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Busfahrer müssen beim Einstieg helfen
#1
Die Freundin meines Bruder, welche ein kleines Baby hat, beklagte sich schon öfters darüber, dass so gut wie kein Busfahrer, eigentlich alle, mal helfen würden, wenn es darum geht Kinderwägen in die Busse zu heben, wenn diese keine Niederflurbusse sind. Ich habe erst vor einigen Wochen einen älteren Mann, der einer Frau beim Ein-/Aussteigen half den Kinderwagen über das Geländer zu heben, da dieser zu breit war. Der Mann schimpfte recht heftig mit dem Busfahrer, der nur stillschwerigend am Steuer saß und nichts tat. Ich finde das schon ziemlich heftig, dass sich die Busfahrer zu schade sind da mehr zu machen. Okay, der Job ist teilweise stressig und nervig, aber das ist ja bei vielen anderen Berufen auch so. Bei der S-Bahn klappt es doch auch, wenn ein Rollstuhlfahrer hinein will, dass dann der Fahrer oder die zweite Aufsichtsperson zur Hilfe eilen.
Allgemein: Besonders freundliche Busfahrer habe ich jedenfalls bei der SSB bisher kaum welche erlebt...
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#2
Du musst bedenken, der Busfahrer muss erst einmal sein Fahrzeug gegen wegrollen sichern. Dies geschieht durch anziehen des Federspeichers und dann muss noch die Kasse gegen Diebstahl und der Fahrscheindrucker gegen unbefugtes Fahrscheindrucken gesichert werden. All das kostet Zeit und in der Regel hat es immer genug Fahrgäste im Bus, die Anfassen können zum reinheben des Kinderwagens.

Und das mit den freundlichen Busfahrern kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Immer wenn ich vorne in einen Bus einsteige und zum Fahrer „Guten Morgen“ oder ähnliches sage bekomme ich es erwidert.
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#3
Also wenn ich mir das Verhalten mancher Fahrgäste anschaue, dann bekomme ich Pickel.

Natürlich SOLLTE der Busfahrer nach Möglichkeit seinen Fahrgästen, mal egal ob mit Kinderwagen oder Rollstuhl helfen, bzw. sich rücksichtsvoll verhalten, wenn Oma mit Stock oder Rolator einsteigt. Aber man muss auch die Rahmenbedingungen beachten und man darf auch nichts verallgemeinern.

Sicher sind da draußen einige ziemlich schwierige Fahrer dabei, denen alles egal ist und die nur noch die Zeit bis zur Rente zählen, damit sie endlich ihre Ruhe haben. Aber es gibt auch seeeeeehr viele Kollegen, die sich sehr um die Fahrgäste bemühen und denen es nichtmal gedankt wird. Es gibt Fahrer, die sind von Natur aus mürrisch, aber viele wurden erst von den Fahrgästen zu dem gemacht, was sie heute sind.

Was nun konkret den KiWa angeht, das wurde ja schon genannt, was da alles dazu gehört, bis der Fahrer überhaupt vom Platz weg kann. Womöglich kommt er auch garnicht sofort weg, weil ein anderer Fahrgast vor seiner Kabinentür steht, ihm gerade wortkarg 'nen Fuffi auf'n Zahltisch geknallt hat und dafür 'ne Kurzstrecke will. Heißt womöglich erstmal kassieren, dann helfen und bis dahin hat sich die Situation vielleicht schon von selbst gelöst, weil ein freundlicher Fahrgast kurz mit angepackt hat. Ich will nicht wegdiskutieren, dass unter dem fahrenden Volk einige [dasWortwillichhiernichtschreiben] unterwegs sind, aber beim großen Rest, die ihren Job so gut es geht machen sollte man auch die Rahmenbedingungen anschauen und anschauen.

Und wo ich schon grad bei den Fahrgästen bin: Es gibt vier Sorten von Fahrgästen, von denen ich nur eine Sorte leiden kann. Es gibt die, die grundsätzlich an Tür 2 einsteigen wollen, ganz egal ob Tür 1 schon offen ist oder nicht, dann die, die sich an Tür 1 hinstellen, wenn man dann BEIDE Türen aufmacht von der sich öffnenden Tür 1 nach hinten laufen, dann die, die zwar vorne einsteigen, aber jeglichen Blickkontakt vermeiden um nur ja nicht grüßen zu müssen und letztlich die freundlichen Fahrgäste, die jeden Tag mit einem freundlichen Gruß auf den Lippen einsteigen, vielleicht beim Aussteigen noch einen schönen Tag wünschen (und/oder gewünscht bekommen) und die sich auch mal bedanken, dass man drei Minuten über die Abfahrtszeit auf die verspätete S-Bahn gewartet hat, anstatt stur nach Fahrplan abzufahren.

Sicher soll der Fahrer freundlich und hilfsbereit sein, aber die meisten Fahrgäste machen es den Fahrern schon verdammt schwer, neben dem sicheren und pünktlichen Fahren (inkl. dem Versuch, Verspätung im Sinne der Anschlusssicherung aufzuholen) und dem Verkauf von Fahrscheinen auch noch acht bis neun Stunden pro Tag, fünf bis sechs Tage die Woche und das möglicherweise dreißig oder vierzig Jahre lang egal ob es regnet oder schneit oder die Sonne auf die Frontscheibe brennt, egal ob Sonntags mit den Ausflüglern, Montags im Berufsverkehr oder Freitags im Nachtbus, stets freundlich und hilfsbereit zu sein, wenn nur ein kleiner Teil der Fahrgäste dies zu schätzen weiß und der Rest meint, mit dem Erwerb der Fahrkarte hätte man den Fahrer zum Leibeigenen gemacht, der einem nach der Tour auch noch den Müll wegräumt, den man im Fahrzeug hinterlassen hat, weil "Busfahrer" is ja nur 'n Job für die, die es im Leben zu nichts anderem gebracht haben.

Sorry, aber das musste mal raus.
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#4
Danke @SSB, war eine sehr interessante und intensive Antwort. Hauptsächlich ärgerte sich meine Bekannte über die alten Busse, die auf der Linie 81 verkehren, obwohl auf dem Fahrplan geschrieben steht "überwiegender Einsatz von Niederflurbussen", was aber oftmals garnicht der Fall ist.
Ich wäre nicht gern Busfahrer. Ich merke schon als Fahrgast wie stressig das sein kann, wenn lärmende Kinder von der Schule kommen, laut trara machen, oder dümmliche aggierende Fahrgäste, dazu noch der Verkehr...
Vor ein paar Wochen wollte ein Jugendlicher im vollbesetzten Bus auf einen betrunkenen Mann losgehen, weil der sich von ihm provoziert fühlte (Zitat "Du dreckiger Türke"). Der hätte ohne Probleme eine Prügelei im vollen Bus riskiert. Aber zwei andere gingen dazwischen und der Fahrer war kurz davor die Streithähne rauszuschmeißen. Draußen ging's dann offenbar weiter, nachdem beide ausstiegen, aber der Bus fuhr schon wieder los...
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#5
Dazu möchte aber auch noch zwei Dinge beisteuern

1.) Kinderwagen: als Papa mit selber einem im Kinderwagenalter kann ich nur sagen, daß wer häufiger Busbenutzer ist, sich einen hypertollen mit allen Features versehenen Kinderwagen zulegt der dann aber nicht in den Einstieg eines Busses passt: selber schuld. Ich muß unseren Kinderwagen auch die Stufen hochheben wenn ein Hochflurbus kommt, aber *noch nie* habe ich den über irgendwelche Geländer heben müssen.

2.) Wer die Busfahrer der SSB in Ganzen als unfreundlich bezeichnet, der ist noch nicht an allzu vielen anderen Orten Bus gefahren. Sicher gibt es überall - auch bei der SSB -unfreundliche Busfahrer, aber bei der SSB würde ich die Quote dieser unfreundlichen eher als niedrig bezeichnen.
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#6
Furka-Bergstrecke schrieb:Sehr schlimm finde ich auch die Frauen, welche mit dem Kinderwagen verkehrt herum (Griff des Wagens vom Bus weg zeigend) einsteigen wollen und es partout nicht kapieren, daß es anders herum besser geht. Im 15er war es genauso....

Finde es eigentlich logischer, wenn der Griff vom Bus weg zeigt. Man drückt den Griff nach unten, die Vorderräder heben sich und dann kann man diese im Bus aufsetzen, das Hinterteil hochheben und reinfahren.

MfG
henchen2410
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#7
henchen2410 schrieb:
Furka-Bergstrecke schrieb:Sehr schlimm finde ich auch die Frauen, welche mit dem Kinderwagen verkehrt herum (Griff des Wagens vom Bus weg zeigend) einsteigen wollen und es partout nicht kapieren, daß es anders herum besser geht. Im 15er war es genauso....

Finde es eigentlich logischer, wenn der Griff vom Bus weg zeigt. Man drückt den Griff nach unten, die Vorderräder heben sich und dann kann man diese im Bus aufsetzen, das Hinterteil hochheben und reinfahren.

MfG
henchen2410

Ich glaube er meint bei Hf-Bus. Da ist das eher kontraproduktiv, schlißlich muss der/die untere bis zum Griff hochfassen wärend der/die obere bis zum Ramen runterfassen muss.
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#8
Nach dem Studium der ersten vier Beiträge bin ich der Meinung, dass man diese Diskussion an dieser Stelle beenden könnte, da es überall (damit meine ich in allen Berufsgruppen) Idioten gibt sowie bei den Fahrgästen halt auch. Der Großteil ist bestimmt freundlich, und einen schlechten Tag haben wir auch alle mal.
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#9
Heute habe ich einen recht freundlichen Busfahrer der SSB angetroffen. Gleich als er gesehen hat, dass ein Mann im Rollstuhl mitfahren möchte, ist er zu ihm, und hat ihm reingeholfen und gleichtzeitig gefragt, wann er wieder aussteigen muss.Beim Aussteigen hat er natürlich auch wieder geholfen.
Viele Grüße aus Möhringen
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#10
Hab ich auch gesehen, ja! Bahnhof Möhringen, Bus in Richtung Fasanenhof. Mir schien es aber fast so, als wenn die beiden sich kennen. Der Busfahrer war schon aufgestanden, noch bevor der Rollstuhlfahrer richtig beim Bus angekommen war. Gefreut hat sich der Rolli-Fahrer trotzdem ganz arg...
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