Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Presseschau: Stadtbahn zum Neckarpark
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Hallo zusammen,

Teile des Stuttgarter Gemeinderates fordern einen regelmäßigen Stadtbahnverkehr durch den Neckarpark zum Mercedes-Benz-Museum. Die STZ hat in ihrer heutigen Ausgabe recht ausführlich und wie ich finde fundiert berichtet:

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"Wir sind kein Schlaraffenland des Nahverkehrs"
SSB halten Verlängerung der Stadtbahn im Neckarpark für unwirtschaftlich - SPD-Fraktion fordert neue und kreative Lösungen
Viele Stadträte wünschen sich eine täglich durch den Neckarpark bis zum neuen Mercedesmuseum fahrende Stadtbahn. Den SSB sind diese Pläne zu teuer. Die zwischen Museum und Bad Cannstatt pendelnden Shuttlebusse der Linie 51 sind kaum besetzt.

Das Thema Nahverkehr im Neckarpark treibt die Kommunalpolitik um: Die SPD-Fraktion mahnt in einem aktuellen Antrag eine bessere Anbindung von Wasen, Schleyerhalle, Gottlieb-Daimler-Stadion und Mercedesmuseum an: Dort befänden sich auch das Haus des Sports und die Bezirkssportanlage, die an normalen Tagen nur schwer mit dem Nahverkehr erreichbar seien. Außerdem entstehe auf dem ehemaligen Cannstatter Güterbahnhofareal ein neuer Stadtteil mit 450 Wohneinheiten und 2000 Arbeitsplätzen.

Ebenso wie den Grünen schwebt der SPD ein Ausbau der Volksfestlinie U 11 vor, die regelmäßig zur Endhaltestelle Automobilmuseum in der Mercedesstraße fahren soll. Schon heute herrsche in Stadt- und S-Bahn drangvolle Enge, wenn der VfB spiele, der Wasen belegt sei und es in Schleyerhalle und der Porsche-Arena weitere Veranstaltungen gebe. Deshalb müssten die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und die Stadt darlegen, welche Trassen für eine Erschließung des Neckarparks in Frage kämen. Der zwischen Cannstatter Bahnhof und Mercedesmuseum verkehrende Shuttlebus sei nur eine Zwischenlösung. "Wir wollen, dass Stadt und SSB trotz knapper Mittel mit viel Kreativität nach Lösungen suchen", so die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Annette Sawade.

Die SSB betrachten den Neckarpark allerdings differenzierter. "Die seit einem Jahr im 20-Minuten-Takt zwischen Museum und Cannstatt verkehrende Buslinie 51 ist alles andere als ein Renner", sagt der Technikvorstand Wolfgang Arnold. "Im Schnitt sitzen in den Gelenkbussen mit Platz für mehr als 100 Fahrgäste nicht mehr als 30 Menschen. Das zeige, dass der Shuttlebus für die Neckarparkbesucher kein attraktives Nahverkehrsmittel sei. Deswegen gebe es Überlegungen, den Shuttleverkehr künftig mit normalen Linienbussen zu bestreiten. "Schließlich kann man mit der S-Bahn in sieben Minuten vom Hauptbahnhof direkt bis zur Haltestelle Gottlieb-Daimler-Stadion gelangen", erklärt der SSB-Manager Wolfgang Arnold.

Auch beim Vergleich mit der Stadtbahn ist für die SSB die S-Bahn der schnellere Neckarparkzubringer. Dies zeigten alle bisherigen Überlegungen, die Stadtbahntrasse vom Wasen über die Mercedesstraße bis zum Automuseum zu verlängern. "Eine Fahrt vom Hauptbahnhof bis zur Endstation Museum würde mit der Stadtbahn fast 20 Minuten dauern", so Arnold. Die Fahrgäste müssten zudem an der Haltestelle Mineralbäder in die Stadtbahn zur Mercedesstraße umsteigen. Betrieblich rechne sich diese sechs Millionen Euro teure Verlängerung der Stadtbahntrasse auf gar keinen Fall. Hinzu kämen noch jährliche Betriebskosten von 700 000 Euro. "Für solche Investitionen ist die Auslastung im Alltag zu gering", erklärt der SSB-Betriebsleiter Klaus-Dieter Lohrmann. Und bei Großveranstaltungen sei - wenn überhaupt - nur ein stark eingeschränkter Fahrbetrieb möglich. "Bei einem VfB-Heimspiel ist die Mercedesstraße eine Fußgängerzone."

Noch unwirtschaftlicher erscheint aus Sicht der SSB eine Stadtbahntrasse, die über die Benzstraße um das Daimlerstadion herum zum Mercedesmuseum führen würde. Die notwendige Investition von 30 Millionen Euro plus den jährlichen Betriebskosten von 700 000 Euro sei auch nicht durch den direkten Anschluss des neuen Wohn- und Gewerbegebiets auf dem ehemaligen Areal des Cannstatter Güterbahnhofs zu rechtfertigen. "Solch eine Stadtbahntrasse könnte man bauen, wenn das Geld überhaupt keine Rolle spielen würde", sagt der SSB-Manager Arnold. "Wir leben aber leider nicht im Schlaraffenland des Nahverkehrs."

Planungschef Volker Christiani würde die knappen Investitionsmittel des unter Sparzwang stehenden städtischen Nahverkehrsunternehmens lieber anderswo investieren: "Durch eine 1,1 Kilometer lange Stadtbahnverlängerung von der Haltestelle Wallgraben in Vaihingen bis nach Dürrlewang könnten täglich 6000 weitere Fahrgäste unser Angebot nutzen." Diese 20 Millionen Euro teure Investition rechne sich, weil sie das SSB-Betriebsergebnis verbessere. "Jeder in diesen neuen Streckenabschnitt investierte Euro stiftet doppelt so viel Nutzen, wie er an Kosten verursacht", erklärt Christiani.

Im Neckarpark hat sich für Betriebsleiter Lohrmann hingegen die flexible Strategie der SSB bewährt. "Wenn rund um den Wasen viel los ist, sind wir dort stets voll im Einsatz." Das habe man bei der Fußball-Weltmeisterschaft unter Beweis gestellt. Im Neckarpark, etwa in der Schleyerhalle, wünsche man sich als Nahverkehrsunternehmen noch viel mehr Veranstaltungen mit Kombiticket. "Im Alltag aber ist die schnelle S-Bahn für die Kundschaft das attraktivere Verkehrsmittel", ergänzt Arnold. Von den S-Bahn-Haltestellen Bad Cannstatt und Daimlerstadion seien alle Ziele im Neckarpark zu Fuß innerhalb weniger Minuten zu erreichen.
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ChrisM schrieb:...
"Wir sind kein Schlaraffenland des Nahverkehrs"
SSB halten Verlängerung der Stadtbahn im Neckarpark für unwirtschaftlich - SPD-Fraktion fordert neue und kreative Lösungen
Viele Stadträte wünschen sich eine täglich durch den Neckarpark bis zum neuen Mercedesmuseum fahrende Stadtbahn. Den SSB sind diese Pläne zu teuer. Die zwischen Museum und Bad Cannstatt pendelnden Shuttlebusse der Linie 51 sind kaum besetzt.

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Planungschef Volker Christiani würde die knappen Investitionsmittel des unter Sparzwang stehenden städtischen Nahverkehrsunternehmens lieber anderswo investieren: "Durch eine 1,1 Kilometer lange Stadtbahnverlängerung von der Haltestelle Wallgraben in Vaihingen bis nach Dürrlewang könnten täglich 6000 weitere Fahrgäste unser Angebot nutzen." Diese 20 Millionen Euro teure Investition rechne sich, weil sie das SSB-Betriebsergebnis verbessere. "Jeder in diesen neuen Streckenabschnitt investierte Euro stiftet doppelt so viel Nutzen, wie er an Kosten verursacht", erklärt Christiani.
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also das mit Dürrlewang halte ich auch für sinnvoller!
Also klar ich fände den Ausbau zum Museum auch gut, aber ich bin dort einaml Mittags vorbei gefahren und der Bus war wirklich Menschen leer! Und dafür die Bahn nur am Wochenende fahren zu lassen, wären die Baukosten viel zu hoch.

Also wie gesagt eigenlich bin ich als Baustelleninteressierter für beides aber wenn ich mich entscheiden müsste entweder oder. Dann würde ich Dürrlewang nehmen.
Dürrlewang wäre schon ok, aber dann bitte nicht vom Wallgraben aus! Das hieße ja zum Schillerplatz, am Wallgraben umsteigen, und dann am Bahnhof nochmal. Lieber die U1 verlängern, auf ihrer alten Trasse nach Rohr und da irgendwie unter den Schienen durch (so wie der 81er jetzt auch fährt.)

MfG
henchen2410
Zum NeckarPark:
Zur besseren erschließung des NeckarParks könnte man ja die S1 vor allem am Wochenende öfters fahren lassen, an der Haltestelle Gottlieb-Daimler-Stadion bestehen ja mehrere Kehrmöglichkeiten.

Zu Dürrlewang:
Unter den Bahngleisen durch dürfte die Strecke wohl um ein vielfaches teurer werden. Ich erlaube mir aber mal spontan mal am Wallgraben ein Gleisdreieck vorzuschlagen, um direcktfahrten Dürrlewang - Vaihingen Bf zu ermöglichen.
a. Man verzichtet auf die ICE-Anbindung des Flughafens und baut stattdessen das Terminal am Neckarpark (selbstverständlich incl. S21)

b. Eine weitere Regiorapid-Vekehrsstrecke wird überprüft:
Flughafen-Neckarpark.
Damit wird man der Bedeutung des Verkehrsaufkommens am Neckarpark gerecht.

Naja, glücklicherweise haben wir schon ein perfektes Nahverkehrssystem, um solche Ideen diskutieren zu können *ggg*

Zur Anbindung Dürrlewangs über den Wallgraben fällt mir nur ein, daß man tatsächlich Platz für eine Stadtbahntrasse hat. Auch im hinteren Teil (beim Aldi) kann man dank Seitenstreifens und Parkflächen Gleise verlegen.
Die Anbindung von Vaihingen her wäre sinnvoll, führt dann aber wieder durch stark besiedeltes Gebiet. Eine Durchführung durch Vaihingen sehe ich nicht praxisgerecht, besser wäre es an der bestehenden Bahnlinie (S1-Gleis) entlang, dann durch die Unterführung beim Scharr durch und weiter an den Sportflächen vorbei.
Allerdings erschließt die Führung über Wallgraben auch das Industriegebiet besser.
Wichtig ist die Form der Anbindung durch die sinnvoll verkehrenden Linien, da sieht Vaihingen wieder besser aus: Verlängerung der U1.
Von Wallgraben her nicht so gut: U6 soll zum Fasanenhof fahren, U5 nach Leinfelden. U8 bringt keinen direkten Innenstadtanschluß, was wichtig wäre. Wenn das Projekt überhaupt erstmal kommt...
Warten wir mal auf Fasanenhof.
Hallo,

ec michelangelo schrieb:Von Wallgraben her nicht so gut: U6 soll zum Fasanenhof fahren, U5 nach Leinfelden. U8 bringt keinen direkten Innenstadtanschluß, was wichtig wäre. Wenn das Projekt überhaupt erstmal kommt...
Warten wir mal auf Fasanenhof.

Ganz einfach: U12. Für die fehlt nämlich eine andere geeignete Endstelle im Süden.
Hallo,

ich hole diesen verstaubten Strang nach oben, da sich die Grünen-Gemeinderatsfraktion im Zuge der Bebauung des Güterbahnhofareals für eine Trassenfreihaltung stark macht. Das entsprechende Dokument findet sich hier: http://www.domino1.stuttgart.de/grat/b90...5c0048d127
Die Stuttgarter Zeitung hat sich des Themas nochmals angenommen. Wie dem letzten Absatz des verlinkten Artikels zu entnehmen ist, wird es aber wohl eher nichts mit einer Stadtbahnverlängerung. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...aetze.html
Hallo;;;
(25. 02. 2009, 13:15)ChrisM schrieb: [ -> ]Die Stuttgarter Zeitung hat sich des Themas nochmals angenommen. Wie dem letzten Absatz des verlinkten Artikels zu entnehmen ist, wird es aber wohl eher nichts mit einer Stadtbahnverlängerung. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...aetze.html

aber vielleicht später? Aber die Trasse sollte man ruhig freihalten (insbesondere wenn man die Möglichkeit dazu hat!!) Sollte sich dann tatsächlich ein stadtbahntaugliches Verkehrbedürfnis scheitert es nicht an "der_Tunnel_ist_zu_teuer"
Und wenn nicht? Dann gibt es eben einen Grünstreifen und das ist mit Sicherheit kein Schaden.

Viele Grüße
Ramiro
Im heutigen Amtsblatt wurde mal wieder die Bedeutung des Neckarparks mit dessen heutigen und künftigen Einrichtungen hervorgehoben. Ich denke, es ist mal wieder an der Zeit über eine reguläre Stadtbahnlinie dorthin nachzudenken.

Wenn viele Stimmen behaupten, eine reguläre Stadtbahnanbindung rechne sich nicht, wie kommt es dann, daß sich für die DB ein ständiger S-Bahn-Halt rechnet?

Ich schlage vor, neben der temporär eingesetzten U11, die schon bestehende U19 - bisher auch nur als Sonderverkehr - sobald als möglich als reguläre Linie im 20-m-Takt zwischen Neugereut und Neckarpark verkehren zu lassen. Zwischen Wilhelmsplatz und Neugereut besteht sicher Nachfrage, da dort tagsüber meistens die U2 erst richtig voll wird.
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