Bahnforum Stuttgart

Normale Version: Stadtbahn Unfall 9.8.
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Hallo
ich möchte hier mit euch über einen Unfall diskutieren.
Bericht STN
Nach dem Unfall wird viel über die Schuld und Unfallverhütung diskutiert:STN
So sagt ein Verkehrsexperte: "Fußgänger passt nicht auf, trotz Blinklicht und Warnsignalen, da kann man nichts machen, selber schuld." Jetzt fordert er, dass die Bahnen langsamer in die Haltestellen einfahren.

Die Stadtbahn ist dem Fußgänger einfach übergeordnet. Wenn das die Fußgänger nicht akzeptieren, dann gibt es einen Unfall - hört sich zwar hart an, aber so ist es!
(11. 08. 2010, 22:14)U16 schrieb: [ -> ]So sagt ein Verkehrsexperte: "Fußgänger passt nicht auf, trotz Blinklicht und Warnsignalen, da kann man nichts machen, selber schuld." Jetzt fordert er, dass die Bahnen langsamer in die Haltestellen einfahren.

Welcher Verkerhrsexperte sagt das? Die Autos fahren z.B. am Unfallpunkt "Mühlsteg" mit 50 km/h vorbei, während die Bahn ca. 25 km/h drauf hat. UND: Es gibt da Ampeln und Warnleuchten sowie eine freie Sicht in beide Fahrtrichtungen der Stadtbahn...

(11. 08. 2010, 22:14)U16 schrieb: [ -> ]Die Stadtbahn ist dem Fußgänger einfach übergeordnet. Wenn das die Fußgänger nicht akzeptieren, dann gibt es einen Unfall - hört sich zwar hart an, aber so ist es!

Ja, ganz normal, dafür gibt es ja auch Gesetzte. In diesem Fall § 23 StVO: http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__23.html

Als Kind hatte ich mir zu Weihnachten nichts sehnlicher gewünscht als einen Walkman (Kassettenrecorder mit Kopfhörern). Das war ca. 1983! Ich bekam ihn unter der Auflage, dass ich niemals damit mit dem Fahrrad oder zu Fuß in der Stadt unterwegs sein sollte. Ich lebe noch!

Unfallverhütung ist, wenn alle Verkehrsteilnehmer "vorausschauend" unterwgs sind und sich an die Regeln halten.

Zum Unfall: Mir tut der Stadtbahnfahrer leid, den überhaupt keine Schuld trifft, den Rest spare ich mir, nur soviel: Man sollte den ganzen Aufwand der Person in Rechnung stellen, die dafür verantwortlich ist - der Stadtbahnfahrer war es nicht...

Es wäre langsam an der Zeit, dass man zu der Erkenntnis gelangt, dass Fußgänger und Radfahrer am Straßenverkehr teilnehmen und die dafür vorgesehenen Regeln und Gesetze ebenso befolgen müssen, wie der Führer eines Kraftfahzeugs.
Direkt gesagt, die Stadtbahn jetzt langsamer fahren zu lassen, ist genau der falsche Weg. Dies hat ausschließlich zur Folge, dass in Zukunft noch weniger Fußgänger und Radfahrer auf die Stadbahn achten, noch mehr Fußgänger direkt vor der Stadtbahn umherspringen.

Warum rennen Fußgänger nicht auf der Straße zwischen den Autos rum? Weil sie genau wissen, dass sie bei einem Unfall den kürzen ziehen und es für die Autofahrer konsequenzenfrei bleibt. Im Sinne von, Autos werden in ihrer Fahrweise oder Geschwindigkeit eingeschränkt.

Selbst bei 5 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung für die Stadtbahn - die Unfälle nehmen dadurch nicht ab. Dann läufen die Fußgänger eben auf den Gleisen mit, oder setzen sich auf die Kupplung oder lassen sich von der Stadtbahn ziehen.
Das mit dem langsam in die Haltestelle einfahren halte ich auch nicht für sinnvoll. Ich glaube die Bevölkerung denkt einfach bei der Stadtbahn, dass der Fahrer dann sowiso halt einfach bremsen kann, und einen noch mitnimmt..

Vor paar Wochen rannte ein sehr fein angezogener Herr, in ganz noblem Kostüm über die Gleise, hektisch sah er aber noch auf die Bahn, die gerade über den Übergang fahren wollte, und er rannte mit seinem schweren Koffer, der Bahnfahrer klingelte wie verrückt, und schaffte es doch noch einen halbem Meter vor diesem wichtig-tuer anzuhalten, und der feine Herr mit seinem Anzug scheinte sich dann noch über den Fahrer aufzuregen, indem er ihm ein Vogel zeigte.

Dem Zitat diesen STn lesers kann ich total zustimmen! :
Zitat:Der Dumme ist immer der Fahrer
Ich frage mich immer wieder, ob sich die Nation eigentlich Gedanken macht, wieviel Verantwortung ein Stadtbahnfahre zu tragen hat. Es ist dabei völlig egal, ob jemand Stöpsel im Ohr hat oder nicht. (Wobei ich auch zudenen gehöre,die für ein Verbot sind.) Wenn man sich die Mühe macht und z.Bsp. mal den Wilhelmsplatz beobachtet, wird man sehr schnell feststellen, dass Verkehrsteilnehmer, ob zu Fuß oder per Fahhrad sehr rücksichtlos sind. Es gibt Blinksignale, die Bahn kommt, aber wer läuft noch drüber??? Mütter mit Kinderwägen, Radfahrer, Rentner usw. Ich schließe da keinen aus. Wenn wir alle ein wenig mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden, wäre das Leben viel einfacher. Ich hoffe jeden Tag , dass mein Mann unbeschadet nach Hause kommt, denn wir haben im Kollegenkreis schon einige an den Folgen eines Unfalls zerbrechen sehen. Die Fahrer quälen Bilder, die nicht mehr aus dem Kopf gehen usw. Daran zerbrechen Existenzen und alles nur, weil keiner mehr Zeit hat. Ich kann nicht verstehen, dass man in Stuttgart, wo alle 10 Minuten eine Bahn fährt, Leute über Überwege rennen, nur damit sie noch mitkommen. Ein paar Minuten früher aus dem Haus zugehen wäre ratsam. Und Radfahrer sollten ein Kennzeichen kaufen müssen, wie in der CH, dann kann man sie auch zur Verantwortung ziehen.
Als Cannstatter, der den Wilhelmsplatz häufig frequentiert, ist mir inzwischen die Unvorsichtigkeit der Fussgänger (und das damit verbundene Dauerklingeln der SSB-Fahrer) beim Überqueren der Stadtbahngleise zum alltäglichen Bild geworden. Kann nicht verstehen, dass die Leute, die brav an der Fussgängerampel über die König-Karl-Strasse auf Grünlicht warten, einige Meter später an den Gleisen der U1 und U2 bei wild blinkendem Warnlicht gedankenverloren weitertrotten... Vielleicht brächte 'ne Schockfoto-kampagne mit Stadtbahnunfällen da mal Abhilfe. Denn das Unfallpotential ist einfach gross, und manche lernen's sicher nur auf die harte Tour.
Zitat:Zusätzlich Rot markierte Gleisüberwege könnten, wie etwa bei der Straßenbahn in Bonn, die Aufmerksamkeit der Passanten erhöhen
Ich weiß jetzt nicht genau wie die Übergänge in Bonn aussehen - sofern dies ein flächiger roter Belag wäre halte ich den Vorschlag aus der STN für ganz schlecht - das wirkt eher gegenteilig, wie eine Gemeinschaftsfläche wo so mancher Fußgänger meint: da bremst dann in gegenseitiger Rücksichtnahme auch die Stadtbahn.
Auch ein Vergleich mit den häufigen "Vorrangstreifen" für Radfahrer an Kreuzungen könnte der ein oder andere ziehen.

Wenn man den Belag besonders kennzeichnen muss, dann muss es wie ein Hindernis wirken: schraffierte Linien, Querlinien oder ein Belag der wie Sand aussieht. Pflasterseine würden ebenso wirken - wobei hier ggf. die Stolpergefahr steigt...

Hilfreich wäre sicher auch mal wieder eine Marktetingaktion mit Plakaten sinnvoll, bei der auf die besondere Gefahr der Ohrstöpsel hingewiesen wird...
(12. 08. 2010, 05:56)Psychopolis schrieb: [ -> ]Kann nicht verstehen, dass die Leute, die brav an der Fussgängerampel über die König-Karl-Strasse auf Grünlicht warten, einige Meter später an den Gleisen der U1 und U2 bei wild blinkendem Warnlicht gedankenverloren weitertrotten...
Naja, vielleicht würds schon helfen, da einfach eine Fußgängerampel hinzustellen, die dann rot zeigt Big Grin
Leider ist es heutzutage so (Danke an das Amerikanische Chaos Rechtssystem das langsam zu uns rüber schwapt) das wenn jemand über einen Bahnübergang fährt, läuft und etwas passiert, obwohl rein vom Gesetz her es aussreicht wenn nur ein Andreaskreuz da steht, der Lokführer die Schuld bekommt. Heutzutage lohnt es sich dumm zu sein und einen Rechtsschutz zu haben Dodgy
Du irrst. Wenn ein Radfahrer über einen Überweg ohne zu schauen rüberrast und von einem Autofahrer erwischt wird, zudem ein Yield-Schild den Autofahrer auf den Übergang aufmerksam macht - ist dort der Fahrradfahrer schuld und trägt alle Kosten.

Klare Regelung, ist eben doch nicht alles so, wie im Fernsehen dramaturgisiert.
Heute auf der Heimfahrt, U14 von Wilhelma -> Mineralbäder, da war vor der Einfahrt in MB eine Gänsefamilie auf der Wiese am Gleis. Stadtbahn kam angefahren, hat geklingelt und die Gänse machten Platz. Auch ohne rote Ampel oder Warnlichter.
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