Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Linien Nr. bei Sonderfahrten
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Nabend,

ich glaube vor sehr langer Zeit wurde das Thema schonmal angesprochen allerdings in einem Thread bei dem es um was anderes ging.

Bei den SSB Bussen wird auch bei Leerfahrten, Sonderfahrten usw. die Liniennummer angezeigt. Insbesondere wenn man nur die Heck und Fahrerseite sieht, erkennt man nicht ob es eine reguläre oder Betriebsfahrt ist. Ich glaube damals wurde sind wir zu dem Schluss gekommen das es mit den alten Rollbandanzeigen zusammenhing. Aber heute ist dies nicht mehr der Fall, somit wäre es doch nur eine Sache der Programmierung Dodgy

Edit: Rääächtschreib Korregdur Blush
Die Erklärung ist relativ einfach:

Die SSB fährt im IBIS (das ist -vereinfacht ausgedrückt- das System, das im Fahrzeug die Peripherie ansteuert) auf den Zielanzeigen eine Art "Zwei-Kreis-System". Das heißt, es gibt vordefinierte Bereiche, in denen die Liniennummer angezeigt wird und solche, wo der Zieltext angezeigt wird. Das heißt, Liniennummer und Zieltext sind zwei voneinander unabhängige Bereiche.

Zu Dienstbeginn gibt ein SSB-Mitarbeiter auf dem Betriebshof seine "Linie-Kurs-Nummer" (kennen wir von der Stadtbahn) ein, dahinter sind dann seine ganzen Touren für den Tag hinterlegt (jeder Fahrweg ist als Route programmiert, die Routen werden dann entsprechend aneinandergereiht aufgerufen). Das IBIS-System sendet dabei nun zyklisch Daten an die Peripheriegeräte, darunter die Liniennummer (die, aus der LKN) und die Zielnummer. Betriebsfahrten etc. sind dabei ebenfalls als Routen von Betriebshof zur Haltestelle, von der Haltestelle zum Betriebshof oder von Haltestelle zu Haltestelle hinterlegt.

So kommt es, dass die Zielanzeige nun die zwei Infos <Liniennummer der eingegebenen Linie> und <Zielnummer vom Ziel Betriebsfahrt> bekommt und verarbeitet. Und in der Folge wird nun rundrum die Liniennummer angezeigt, obwohl es sich um eine Betriebsfahrt handelt.

Die Alternative wäre, das ganze als Ein-Kreis-System zu programmieren, das würde dann bedeuten, dass die Zielanzeige die Liniennummer ignoriert und nur die Zielnummer auswertet. Das hätte aber wieder zur Folge, dass in JEDEM Zieltext auch die Liniennummer programmiert sein müsste, es wäre also nicht möglich, einen hinterlegten Zieltext für unterschiedliche Linien zu verwenden.

Solche Ein-Kreis-Systeme (es ist letztlich nur ein kleiner Eintrag in der Konfiguration der Zielanzeige) findet man daher in der Regel bei kleineren Betrieben, die nur eine überschaubare Zahl an Zielen programmiert haben, bei größeren Betrieben eigentlich fast immer Zwei-Kreis-System.
Hallole,

danke für diese Info, das war sehr interessant.

Grüßle
AFu
Hmmm, aber könnte das System nicht so programmiert werden das es die Liniennummer nur für das System sichtbar anzeigt? Also das IBIS merkt sich die Liniennummer aber die Anzeige verdeckt es?
Das würde theoretisch gehen, aber nur sehr theoretisch. Das IBIS kennt nur Liniennummer ja oder nein, das weiß ja nicht, ob die aufgerufene Route nun als Leerfahrt oder Linienfahrt programmiert ist. Man könnte höchstens eine Liniennummer für Leerfahrten nehmen, die unbelegt ist, aber dann bräuchte die auch eine Kursnummer und bei der Anzahl an Leerfahrten (wenn man überlegt, dass jeder Bus nur einmal aus- und einrückt wären das schon über 400 am Tag) würde das verdammt umständlich und kompliziert, das zu programmieren.

Gehen tut theoretisch alles, die Frage ist nur, ob der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen steht.
(01. 10. 2011, 22:02)SSB 7363 schrieb: [ -> ]Zu Dienstbeginn gibt ein SSB-Mitarbeiter auf dem Betriebshof seine "Linie-Kurs-Nummer" (kennen wir von der Stadtbahn) ein, dahinter sind dann seine ganzen Touren für den Tag hinterlegt (jeder Fahrweg ist als Route programmiert, die Routen werden dann entsprechend aneinandergereiht aufgerufen). Das IBIS-System sendet dabei nun zyklisch Daten an die Peripheriegeräte, darunter die Liniennummer (die, aus der LKN) und die Zielnummer. Betriebsfahrten etc. sind dabei ebenfalls als Routen von Betriebshof zur Haltestelle, von der Haltestelle zum Betriebshof oder von Haltestelle zu Haltestelle hinterlegt.

So kommt es, dass die Zielanzeige nun die zwei Infos <Liniennummer der eingegebenen Linie> und <Zielnummer vom Ziel Betriebsfahrt> bekommt und verarbeitet. Und in der Folge wird nun rundrum die Liniennummer angezeigt, obwohl es sich um eine Betriebsfahrt handelt.

Dazu ist noch zu ergänzen (sonst klingt das ganze nicht logisch), daß sich bei einem Wechsel der Linie auch die Kursnummer auf eine Kursnummer der neuen Linie ändert. Und dann tritt ein, daß die Kursnummer im IBIS nicht mehr der Kursnummer auf der Kurstafel und der Fahrermappe (heißt das heute noch so?) entspricht.

Interessant ist die Frage, wie das bei den Kursen der U2 gehandhabt wird, die während der Fahrt die Linie wechseln. Da müsste sich die Kursnummer eigentlich während der Fahrt ändern.
Das ist kein Problem. Wenn das IBIS die entsprechende Position der Haltestelle zum Linienwechsel erreicht hat, schaltet es um auf den neuen Zustand. Das kann entweder der Zielwechsel sein, oder aber ein Linienwechsel.
Bei den Doppeltraktionen der Stadtbahn funktioniert dies nicht automatisch. Wegen der Übertragung auf das zweite IBIS des anderen Zuges müssen die neuen Angaben erst quittiert werden.
Beim Einzelfahrzeug Bahn/ Bus geht das ohne Zutun des Fahrers.
Mir würde aber ne Möglichkeit einfallen: Man lässt alles so wie es ist und programmiert beispielsweise eine Taste so das wenn diese gedrückt wird die Anzeigen verschwinden oder auf "Betriebsfahrt" komplett umschalten, aber im Prozesshintergrund bleibt die Anzeige wie immer.

Das kannst Du ja auch machen. Wenn Du z.B. als Kurs 06-08 nach Gerlingen unterwegs bist, kannst Du einfach die Zielnummer ändern und wegen mir z.B. "Giebel" eingeben, es ginge aber auch etwas völlig Falsches wie "Mineralbäder". Die eigentliche Route läuft im Hintergrund weiter, mit Fahrstraßeneinwahl und Ansage, aber die Transparente zeigen "Giebel" bzw. "Mineralbäder".

So kann man bei Störungen erstmal die Anzeige ändern, ohne in das Routensystem einzugreifen.
Ja ist dies dann direkt über eine Taste erreichbar oder müsste der Fahrer dann mehrere Tasten drücken. Wenn letzteres der Fall ist wäre es ja klar warum das dann keiner macht.
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