch verschuldet sei, obwohl Stuttgart als einzige Großstadt in Deutschland fast schuldenfrei ist.
Darum wieder mein Appell, nach der Landtagswahl endlich wieder zur Ruhe zu kommen und etwas seriöser zu argumentieren.

Holger


RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - luchs - 01. 04. 2011

(31. 03. 2011, 06:12)freeman schrieb: www.fortunanetz.de
Mir hat es schlichtweg die Sprache verschlagen, als ich die Doku sah!
Mir wahrlich auch - am Anfang wird tatsächlich versucht etwas Seriösität vorzugaukeln - aber dann wird es ja immer mehr eine Milchmädchenrechnung.

In Minute 11:51 ergibt die Summe des Balkendiagrammes 3.721 Mio - die dargestellte Projektsumme beträgt gleichzeitig 5.500 Mio. Irgendwie waren bis dahin 1.779 Mio verloren gegangen. In Manier eines Hütchenspielers sinkt diese Diskrepanz dann wieder auf 1.328 Mio.

Ja - mir hat es auch die Sprache verschlagen...




RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - dt8.de - 02. 04. 2011

(31. 03. 2011, 20:10)Holger2 schrieb: zur Absicherung von Mehrkosten wurde ja ein Risikofonds gebildet, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgart_21#cite_ref-db-2009-12-10_139-0

Von dem bitte wieviel noch übrig ist?

Da wir aktuell bei 4,088 Mrd. stehen, dürfte der Risikofonds noch etwa 0,5 Mrd. beinhalten (die Kostensteigerung von 3 auf 4 Mrd. wurde ja schon dem Fonds entnommen, 4,5 ist ja die Schallgrenze)

Davon muß die Umplanung auf den Fildern bezahlt werden, außerdem muß die Planung mit den dünneren Tunnelwänden noch genehmigt werden, und es dürften keine weiteren Kostensteigerungen entstehen.

Ursprünglich sollte der Risikofonds mal die während des Baus auftretenden Kostensteigerungen abfangen. Jetzt ist er schon vor dem eigentlichen Baubeginn fast aufgebraucht.


RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - Holger2 - 02. 04. 2011

Hallo,

Ramsauer hat mal wieder geredet: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-04/ramsauer-stuttgart-schnellstrecke

Er schlägt vor, dass nur die Neubaustrecke Ulm - Wendlingen gebaut wird, ohne Bahnhof. Der Länderanteil müsse aber trotzdem gezahlt werden.

Meine Meinung: Ob von diesem Herrn jemals noch was Qualifiziertes kommt?

Holger



RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - dt8.de - 02. 04. 2011

(02. 04. 2011, 17:44)Holger2 schrieb: Hallo,

Ramsauer hat mal wieder geredet: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-04/ramsauer-stuttgart-schnellstrecke

Er schlägt vor, dass nur die Neubaustrecke Ulm - Wendlingen gebaut wird, ohne Bahnhof. Der Länderanteil müsse aber trotzdem gezahlt werden.

Meine Meinung: Ob von diesem Herrn jemals noch was Qualifiziertes kommt?

Kannst Du bitte erklären, was an seiner angeblichen neuen Aussage unqualifiziert sein soll? Meiner Meinung nach ist zumindest der Grundtenor (nicht die anschließenden Details) so ziemlich das Sinnvollste, was in den letzten Jahren aus Berlin zu S21 gekommen ist.

Endlich fällt nämlich damit die "offizielle Zusammenfassung" von S21 und der NBS zu einem Projekt, was es nie war.


RE: Für oder Gegen Stuttgart 21? Umfrage - Holger2 - 02. 04. 2011

(02. 04. 2011, 17:51)dt8.de schrieb: Endlich fällt nämlich damit die "offizielle Zusammenfassung" von S21 und der NBS zu einem Projekt, was es nie war.

Hallo dt8,

1.: naja eben. Ich kann doch als Politiker nicht jahrelang einen Zusammenhang suggerieren, und dann plötzlich so tun, als wären das zwei unabhängige Projekte. Politisch finde ich das mehr als dämlich. Was bezweckt er mit seinen ganzen Aussagen eigentlich? Naja, lesen -> denken -> reden scheint nicht so R.'s Stärke zu sein.

2.: Bei S21 und K21 werden gleichermaßen die Strecke Stuttgart Hbf. - Cannstatt - Plochingen entlastet, wo viele Regionalzüge hinter den S - Bahnen herzockeln müssen. Dieses Ziel wird durch so eine halbe Strecke völlig verfehlt.

3.: Der Fahrzeitgewinn beträgt bis Wendlingen vielleicht 20 Minuten. Dann muss der ICE aber noch auf die Tübinger Strecke eingefädelt werden und in Plochingen muss er auf die Geislinger Strecke schwenken.
Bleiben vielleicht noch 10-15 Minuten Fahrzeitgewinn. Dafür brauche ich wirklich keine Neubaustrecke mehr.

Dann noch lieber eine Lösung nach K21 mit Einfädelung in Cannstatt.

Holger