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Außenäste - Einsparpotentiale
#11
MD - NL: 49 Minuten + 6 Kehr (Dotra) = 55 Min. Umlauf: 110 Min. 11 Kurse, da langer Umlauf +1. 12 Kurse für Umlauf.
MD - HM: 38 Minuten + 6 Kehr (Dotra) = 44 Min. Umlauf: 88 Min. 9 Kurse, da langer Umlauf +1. 10 Kurse für Umlauf.

Kurse nach Taktung (NL): 30' mit 4, 20' mit 6, 15' mit 8, 10' mit 11, 8' mit 14, 7,5' mit 15, 6' mit 19, 5' mit 22, 4' mit 28, 3' mit 37, 2' mit 55 und 1' mit 110
Kurse nach Taktung (HM): 30' mit 3, 20' mit 5, 15' mit 6, 10' mit 9, 8' mit 11, 7,5' mit 12, 6' mit 15, 5' mit 18, 4' mit 22, 3' mit 30, 2' mit 44 und 1' mit 88

Es zeigt sich somit, je kürzer die Taktung, desto mehr Fahrzeuge werden benötigt. Exponentiell mehr benötigt. Es zeigt sich auch, dass die Einsparungen zu vernachlässigen sind. 5' nach HM braucht dann 18 Fahrzeuge, statt 12 (NL). Das sind immer noch 6 mehr, und Stadtbahnverkehr nach NL ist dann auch eingestellt. Wird der Ast sporadisch (1x pro Stunde oder 2x am Tag) bedient, ist mindestens 1 weiterer Zug nötig. Bei 7,5' Taktung könnte man den Ausgleich schaffen. 12 Kurse nach HM entsprechen dann den 12 Kursen nach NL. Aber auch hier ist NL eingestellt. Und der Fahrgast spart 150 Sekunden. Maximal. Denn im restlichen Netz ist weiterhin 10-Min Takt und je nach Anschluss und Uhrzeit ergibt sich dann eine zusätzliche Wartezeit von 2,5 Min oder 5 Min. Genauer: Zu 33% wartet der gleich lang (2,5 Min), zu 33% wartet er nicht und zu 33% wartet er doppelt so lang wie vorher (5 Min) auf die U7. Das ist das Anschlussmuster zwischen 7,5 und 10-Minuten-Takt. Die Ersparnis hebt sich statistisch auf - außer der Fahrgast fährt immer zur identischen Uhrzeit. Praktisch bringt eine Taktverkürzung auf 7,5-10-Minuten keine Vorteile, erst unter 7,5-Min ergeben sich Verbesserungen (gegenüber dem 10-min-Takt).

In der Berechnung ist keine Zugstaubewertung eingerechnet, die sich zwangsläufig durch die höhere Taktung ergibt. Züge können nicht überholen, jeder Signalhalt im Tunnel der Innenstadt kostet Zeit, die sich aufsummiert. Blockabschnittsverkürzung sowie Nachrücksignale reduzieren die Stauzeit, aber sie ist nicht weg. Je weniger Außenäste, desto weniger Zeit zur Verspätungsreduzierung gibt es. Folglich muss zur Verhinderung von Verspätungsaufschaukelungen ein extra Kurs auf die Strecke, um das auszugleichen. Als Beispiel wäre die U6 von 12 auf 13 Kurse. Folge: Es wird ein zusätzliches Wendegleis für die Fahrten ohne Verspätung benötigt. In SW und GG stehen immer 2 Züge zum Wenden. In GG etwa 15 Minuten, in SW etwa 1 Minute.

Ergebnis: Es ist ein gigantischer Aufwand erforderlich ohne Realnutzen für den Fahrgast. Ganz wenige sparen zu fixen Uhrzeiten maximal 150 Sekunden ein wenn man auf 7,5'-Takt reduziert. Dafür muss eine neue Linie(*) geschaffen werden, der Außenast wird aufgegeben. Die Kehranlage (Haltestelle) muss ausgebaut werden (in HM könnte die U15 nicht mehr einfahren, wenn die U7 zu 50% dort endet). Damit wäre in Sillenbuch auch keine U15 mehr in der HVZ. Es stehen in HM dann zwei Züge der U7! Da paßt weder eine weitere U15 rein, noch alternativ eine nach NL weiterhin fahrende U8. Finanziell wird überhaupt nichts gespart, auch nicht bei bleibendem 10-Min-Takt. Die Einsparung von Personal steht dem Fahrpreis-Einnahmeverlust gegenüber.

Eines ist mir aber unklar: Wiese haben Fahrgäste an einigen wenigen Außenästen ein besseres Angebot, als im dicht besiedelten Innenstadtbereich? Im Innenstadtbereich fahren die Züge im 2-Min-Takt. Und wer eine spezielle Linie benötigt, z.B. die U15 nach Stammheim, der fährt auf einen Außenast. Ja, der Abschnitt von Kelterplatz nach Stammheim ist genauso ein Außenast. Der Fahrgast in Stammheim ist nicht wichtiger, als der in Nellingen. Und so mancher Fahrgast aus Nellingen wird bei dieser Diskussion hier zu recht fordern, die U15 soll wieder Kelterplatz kehren und einen Bus nehmen, das funktionierte schließlich jahrelang mit dem Ersatzverkehr. Auch die U15 fährt nicht außerhalb der HVZ ausschließlich so voll, dass es nur noch Stehplätze gibt oder man die Tür nicht mehr öffnen kann.
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#12
(28. 08. 2013, 02:49)Holger2 schrieb: Im Allgemeinen wird den Fahrgästen ein 10 - Minutentakt angeboten. Ein dichterer Takt wird auch allgemein nicht mehr als Attraktivitätssteigerung gesehen, sondern nur als Kapazitätssteigerung.

Richtig.

(28. 08. 2013, 02:49)Holger2 schrieb: Es ist nicht einzusehen, warum die Fahrgäste an einigen wenigen Außenästen ein besseres Angebot haben, als Fahrgäste im dicht besiedelten Innenbereich.

Konkretes Beispiel dafür? Abschnitte wie Nellingen - Ruhbank lasse ich nicht gelten, da die U8 keinen nützt, der in die Innenstadt will.

(28. 08. 2013, 02:49)Holger2 schrieb: Einfaches Beispiel: Auf 10 Stationen steigt je Station 1 Mensch / Min ein. Dann ist jede Bahn nach 10 Stationen bei einem 5 Minutentakt mit 50 Personen gefüllt. Man kann aber auch eine Bahn ab der Endstation im 10 Minutentakt fahren lassen und eine andere Bahn erst ab der vierten Station - diese allerdings nur 2 Minuten vor der langlaufenden Bahn. Dann sind am Ende der Kurzläufer mit 6x8 = 48 Fahrgästen gefüllt und der Langläufer mit 6x2+4x10=52 Menschen gefüllt, also fast das Gleiche. Man spart aber beim Umlauf 2x4=8 Stationen, also eine ganze Bahn

Das ist nur richtig, wenn beide Bahnen ansonsten denselben Laufweg haben.
Wird ja auch gemacht: U6 bis Fasanenhof, U12 nur bis Möhringen.
U6 bis Gerlingen, U13 nur bis Feuerbach/Giebel oder U4 bis Botnang und U9 nur bis Vogelsang.

Was willst Du also damit sagen?

hopperpl schrieb:Es zeigt sich somit, je kürzer die Taktung, desto mehr Fahrzeuge werden benötigt. Exponentiell mehr benötigt

Nein, das ist ein linearer Zusammenhang, kein exponentieller.

hopperpl schrieb:Eines ist mir aber unklar: Wiese haben Fahrgäste an einigen wenigen Außenästen ein besseres Angebot, als im dicht besiedelten Innenstadtbereich?

Das verstehe ich auch nicht. Mir scheint es einfach, daß sich mancher nicht damit abfinden kann, daß nach Nellingen auch die U8 fährt.

Ansonsten würde ich nur den 20-Minuten-Takt zum Killesberg und nach Leinfelden kritisieren, statt dessen Einführung auf weiteren Linien zu fordern.
Wie schon geschrieben, dann würde dann z.B. ich auf das Auto umsteigen. Bei 2-maligem erfoderlichen Umstieg ist das nämlich im schlechten Fall eine Fahrzeitverlängerung von 20 Minuten.
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#13
Stimmt. Ein exponentieller Zusammenhang ist es nicht, es ist aber auch nicht linear. Ich hab das mal visualisiert. Das zeigt allgemein, dass bei Taktverdichtung die Anzahl der benötigten Fahrzeuge mit einem Mal schlagartig ansteigt.

[Bild: ChartA.png]
ab 20-Minuten-Takt

[Bild: ChartB.png]
vergrößert für 20- bis 5-Min-Takt

(vereinfachte Annahme, ohne individuelle Reservekurse, DT8; bei DT8-V x2)
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#14
(28. 08. 2013, 14:22)automan schrieb: Natürlich ist das Exponentielles Wachstum...
Was denn sonst Big Grin

Was passiert denn, wenn wir die Bilder weiter nach rechts verlängern würden? Über die 0 hinaus? Wäre das exponentiell, dürfte das nicht bei 0 gegen unendlich gehen, sondern es müsste immer einen Wert geben.

Ich kann jede Skala so darstellen, daß die Kurve exponentiell oder sonstwie aussieht.

Hier ist die Funktion aber invers: eine Verdoppelung des Takts ergibt nicht eine Verdoppelung der Kurszahl, sondern eine Halbierung der Kurszahl. Somit also eine 1/x-Funktion, genannt Hyperbel.

Nehme ich nicht den Takt, sondern die Zugfrequenz (was ist da wohl der Unterschied?) ist das eine ganz klassische lineare Funktion. Soviel zum "was denn sonst".

Klingt aber viel weniger dramatisch und ist eben doch linear. Das ist das Problem von gegen 0 gegenden Grenzwertbetrachtungen - da muß man sich eine andere geeignete Achse wählen.
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#15
Wenn man hier einige reden hört, glaubt man, aufgrund eines 20Min-Taktes auf bestimmten (wenigen!) Außenstrecken bricht das ganze Stadtbahnsystem Stuttgarts zusammen...
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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#16
Eines muss ich aber zugestehen: eine zentrale Einsparmöglichkeit sehe ich beim in Rede stehenden Thema nicht. Da wird die Frage Kapazitätssteigerung durch Taktverdichtung oder durch 60m-Züge eine deutlich größere Rolle spielen.
Anmerkung am Rande: schön dass man hier mal etwas von einer Hyperbel liest :-) Im vorliegenden Fall mit Polstelle bei x=0 mit Vorzeichenwechsel ;-)
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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#17
Hat nur indirekt damit zu tun, aber ich frage mich, warum demgegenüber Cannstatter Wasen und Neckarpark nur zu Veranstaltungen bedient werden. Das muss sich spätestens mit der Neubesiedelung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes ändern.
Andererseits mutet man dem Fahrgast seit Einstellung des 51ers zu allen Zeiten den Umweg des 56ers über MB-Welt zu, obwohl da oft niemand hin will. Daimlerstraße ist auch ein ewiges Stauthema. Wenn am Neckarpark (Umstieg) die U19 (z.B. bis Neugereut, wie mal geplant) regelmäßig fahren würde, das wäre eine Verbesserung.
Und zur U8: wieviele Menschen fahren denn tatsächlich von Nellingen nach Vaihingen? In der NVZ nur Heumaden bis Albstraße genügt doch, dafür aber durchgängig, also auch am WE und abends.
I muß di Stroßaboh no kriaga, denn laufa well i nedd >> https://youtu.be/M2JtawugX34
[Bild: stuttgart21xyxyxq4kh6.jpg]
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#18
(28. 08. 2013, 22:42)Micha schrieb: Hat nur indirekt damit zu tun, aber ich frage mich, warum demgegenüber Cannstatter Wasen und Neckarpark nur zu Veranstaltungen bedient werden. Das muss sich spätestens mit der Neubesiedelung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes ändern.

Ein durchgängiger U11-Betrieb zur Erschließung des Gbf-Areals war mal geplant, wurde aber später wegen fehlender Wirtschaftlichkeit verworfen. Derzeit ist es wohl nicht geplant.
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#19
(29. 08. 2013, 09:12)dt8.de schrieb:
(28. 08. 2013, 22:42)Micha schrieb: Hat nur indirekt damit zu tun, aber ich frage mich, warum demgegenüber Cannstatter Wasen und Neckarpark nur zu Veranstaltungen bedient werden. Das muss sich spätestens mit der Neubesiedelung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes ändern.
Ein durchgängiger U11-Betrieb zur Erschließung des Gbf-Areals war mal geplant, wurde aber später wegen fehlender Wirtschaftlichkeit verworfen. Derzeit ist es wohl nicht geplant.

An anderer Stelle wurde bereits gesagt, daß die Stammstrecke Staatsgalerie-Stöckach mit 5 Linien (2-min-Abstand) bereits an der Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit ist und die U11 dort zu Fahrplanabweichungen aller Linien führt. Da ist bei der geplanten Einführung des 5-min-Takts vom WP nach Neugereut die U19 Neugereut-Neckarpark die bessere Lösung.
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#20
Wird tatsächlich überlegt, allerdings NP nur als Kehranlage. WP-NP als Betriebsfahrt und nur als Verstärker in der HVZ. Irgendwas ist mit NP, warum der nicht als regulärer Halt benutzt werden soll, sondern nur bei Veranstaltungen (U11). Weiß den Grund dafür nicht mehr, muss ich nachfragen.
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