Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Rücknahme der Türanforderung?
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Hallo zusammen,

mal eine interessante Frage für die, die sich damit auskennen. Mir ist neulich mal wieder eine Szene in den Sinn gekommen, die sich schon vor etlicher Zeit ereignet hat. An der Haltestelle Maybachstraße, Fahrtrichtung Feuerbach, hatte sich ein Fahrer der U6 verbremst und kam trotz Vollbremsung so zum Stehen, dass die vorderste Tür schon über den Bahnsteig hinaus ragte und am Tiefbahnsteig stand.

In diesem Fall hatte niemand innen das Knöpfchen an dieser Tür gedrückt, sodass sich die Frage erübrigte, die sich mir hier stellt: Was für Möglichkeiten hat der Fahrer in dieser Situation, außer einer Durchsage „Bitte an der vorderen Tür nicht aussteigen“? Kann er beispielsweise die Anforderung der vordersten Tür oder aller Türen manuell zurücknehmen? Oder geht das nur mit Tricks (beispielsweise „Türfreigabe auf Frei und dann ganz schnell auf Schließen“)?

Grüße
JoJo
Also so wie ich das beobachtet habe, gibt es 4 verschiedene Stellmöglichkeiten für die Türfreigabe: Standard ist ZU. Dann gibt es noch FREI und ALLE ÖFFNEN. Und als Ergänzung gibt es noch SCHLIESSEN ERZWINGEN (die Begriffe sind jetzt einfach mal so von mir so definiert... am Bedienhebel selbst heißt das sicher anders - ich kann nur aufgrund Beobachtungen hier schreiben).

FREI heißt, die Türen sind zum Öffnen freigegeben. Hat ein Fahrgast auf den Knopf an der Tür gedrückt, öffnet sie sich.
ALLE ÖFFNEN heißt, es öffnen sich alle zur Verfügung stehenden Türen (über das IBIS ist gespeichert, welche Seite des Fahrzeugs freigegeben ist, bei Zügen mit Klapptrittstufe zusätzlich auch, ob es ein Hoch- oder Tiefbahnsteig ist).
SCHLIESSEN ERZWINGEN heißt, es schließen sich alle Türen, auch ohne die drei Sekunden nach letztem Lichtschrankenkontakt zu warten. Sobald die jeweilige Lichtschranke frei ist, schließt sich die Tür.
ZU heißt, es werden alle offenen Türen nach drei Sekunden nach letztem Lichtschrankenkontakt geschlossen. Ein Wiederöffnen über den Knopf an der Tür ist nicht möglich.

Ich kann mir also keine Möglichkeit vorstellen, spezifisch eine einzelne Türe vorrübergehend zu sperren, da die Türfreigabe global erfolgt.

Sollte ich was falsch gesagt haben, bitte korrigieren ;-) (wie schon gesagt, ich kann nur beobachten).
(08. 01. 2009, 22:37)Weinberg_61er schrieb: [ -> ]Also so wie ich das beobachtet habe, gibt es 4 verschiedene Stellmöglichkeiten für die Türfreigabe: Standard ist ZU. Dann gibt es noch FREI und ALLE ÖFFNEN. Und als Ergänzung gibt es noch SCHLIESSEN ERZWINGEN (die Begriffe sind jetzt einfach mal so von mir so definiert... am Bedienhebel selbst heißt das sicher anders - ich kann nur aufgrund Beobachtungen hier schreiben).

Die Stellungen beim DT8.10 heißen auf dem Bedienpult „Zu“, „–“ (keine Beschriftung), „Frei“ und „Offen“ (entspricht „Schließen erzwingen“ – „Zu“ – „Frei“ – „Alle öffnen“).

(08. 01. 2009, 22:37)Weinberg_61er schrieb: [ -> ]Ich kann mir also keine Möglichkeit vorstellen, spezifisch eine einzelne Türe vorrübergehend zu sperren, da die Türfreigabe global erfolgt.

Ich meinte nicht, ob der Fahrer eine Türe komplett sperren kann, sondern nur, ob er verhindern kann, dass sie beim Freigeben der Türen automatisch aufgeht – zum Beispiel, indem er alle Türanforderungen zurücknimmt. Geht das?

(Nachdem die Bahn schon gehalten hat, wird wohl keiner den Türknopf an der vordersten Tür drücken, wenn sie nicht mehr am Bahnsteig steht. Aber wenn jemand schon vor der Einfahrt in die Haltestelle gedrückt hat, würde die Tür ja beim Freigeben automatisch über dem Tiefbahnsteig aufgehen, und das wäre zu vermeiden.)
Nachtrag: Hier ein Bild eines DT8.10-Bedienpults:

[Bild: 2878789vd7.th.jpg]

Was hat es im übrigen mit der Türen-Hilfstaste auf sich?

Grüße
JoJo
(08. 01. 2009, 22:37)Weinberg_61er schrieb: [ -> ]SCHLIESSEN ERZWINGEN heißt, es schließen sich alle Türen, auch ohne die drei Sekunden nach letztem Lichtschrankenkontakt zu warten. Sobald die jeweilige Lichtschranke frei ist, schließt sich die Tür.
Soweit ich weiß entspricht diese Position dem "Zwangsschließen" bei den 423ern (als sie noch mit aktiven Lichtschranken unterwegs waren). Das heißt, die Lichtschranke wird abgeschaltet und nur ein Anschlagen des Einklemmschutzes könnte das weitere Schließen der Türe verhindern. Gleichzeitg ertönt während des Schließvorgangs ein Warnton. Besonders oft wurde das verwendet, als die U11 noch mit Einzelnzügen unterwegs war, da dort die Lichtschranken eingentlich immer blockiert waren.
Ja, das ist schon richtig, die Türe schließt aber nicht, wenn was in der Lichtschranke steht. Sie bricht den Schließvorgang für die Dauer des Kontaktabbruchs in der Lichtschranke den Schließvorgang ab und öffnet die Türen wieder. Das gibt dann manchmal so komische Geräusche in der Pneumatik (ein Rattern und Surren). Wenn das zu lange geht, schaltet sich die Tür übrigens ab und muss manuell zurückgesetzt werden. Das heißt, der Fahrer muss zur jeweiligen Tür hin und sie zurücksetzen. Bei nem 80m Zug... kanns schon dauern.

Bei der Gelegenheit: Warum geht eigentlich eine Tür nicht auf, wenn sie geschlossen ist, jemand im Bereich der Lichtschranke steht und die Bahn dann in eine Haltestelle einfährt? Dann ertönt ja auch die Türhupe. Hat das einen bestimmten Grund? Habs schon ein paar mal erlebt, dass sehr viele Leute aussteigen wollten, sich an die Tür gedrängt haben, und die Tür dann aber nicht aufging, weil vorne jemand schon die Lichtschranke blockiert hat, bevor die Türe aufgehen konnte.
Also bei den Klapptrittstufen wars ja so das wenn vorne jemand gestanden wäre sich die Stufen weggeklappt hätt und das wäre wohl nichts so angenehm.
Bei den ohne könnte ich mir vorstellen das es eine Sicherungstechnik ist, denn die Lichtschranke kann ja nichts festellen ob der wo da steht sich mit dem Rücken gegen die Türe lehnt oder normal da steht.

Gibts bei den Stadtbahnen keine Zwangsschliessung? Also Tür zu egal was da steht?
(09. 01. 2009, 09:13)mr-it schrieb: [ -> ]Gibts bei den Stadtbahnen keine Zwangsschliessung? Also Tür zu egal was da steht?

Ja - Der Fahrer steigt aus, läuft zur Problem-Tür und schließt sie manuell.
Auf Knopfdruck würde sowas sicher nicht zugelassen.
(09. 01. 2009, 07:40)Weinberg_61er schrieb: [ -> ]Bei der Gelegenheit: Warum geht eigentlich eine Tür nicht auf, wenn sie geschlossen ist, jemand im Bereich der Lichtschranke steht und die Bahn dann in eine Haltestelle einfährt? Dann ertönt ja auch die Türhupe. Hat das einen bestimmten Grund?

Es könnte sein, daß das Hinternis hinter dem Gestänge der Türe steht. Beim Öffnen der Türe würde das dann eingeklemmt werden.
(09. 01. 2009, 10:41)luchs schrieb: [ -> ]Ja - Der Fahrer steigt aus, läuft zur Problem-Tür und ...

Genau das, was ich erlebt habe, als sich ein Fahrer verbremst hat und die Türe gegen ein Geländer gestoßen wäre.
Fahrer geht zur Türe, löscht den Türöffnewunsch per Schlüssel, geht wieder in die Kabine und gibt erst dann alle Türen frei.
Aber was die Geländer betrifft: Die müssten doch in einem gewissen Abstand montiert worden sein, dass im Falle wie hier beschrieben, die Türe nicht beschädigt wird. Ist das nicht so?
(08. 01. 2009, 22:46)JoJo schrieb: [ -> ]Was hat es im übrigen mit der Türen-Hilfstaste auf sich?

Die beiden Tasten "links"/"rechts" leuchten um zu zeigen, wo die Tür aufgeht.
Will der Fahrer das aber manuell abändern, muss er die Hilfstaste und eine der beiden anderen drücken.
Lasse mich auch gerne verbessern, hab das mal nur so gehört.
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