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TGV nach Stuttgart? Muss das sein? - Einige Gedanken
#1
Hallo,

Nun das Datum rückt immer näher: Der kleine Fahrplanwechsel. Ab dato sind die Eurocity nach Paris geschichte. Im Juni beginnt das TGV-Zeitalter in Stuttgart - und das deutsche Gegenstück fährt bis Paris. Es werden Fahrzeitverkürzungen möglich, die bis vor ein paar Jahren noch unmöglich erschienen und das genau dann, wenn der SPFV sowiso boomt.

Die zwischen Paris und Süddeutschland verkehrenden Eurocity haben eine lange Geschichte. So hieß der EC 64 früher noch "Mozart" und fuhr von Wien (ab 08:46) über Salzburg, München und Stuttgart nach Paris (an 22:21). Dieser Zug, früher aus ÖBB-Wagenmaterial gebildet, war für mich bis zu dessen Kürzung auf den Laufweg München - Paris noch das Synonym für die "gute alte Eisenbahn" und Reisekultur. Zeit spielte hier noch eher eine untergeordnete Rolle; den ganzen Laufweg fuhren nach Begutachtung der Reservierungsschildchen im Sommer 02 eh nur die wenigsten. Ein weiteres Synonym könnte man diesem Zug in Sachen Bewirtung abgewinnen, nämliche Reisekultur. Wenn ich zugfahre liebe ich es über alles mich in einen "richtigen" Speisewagen zu setzen (und natürlich auch zu speisen, zu was denn sonst?). Eine "richtige" Zuggarnitur (Lok + Wagen ohne Steuerwagen) hatte der Zug apropos auch noch. Der EC 64 war für mich ein Zug der Träume; völlig unpassend in unsere eh schon viel zu hektische Welt... Etwas zeitloses... Auch war er ein begehrtes Fuzzobjekt gerade wegen seiner schönen ÖBB-Wagen. Nun, die jetzigen Eurocity besitzen genauso noch einen Speisewagen und verkehren in einem kuriosen 101-Sandwich. Was bleibt also nach dem Fahrplanwechsel? Ein Barwagen, ein Zug der nun bis Ubstadt die NBS mit 250 langprescht und nur noch in Karlsruhe Station macht. Ein Zug in dem das Befördern von A nach B - mit einer zweckmäßigen Ausstattung - den absoluten Vorrang eingeräumt ist.

Wirklich? Was haben ich denn davon? Ich bin in 3 1/2 Stunden in der Stadt der Liebe! Ich kann endlich mal mit 320 km/h durch die Landschaft brausen. Ich habe einen Zug der dem neuen Europa, das zusammenwächst, volkommen gerecht wird. Seien wir denn mal ehrlich: Sind zeitaufändige Lokwechsel noch zeitgemäß? Wir werden einen Zug bekommen der garantiert mehr Fahrgäste anzieht als der Zug meiner Ideologie! Das ist doch unser Ziel, dass das System Bahn gestärkt wird... Die Bahn rechnet mit Fahrgaststeigerungen von bis zu 50%. Wenn wir wollen, dass das System Bahn überlebt müssen wir einer "neuen" Bahn Platz einräumen - einer Bahn die dem heutigen Transportanspruch gerecht wird, einer Bahn die Europa verbindet, die Brücken baut.

Noch kann man sich gemächlich verabschieden auf einer Fahrt nach Strasbourg oder nach Paris von der alten Eisenbahn, man kann sie noch fotografieren, und dabei die "neue" Bahn begrüßen. Ihr viele Fahrgäste wünschen. Denn das Angebot macht dem Flugverkehr zwischen Stuttgart und Paris mehr als ernsthafte Konkurrenz (dem Verkehrsmittel mit dem Radreifen aus Gummi sowiso...)

Sag zum Abschied leise Servus,

Lennart
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#2
Genauso traurig nehme ich Abschied von meinem Traumzug der abends in Paris Est startet um ca. 00:00 Uhr in Stuttgart eintrudelt und am anderen Morgen in Wien endet - von was wohl träume ich?

Jawohl vom ORIENT-EXPRESS

Also mache es gut wenn du als eigenständiger Zug nur noch zwischen Strasbourg und Karlsruhe verkehrst und dann zu einer Kurswagengruppe wirst.
Gruss Lars
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#3
Ich denke, daß der TGV endlich wieder ein "richtiger" hochwertiger Schnellzug wird. Die Inneneinrichtung soll nicht so toll sein, ich bin mal gespannt.
Die momentan fahrenden weißen Garnituren mit "Lazarettwagen" stellen für mich auf gar keinen Fall ein hochwertiges Erscheinungsbild dar. Es sieht einfach nur billig aus.
Deswegen hoffe ich auf den TGV, daß wieder etwas Emotion auf die Schiene kommt, mithin ausschlaggebender Punkt.

Schon mit Streichung der Zugnamen hat man sich dieses Gebiet verhagelt. EC 0815 klingt viel besser als EC Mozart oder EC Maurice Ravel, womit man schon die Ferne förmlich spüren kann (und Lust auf Reisen bekommt?).
Da war die Hochwertigkeit schon weg. Die Brechung vieler internationaler Zugverbindungen (in die Schweiz, Österreich und Italien) tat ihr Übriges in einem gemeinsamen Europa.
Immerhin sind die Leute mit dem TGV schneller unterwegs, was heute einfach zählt.
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#4
Nein, die Innenrichtung ist, hier kann ich zumindest für den TGV-Atlantique sprechen, ziemlich zweckmäßig und spartanisch. Die Bilder die ich bisher von dem Interieur des TGV POS gesehen habe haben mich auch nicht vom Hocker reißen können... Da hat man im Gegensatz beim ICE - um den Anglizismus zu fröhnen - three (1) / tilting schon das Gefühl, dass das Reisen zu etwas besonderem wird. Am meisten traure ich aber wie schon geschrieben dem echten Speisewagen hinterher - der stillose "Barwagen" im TGV ist um es mal vorsichtig auszudrücken einfach nur murks.

Btw: Das wird denn ja der einzige nicht-Deutsche HGV-Zug sein, der Stuttgart regelmäßig besucht seit der ****alpino weg ist. Im Bahnbereich also ein eher multi-kulti-loses Stuttgart.
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#5
Vom Nachtverkehr schweigen wir dann auch mal lieber denn nach dem Planwechsel bleibt in Stuttgart nur noch NZ 260/261 und CNL 318/319 mit IC Beigabe übrig.
Aber mal so als Frage ihr redet hier von TGV Barwagen ich habe den auf www.fernbahn.de nicht finden können laut der dortigen Reihung gibt es nur 1. und 2. Klasse aber nix was nach Bar oder Speisewagen aussieht.
Gruss Lars
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