17. 05. 2016, 14:06
(14. 05. 2016, 01:55)WN 26 schrieb:(13. 05. 2016, 17:59)AFu schrieb: Hallole BW76,
danke für die Erklärung. - Wie schwierig wäre es, den 471 mit nem Schiffle zu behängen, was auch dann elektrisch funktioniert?
Grüßle AFu
Das ginge meines Wissens nur, wenn man den 471 elektrotechnisch komplett auf den Auslieferungszustand zurückmodelt. Er ist nämlich, auch wenn er optisch nicht so aussieht, trotz allem ein "GT4 2000", nur eben ohne Stoffsitze. Die volle Kompatibilität zur T2 / DoT / B2 - Familie ging aber bereits mit dem Umbau der Türsteuerung in den 1980-Jahren verloren.
Hallo AFu,
hallo zusammen,
So, wie hier von WN 26 geschrieben, stimmt das nicht, der 471 ist keine GT4 2000 ohne Stoffsitze. Dazu würde z. B. nämlich auch ein statischer Umformer und diverse andere Dinge gehören, IBIS etc.
Tatsächlich ist der 471 nur die letzte Umbaustufe der nicht modernisierten GT4, d. h. schon 750V-ertüchtigt. Das sind die anderen nicht modernisierten in Cannstatt übrigens nicht. Richtig ist, dass die Türsteuerung mal umgebaut wurde, und richtig ist auch, dass Wagen 471 und die Schiffle daher seit dieser Zeit nicht kompatibel sind. Es ist aber im weiteren auch so, dass die GT4 bei den letzten Neuverrohrungen einen Schalter im Druckluftsystem verloren haben, der es gestattete, Beiwagen mitzunehmen. Es ist nämlich so, dass die GT4 im ursprungszustand am B-Ende je nach dieser Schalterstellung eine unterschiedliche Charakterisitik in der Ausgabe des Druckluftsignals für den folgenden Wagen haben, abhängig davon, ob ein weiterer GT4 oder ein Beiwagen dranhängt. Beim Beiwagenbetrieb muss der Beiwagen nämlich wissen, ob der Triebwagen elektrisch bremst und auch dann schon mitbremsen. Beim vielfachgesteuerten GT4 werden diese Informationen über den E-Teil der Kupplung übertragen, und das Schaltwerk in jedem Wagen läuft entsprechend ein, auch die Bremskraft für die nicht angetriebenen Achsen wird in jedem GT4 selbst geregelt. Fazit: Beim 471 müsste man auch den Druckluftteil ein wenig anlangen, um einen Beiwagen vollwertig mitnehmen zu können.
@GT6: Soweit ich weiß bräuchte der 722 keine Wiederinbetriebnahme, nur eine neue HU. Das ist ein ziemlicher Unterschied bezüglich der Frage, welche Vorschriften für den Wagen gelten.
Generell ist zu sagen, dass Straßenbahnwagen im Laufe ihres Lebens ständig umgebaut und angepasst werden, meistens ohne dass das der Endbenutzer merkt. Dabei gibt es dann halt auch Entwicklungsstufen, die zur Inkompatibilität verschiedener Fahrzeuge führen. Als die 1300er neu waren, konnte man sie z. B. auch hinter einem 400er einsetzen (hat man aber wegen der Anhängelast wohl eher gelassen). Inzwischen geht das nicht mehr, da die 1300er seit langem keine Solenoidbremse mehr haben, stattdessen Druckluft, die kann aber der 400er nicht bedienen. Bei den GT4 war der Wesentliche Umbau die Türsteuerung; eine Zeit lang durften daher auch nicht alle GT4 untereinander gekuppelt werden, bis der Umbau durch die ganze Flotte durch war. Wagen 519 ist auch schon mit der neuen Türsteuerung ausgerüstet und könnte grundsätzlich auch mit GT4 2000 laufen (und ist das bis 1990 m. W. auch).
Viele Grüße
BW 76