15. 12. 2023, 11:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15. 12. 2023, 12:17 von Andy0711.)
(15. 12. 2023, 09:00)Salzäcker schrieb: Vielleicht sollt man ernsthaft mal überlegen die Fahrzeiten anzupassen - konstante Fahrzeiten im Berufsverkehr und in den sonstigen Zeiten sind einfach unrealistisch. Oder es lag doch an der Tür...
Der grundsätzliche Vorteil der S-Bahn sind ja einheitliche und somit merkbare Abfahrtszeiten. Das hätte außerdem "Strahlkraft" nach außen, da Knotenpunkte (Deutschlandtakt usw.) nicht eingehalten werden würden (Busse usw.)
(15. 12. 2023, 10:12)horsti0711 schrieb: Man bedenke, dass sich die Fahrzeiten im S-Bahn-Netz nicht geändert haben, seit auf den Linien 1/2/3/4/5 Züge mit zeitraubenden Schiebetritten unterwegs sind.
Nicht wesentlich, aber es ist auch nicht ganz richtig. Die Linien haben sich ja immer wieder verändert und die ersten Fahrzeuge kamen 2013; die dauerhafte Aktivierung der verbesserten Schiebetritte startete 2017. Zumindest die Abfahrt an der Schwabstraße wurde auf S4+ planmäßig um eine Minute vorverlegt - de facto für alle Linien um 30 Sekunden (die für S1-S3 aus der Fahrplanreserve in Vaihingen genommen wurden). Es könnte noch weitere (vereinzelte marginale) Anpassungen gegeben haben.
Bei der S1 reden wir im übrigen von einer bei ca. 28 Haltestellen (ohne Starthaltestelle) 112 Sekunden längerer Fahrzeit durch die Schiebetritte (je 4 Sekunden abzüglich Haltestellen mit Wartezeit wie Plochingen) - also etwa 2 Minuten. Bei der S3 wären wir bei etwa 80 Sekunden.
Eine Umstellung der Fahrzeiten hat viele Auswirkungen und würde im Endeffekt auch Linienänderungen bedeuten, da man die Knotenpunkte beibehalten muss. Bei Betriebsaufnahme der Mittnachtstraße baut man ein paar Reserven ein; ob das genug sind, wird sich zeigen müssen (s. a. hier; Quelle für die Fahrzeitverlängerungen ist die Sitzungsvorlage Nr. VA-238/2022 - gefunden über S-Bahn Stuttgart).
Man beachte, dass die S-Bahn München, die mit ähnlichen Problemen bzw. Pünktlichkeitswerten (auch ohne Schiebetritte) auf der Stammstrecke nun "Flexzeiten" einführt: https://www.drehscheibe-online.de/foren/...2,10645995.
Das bedeutet im Endeffekt, dass die Züge, die bisher planmäßig 2 Minuten vor der Stammstrecke gewartet hatten (um ggf. Verspätungen abzubauen) nun weiterfahren dürfen, wenn die Strecke frei ist (weil ein anderer Zug Verspätung hat). Die Abfahrtszeiten des Zuges auf der Stammstrecke werden daher mit 2 Minuten früher angegeben. (Keine Ahnung, wie dann Verspätungen berechnet werden.) Der Zug wartet dann nach Verlassen der Stammstrecke die Zeit ab, die er quasi zu früh dran ist.
Das Problem bei uns ist, wir haben keine (nennenswerte) Reserve vor Einfahrt in die Stammstrecke. Auch dafür wäre ein drittes Gleis an der Mittnachtstraße recht praktisch.