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Linie 38 hat neuerdings öfter Verspätung
#1
Da ich öfter auf die Linie 38 in der Verbindung Oberaichen - Musberg (Anschluß von der S2 aus Filderstadt) angewiesen bin, ist mir folgendes aufgefallen:
Seit dem Fahrplanwechsel Mitte September haben sich die Abfahrtszeiten dort um einige Minuten nach hinten verschoben, was z.B. dem Anschluß von der S-Bahn in Oberaichen, der bis dahin immmer recht knapp war, durchaus zupaß kommt. So fährt der 38er seitdem ab dort in der Regel planmäßig nicht mehr in den Minuten 17 / 47, sondern 20 / 50. Nur ist seit der Umstellung diese Linie leider auch auffallend oft extrem verspätet, oder es fallen einzelne Kurse sogar ganz aus. So geschehen Dienstag vor einer Woche (Totalausfall um 19:20) oder heute abend (der eine Kurs +15 Minuten, der nachfolgende hat angeblich sogar in Echterdingen einen außerplanmäßigen Tausch mit dem Gegenkurs vorgenommen, wodurch an reguläre Abfahrtszeiten natürlich nicht mehr zu denken war). Da frage ich mich: haben auf der schon immer verkehrlich neuralgischen Echterdinger Hauptstraße / Nikolaus-Otto-Straße, die bisher für die meisten Verspätungen verantwortlich waren, die Staus oder Unfälle plötzlich derart zugenommen, oder gibt es durch die Fahrplanänderung solche Probleme mit den Umlauf- und Pausenzeiten? Zumal die Fahrer des 38er's meiner Meinung nach gerade in letzter Zeit, sorry, einen ziemlichen "Stiefel" zusammenfahren. Bordsteine werden rasenderweise geschnitten, abrupt angefahren oder abgebremst, als würde man auf dieser Linie generell unter extremem Zeitdruck stehen. Kommt das nur mir so vor, oder gibt es von anderen Usern auf dieser Linie ähnliche Erfahrungen?
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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#2
Ähnliche Erfahrungen!
Das kommmt, wenn man private Unternehmen Dinge tun lässt, die ausschließlich öffentliche Unternehmen tun sollten!
Jeder SSB-Busfahrer wäre ziemlich schnell seinen Job los, wenn er so fahren würde, wie die Leute auf dem 38er...
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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#3
Hallo,

eigentlich wollte ich vor längerer Zeit hierauf antworten, aber leider fehlte mir die Zeit, um etwas weiter auszuholen. Also hier wird behauptet, dass private Busfahrer schlechter fahren, als vom öffentlichen Unternehmen. Nun, hierzu muss man mal ein wenig hinter die Kulissen gucken. Ob es hier bei den entsprechenden Subunternehmern genauso ist, wie andernorts, entzieht sich meiner Kenntnis. Das, was ich hier schreibe, muss nicht zwangsläufig auf Subunternehmer der Linien 35 und 38 zutreffen, aber es Erfahrungen von Betrieben anderer Regionen. Wink
Bei zahlreichen Subunternehmern sind die Busfahrer mindestens 12 Stunden auf den Beinen. Natürlich gibt es zwischendurch Pausen, aber dennoch sind die Fahrer mehr Stunden unterwegs, als Büroangestellte. Es gibt Betriebe, da stehen die Fahrer früh zwischen 4 und 5 Uhr auf und kommen nicht vor 20 Uhr nach Hause. Was bleibt denn da wirklich noch an Freizeit bzw. Erholungszeit? Das auf Dauer die Konzentration nachlässt, dürfte dann wohl kein Wunder sein. Da reichen mal 30 Minuten hier, 30 Minuten dort Pause nicht aus. In der Regel muss der Busfahrer seinen Bus selbst putzen. Das ist Zeit, die von der eigentlichen Erholungsphase abgezogen werden, aber vom Chef nicht entlohnt werden!!! Und wenn ich schon beim Thema Entlohnung bin, dann muss hier gesagt werden, dass die Bezahlung bei vielen Unternehmen einfach unter aller S.. ist! Das ist ein Hungerlohn!!! Gezahlt werden in der Regel nur die tatsächlichen Lenkzeiten, alles andere sieht der Chef als "Just for fun" an. Das viele Fahrer unzufrieden sind, kann man wohl nachvollziehen. Wer arbeitet schon gerne mehr als 12 Stunden, teilweise bis zu 15 Stunden und bekommt gerade mal ein paar Cent für 8 Stunden auf die Hand. Gemeckert wird hinter vorgehaltener Hand überall, aber keiner traut sich so wirklich den Mund aufzumachen, weil jeder Angst um seinen Job hat. ;-)
Und das alles führt einfach dazu, dass der Fahrer unkonzentriert und unmotiviert ist. Der Fehler ist also nicht immer beim Fahrer selbst zu suchen, sondern beim Unternehmer!!! Und ja, es gibt auch ein paar talentlose Busfahrer, die keine solch großen Fahrzeuge steuern sollten.
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#4
Schaut euch doch mal die Wendezeiten an, die reichen hinten und vorne nicht aus. Da wird sogar die Mindestwendezeit unterschritten!
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#5
Was ist denn eine "Mindestwendezeit" ?
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#6
(08. 12. 2013, 13:04)SSB 7363 schrieb: Was ist denn eine "Mindestwendezeit" ?

Zu addierst beide Beförderungszeiten, also von A nach B und von B nach A und teilst die Summe durch sechs. Man erhält dann eine Zahl, welche Mindestwendezeit genannt wird, also eine Gesamtwendezeit, welche man auf beide Endpunkte aufteilen müsste. Allerdings ist es so, dass man auf eine bestimmte Zahl aufrunden muss, welche durch die Taktzeit geteilt eine ganze Zahl ergibt.


Ich wende es mal an der Linie 38 an (Hauptverkehrzeit, Fahrplan 2013/2014):

Beförderungszeit von Musberg nach Stetten: 41 Minuten
Beförderungszeit von Stetten nach Musberg: 40 Minuten

Summe der beiden Beförderungszeiten: 81 Minuten

Sechstel der Beförderungszeit (Mindestwendezeit): 13,5 Minuten

Tatsächliche Wendezeit: Stetten 7 Minuten und Musberg 2 Minuten = 9 Minuten

Die Mindestwendezeit wird also unterschritten, Verspätungsabbau ist dadurch nahezu ausgeschlossen. Man sieht, dass auf der Linie 38 im Halbstundentakt drei Busse zum Einsatz kommen, was hinten und vorne nicht ausreicht. Nach der Regel müssen vier Busse zum Einsatz kommen.
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#7
(08. 12. 2013, 23:10)ET422 schrieb:
(08. 12. 2013, 13:04)SSB 7363 schrieb: Was ist denn eine "Mindestwendezeit" ?



Sechstel der Beförderungszeit (Mindestwendezeit): 13,5 Minuten

Tatsächliche Wendezeit: Stetten 7 Minuten und Musberg 2 Minuten = 9 Minuten

Also wenn ich mir die Pläne ansehe komme ich auf ne Wendezeit von 11 Min. in Stetten und 3 Min in Musberg und das passt mit der Sechstel-Regelung.

Edit: Meine Zeiten beziehen sich auf den Samstag. Unter der Woche hat ET 422 recht,
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#8
Woher stammt denn diese "Sechstel-Regelung"? Gibts da eine Quelle oder sind das Erfahrungswerte? Hab ja schon vieles aus der Planung gehört, aber das ist mir neu und macht mich neugierig.
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#9
Also mir hat das ein befreundeter Fahrer (SSB) gesagt das es sowas gibt, aber woher das stammt kann ich euch nicht sagen. Aber ich glaub das hat was mit Pausenzeiten zutun.
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#10
Ja, das hat mit den Pausenzeiten zu tun. Im Linienverkehr werden die Pausen anders berechnet als im Reiseverkehr. Das Ganze fällt unter das Thema "Sozialvorschriften".
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