Hallo Forum,
heute fiel mir an der Hst "Vaihinger Straße" erstmals dieses Konstrukt auf:
Scheint irgendwas mit Schmierfett zu tun zu haben, jedenfalls stand da "Rail and flange lubricator" drauf, also "Schienen- und Spurkranz-Einfetter"
Kann mir jemand die Funktionsweise erklären? Und wieso 2 Elemente flach, 1 mit Neigung? Und dann an dieser Stelle?
Fragen über Fragen...
Grüße, Mike
(21. 02. 2010, 17:12)mike stgt schrieb: [ -> ]Hallo Forum,
heute fiel mir an der Hst "Vaihinger Straße" erstmals dieses Konstrukt auf:
Scheint irgendwas mit Schmierfett zu tun zu haben, jedenfalls stand da "Rail and flange lubricator" drauf, also "Schienen- und Spurkranz-Einfetter"
Kann mir jemand die Funktionsweise erklären? Und wieso 2 Elemente flach, 1 mit Neigung? Und dann an dieser Stelle?
Spurkranzschmierung, die das Quietschen und den Verschleiß in der Kurve vermindern soll. Der linke (schräge) ist für die Normalspur, der ist schräg eingebaut, um unter dem Meterspurgleis "durch" zu kommen. Die anderen beiden waren für die Meterspur, warum zwei weiß ich allerdings nicht. Geschmiert wird die kurvenäußere Schiene, demnach folgt eine Rechtskurve.
Sehr einleuchtend, vielen Dank! :-)
Grüße, Mike
Dann hab ich doch gleich nochmal eine Frage, bei diesem Interessanten Thema: Warum gibts dann solche Dinger nicht zB. nach der Haltestelle Heumaden, in Richtung Ruit, wo diese schreckliche Kurve ist, da quietscht es immer sehr laut! Und auch wenn die U3 am Möhringer Bahnhof um die Ecke düßt, quietscht es sehr! (wobei das vielleicht sogar gut ist, dann hören die ganzen Fußgänger wenigstens,dass eine Bahn kommt!)
(22. 02. 2010, 18:02)_U8_ schrieb: [ -> ]Dann hab ich doch gleich nochmal eine Frage, bei diesem Interessanten Thema: Warum gibts dann solche Dinger nicht zB. nach der Haltestelle Heumaden, in Richtung Ruit, wo diese schreckliche Kurve ist, da quietscht es immer sehr laut! Und auch wenn die U3 am Möhringer Bahnhof um die Ecke düßt, quietscht es sehr! (wobei das vielleicht sogar gut ist, dann hören die ganzen Fußgänger wenigstens,dass eine Bahn kommt!)
An der Strecke zwischen Heumaden und Ruit wohnt doch so gut wie niemand, der sich an dem Lärm stören könnte (in Möhringen ist das natürlich anders, da ist die Frage durchaus berechtigt). Andererseits ist es in Erinnerung an den schweren Unfall im letzten Jahr vielleicht aber auch ganz gut, wenn sich die Bahn gerade an dieser Stelle Gehör verschaffen kann...
Von welchem Unfall sprichst du? Der Unfall in Heumaden ist aber schon einiges her, glaube 2007 war das. Aber bis heute steht noch das Grab von dem Mädchen dort. Tja, wenn man auch mit mp3-Player und Inliner ohne zu schauen über ein Bahn-Übergang läuft. Ich hab das ja noch gesehen, wie die Feuerwehr da den DT8 hochgehoben hat. . .Aber an dieser Stelle übertönt wohl der Krach von den Autos die Stadtbahnen. Hauptsache in Ostfildern spritzt das Wasser, damit gewisse alte Säcke Ruhe geben!
Wenn die Gleise denn geschmiert werden, können die dann überhaupt noch richtig bremsen?
Hallo Nadine und die anderen,
soweit ich das verstanden hab, wird nur der für das Kreischen verantwortliche Spurkranz geschmiert. Die eigentliche Lauffläche bleibt davon unberührt.
So wie ich mir das technisch vorstelle, kommt das Kreischen davon, dass in einer Kurve der bezüglich zum Kurvenbrennpunkt äußere Spurkranz (der ja immer innen zur Schiene anliegt) an der Schiene entlang "schrabbt" (die Schiene drückt dadurch das Rad in die gewünschte Richtung) und dabei durch die Reibung unangenehme Geräusche verursacht. Wenn man hier schmiert, wird das Geräusch leiser. Die Reibung zwischen Lauffläche und Schiene wird nicht beeinflusst.
Kann das jemand, der gleisbautechnisch bewanderter ist als ich, so bestätigen?
Grüße!
(23. 02. 2010, 00:59)_U8_ schrieb: [ -> ]Von welchem Unfall sprichst du? Der Unfall in Heumaden ist aber schon einiges her, glaube 2007 war das. Aber bis heute steht noch das Grab von dem Mädchen dort. Tja, wenn man auch mit mp3-Player und Inliner ohne zu schauen über ein Bahn-Übergang läuft.
Ich hatte jetzt spontan eher an den Mähunfall am 5. Mai 2008 gedacht wo ein Arbeiter im Gleisbereich ums Leben gekommen ist, aber es stimmt, da lag es anscheinend nicht daran, daß die Bahn zu leise war, sondern da kamen mehrere Fehler oder Nachlässigkeiten aller Beteiligten zusammen. Siehe auch
hier.
Hallo!
Eine Spurkranzschmierung wird im Allgemeinen dazu verwendet, um einem zu großem Verschleiß des Spurkranzes entgegenzuwirken. Im Normalfall (≙ Idealfall) ist das Rad- / Schienesystem so konzipiert, dass der Spurkranz nur minimal zur Führung des Radsatzes benötigt wird. Bei den geringen Bogenradien, gerade bei der Straßenbahn, wird die Spurkranzflanke jedoch sicherlich einer größeren Belastung ausgesetzt, als z.B. EBO-Fahrzeuge auf einer Hauptbahn. Auch steigt die Warscheinlichkeit, dass das Fahrzeug in Bögen den Freilauf verlässt und in den Spießgang (weitere hinterherlaufende Spurkranzflanke berührt Schiene) übergeht. Daraus resultiert wiederrum ein höherer Verschleiß. Der Spurkranzverschleiß ist nicht ohne: Durch den steiler werdenden Spurkranz ("spitzer Spurkranz") kann im Extremfall sogar ein zweispuriger Lauf im Bereich von Kreuzungen (Weichen etc..) entstehen. Desshalb auch die Spurkranzschmieranlagen (bei EBO-Fahrzeugen meist direkt am Triebfahrzeug angebracht, mit kontinuierlicher Abgabe des Fettes). Die Traktion bzw. der Haftreibbeiwert zwischen Rad und Schienenkopf beim Bremsen wird - wie im Allgemeinen behauptet wird - nicht beeinträchtigt. Dies ist für praktische Überlegungen sicherlich richtig; stur physikalisch gesehen verschlechtert sich dieser natürlich (wenn auch so minimal, dass diese Verschlechterung keine Auswirkungen auf den Betrieb hat).
Gruß!!
Lennart
Hey,
da würde mir noch das "Schmierseifenchaos" einfallen zu dem Thema. Einfach mal googeln ;-)
Grüße!