(11. 05. 2009, 14:04)ChrisM schrieb: In einem Artikel macht sich der Verband deutscher Ingenieure über die Zukunft der Stadtbahn Gedanken. Mit dem verstärkten Aufkommen von Elektro-Autos und -Bussen verliere das System seinen Öko-Bonus heißt es unter anderem in dem Artikel:
http://www.vdi-nachrichten.de/vdi-nachri...e=homepage
VDI halt. Das ist - wie vieles andere von dort - m.E. nicht ernst zu nehmen.
Einerseits ist der Bonus der Stadtbahn nicht die Umweltfreundlichkeit, sondern die Unabhängigkeit vom Straßenverkehr und die daraus resultierende höhere Geschwindigkeit und Pünktlichkeit. Nach der VDI-Argumentation hat auch der O-Bus einen hohen Öko-Bonus, aber wo sind denn dann die vielen O-Bus-Betriebe? Also sind es wohl doch andere Gründe, die für die Stadtbahn sprechen.
Andererseits ist der Artikel ganz klar VDI-zielgerichtet: man will neu entwickelte Systeme "an den Mann" bringen, induktive Stromeinspeisung statt Oberleitung und ähnliches. Das von Ingenieuren entwickelte muß halt verkauft werden, egal ob sinnvoll oder nicht.
Und der Öko-Bonus kommt (auch wenn es der Artikel anders versucht darzustellen) nicht von der Art des Antriebs (Strom oder Diesel), sondern daher, daß der Transport von vielen Personen in einem Fahrzeug effizienter ist als ein Fahrzeug pro Person, auch wenn es Elektroautos wären. Weiterhin wird nicht erwähnt, daß bei den dort genannten Technologien die Übertragungsverluste *wesentlich* höher sind als bei einer Stromzuführung über eine Fahrleitung, was die Ökobilanz wieder ziemlich zunichte macht.
Aber das kennt man ja vom VDI - bei dem von dieser Organisation propagiertem Ingenieursmangel ist das nichts anderes.