Bahnforum Stuttgart

Normale Version: END -(und auch Original-) Fahrzeuge bei der Südtiroler Rittnerbahn
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Auch wenn es nicht ganz so zum Thema hier passt, der Eine oder Andere wird an den Ex-END-Fahrzeugen sicher auch sein Gefallen finden ( und vielleicht auch ein Urlaubsziel finden)

Die Fotos stammen aus den Jahren 1989 und 1997 und zeigen die originalen Fahrzeuge wie auch der Hauptgrund der Reise, die ehemaligen END-Züge.

Im Jahre 1989 zeigte sich die Südtiroler Rittnerbahn im Fahrzeugpark noch weitgehend im Originalzustand.

Hier die Stationsschilder von Oberbozen:

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…und Klobenstein:

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Den Planverkehr wickelten die Zweiachser 11 und 12, der Vierachser Nummer 2, alles original Rittnerbahntriebwagen aus dem Eröffnungsjahr 1907/08 und der Triebwagen 105, dem sog. „Alioth“ ,ab, einem 1937 von der stillgelegten F.E.A.A. (Dermulo-Fondo-Mendel-Bahn), der Nonsbergbahn übernommen Triebwagen, der 1910 von den Firmen Alioth bei Basel (elektrischer Teil) und aus wirtschaftlichen Gründen teilweise von der Nesselsdorfer Waggonfabrik in Mähren (mechanischer Teil, Wagenkasten) erbaut wurde. Seine Ähnlichkeit mit den etwa gleichaltrigen Berninatriebwagen 21-23 ist kein Zufall. Es wurden hier die Pläne übernommen und mit kleineren Abweichungen nachgebaut, jedoch wie in der k&k Monarchie üblich mit Lattenverkleidung.


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Triebwagen 2 und 105 in der heutigen Endstelle Maria Himmelfahrt. Diese Stichstrecke wird gewöhnlich von den Zweiachsern 11 und 12 befahren. Im Hintergrund begann ursprünglich der Zahnradabschnitt nach Bozen hinunter. (24.05.1989)


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Die beiden Vierachser im Vergleich auf der Strecke. (24.05.1989)


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Der „Alioth“, so wie er bis in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts unterwegs war. Typisch, die überstrichenen Seitenwände (24.05.1989)


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Zum Vergleich ein Berninatriebwagen , der mit dem Wagen 105 der Rittnerbahn nahezu baugleich ist. Auch diese besaßen ursprünglich ein 1. Klasseabteil (26.05.1989)


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In den 90er Jahren wurde der Wagen rekonstruiert, dabei erhielt er wieder gebeizte Seitenwände, leider ging jedoch auch weite Teile seines typischen Aussehens dadurch verloren (zum Beispiel das Fehlen der Übergangstüren) (02.05.1997)


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Tw 2 bei Oberbozen, das Schwesterfahrzeug Tw 1 verunglückte 1964 auf der Zahnradstrecke

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Der „Alioth“ ebenfalls bei Oberbozen.


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Typischer Anblick von abgestellten Wagen im Bahnhof Oberbozen (24.05.1989)

Nun ein paar Streckenimpressionen nach Klobenstein:

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In Klobenstein waren 1989 auch die beiden 1981 von der 3 Jahre zuvor stillgelegten Straßenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf (END) übernommenen Neubauzüge aus dem Jahre 1958 abgestellt. Über das österreichische Bahnunternehmen Stern & Hafferl, die in den 70er Jahren selbst auf „Einkaufstour“ waren und die die beiden END Züge gerne für die Attergaubahn übernommen hätte (leider benötiget S&H 3 Züge) wurde das Rittnerbahnkomitee auf diese guterhaltenen Wagen aufmerksam. Bis zur endgültigen Übernahme war es dennoch ein weiter Weg.
END Tw 12 befand sich 1989 schon im Umbau.


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Hier die beiden Triebwagen vor dem Depot in Klobenstein – fast wie zu alten END-Zeiten


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Seitenansicht der beiden Neubauzüge der END. Sicherlich eines der formschönsten Fahrzeuge der deutschen Nachkriegszeit


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Der „Alioth“ und sein „Nachfolger“, der „Esslinger“. Leider ist auch 2009 kaum noch mit einer Inbetriebnahme des Tw 13 zu rechnen.


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Damals wie heute stehen Bw 36 und 37 neben der Wagenhalle in Klobenstein. Eine Inbetriebnahme dürfte fast ausgeschlossen sein. Ihr Zustand hat sich in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Auch wenn immer wieder Gerüchte wie die Reaktivierung eines Bw für den Schülerverkehr oder der Umbau zum Fahrradbeiwagen oder zum offenen Cabrio-Wagen aufkommen, so dürfte realistisch betrachtet ihre Zeit bald abgelaufen sein. Hier am 25.05.1989 noch im ansehnlichen Zustand. Wunschtraum dürfte sicherlich eine Rücküberführung des Tw 13 mit einem Bw ins Straßenbahnmuseum Stuttgart sein. So würde ein kompletter Zug dieser herrlichen Nachkriegskonstruktion der Nachwelt erhalten bleiben… leider sicher nur ein Traum…

1997 zeigte sich der Betrieb so. Die original Rittnerbahntriebwagen versehen damals wie heute ihren Dienst am Ritten.

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Wie schon oben beschrieben, wurden die Triebwagen rekonstruiert, leider ist wie hier beim „Alioth“ jedoch ein wesentlicher Teil seines Aussehens verlorengegangen.

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Hier der „Alioth“ bei Rappersbichel, im Hintergrund Klobenstein.

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Hier der „neue“ Tw 12 in Oberbozen. Über die neue SAD-Lackierung kann man sicherlich geteilter Meinung sein…



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Hier der Esslinger auf der von ihm selten angefahrenen Endstelle in Maria Himmelfahrt.


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Leider kommt die zeitlos elegante Form bei diesem Anstrich nicht ganz so rüber. Die Fahrzeuge wirken nicht mehr so langgestreckt wie im END-Outfit.


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END Tw 13 steht 1997 in der Remise in Klobenstein. Sein Umbau wurde vor Jahren begonnen, jedoch nie beendet. Eine Inbetriebnahme ist zwischenzeitlich sicher nicht mehr realistisch. Er dient inzwischen auch als Ersatzteilspender für den Tw 12.

Ausblick:

Die originalen Rittnerbahnwagen haben sicherlich noch lange eine Zukunft am Ritten. Der Esslinger Tw 12 dürfte mittelfristig sicher auch eine Zukunft haben. Um END 13 und den Bw 36 und 37 ist es eher schlecht gestellt.

[Bild: img0623of.jpg]

Im Jahre 2007 tauchen Pläne auf, dass ein ex Dolomitenbahntriebwagen (Toblach-Cortina d'Ampezzo-Calalzo, 64,9 km), die 1955 für die 950mm Strecke im Hinblick auf die Olympischen Spielen in Cortina beschafft wurden, übernommen wird. Diese wurden nach der Stilllegung 1964-1966 an die Ferrovia Trento–Malè (FTM) weitergegeben. Hier ein Triebwagen (rechts) auf der Fahrt von Malè nach Trento im Jahre 1989.


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Zuvor und auch jetzt wieder soll ein ehemaliger Innsbrucker 8-Achser den Esslinger verstärken. Dieser stammte ursprünglich als 6-Achser von der stillgelegten Hagener Straßenbahn und wurde in Innsbruck um das Mittelteil eines Bielefelder Wagens ergänzt. Dass die Esslinger durch Hagener Straßenbahnen verstärkt werden (sollen) ist nicht Neues. Schon in den 70er Jahren wollte die END während der Ölkrise den gesamten Wagenpark aus Hagen übernehmen und somit die beiden Neubauzüge ergänzen. Das daraus nicht wurde, wissen wir heute alle, sonst würde evtl. noch jetzt grüne Düwag-Gelenkzüge über die Fildern fahren… Hagen verkaufe seinen Wagenpark schließlich an Würzburg, Belgrad und eben Innsbruck
Schön! Danke für den Bericht! (Ich wollt im Sommer eh mal runter fahren - das bekräftigt mich jetzt noch Wink)
Dieser Beitrag erschien auch im HiFo von Drehscheibe-online. Interessant und überaus lesenswert sind die anschließenden Antworten. Diese möchte ich nicht vorenthalten...

Hier zum Link: http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/...17,4131588
Also wer da nicht sofort aufbrechen will.... Schöne Bilder! Das sieht nach sehr viel Spaß aus den du da hattest.