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Party im Führerstand?
#11
(29. 07. 2013, 17:20)mr-it schrieb: Was spricht eigentlich dagegen "unberechtigte" Leute auf dem Führerstand mitzunehmen? Gut bei besoffenen ist das Unsinn, aber wie siehts mit Leuten aus die mal gerne vorne raus schauen wollen?

Theoretisch die Vorschriften und deren Kontrollen durch das EBA.

Praktisch ... nun ja.
Solche Vorfälle wie die hier berichteten machen es immer schwerer.
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#12
"Als er ans geöffnete Fahrerfenster getreten sei, habe er seinen Augen nicht getraut: „Da standen die sieben betrunkenen Frauen in der Führerkanzel...."
Ja er hat die Damen ja vorher schon gesehen....Aber trotzdem seinen Augen nicht trauen....:-)

Wie würdet ihr entscheiden? Was für eine Strafe würdet ihr verhängen?

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#13
(30. 07. 2013, 09:07)KingKerosin schrieb: Wie würdet ihr entscheiden? Was für eine Strafe würdet ihr verhängen?

Du meinst, wenn es sich erweist dass die Anschuldigungen den Tatsachen entsprechen? Ich bin kein Arbeitsrechtler, aber ich würde sagen, was immer arbeitsrechtlich möglich ist. Es wird immer zu schnell nach Entlassung geschrien. Eine Abmahnung, Versetzung in den Rangierdienst, ... whatever, tut's vielleicht auch. Was immer für eine Strafe verhängt wird, es wird unter den Mitarbeitern die Runde machen. Und dann sollte keinesfalls der Eindruck entstehen dass ein solches Verhalten von der Bahn toleriert wird, bzw. nur mit milden Strafen belegt wird. Dies alles wie gesagt sofern sich die Anschuldigungen beweisen lassen.

Hat eigentlich schonmal jemand die Bekannte vom Fahrer befragt? Oder die sechs anderen Mädels?
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#14
(30. 07. 2013, 09:07)KingKerosin schrieb: "Als er ans geöffnete Fahrerfenster getreten sei, habe er seinen Augen nicht getraut: „Da standen die sieben betrunkenen Frauen in der Führerkanzel...."
Ja er hat die Damen ja vorher schon gesehen....Aber trotzdem seinen Augen nicht trauen....:-)

Wie würdet ihr entscheiden? Was für eine Strafe würdet ihr verhängen?

Keine. Sondern erst das Ergebnis der Untersuchung abwarten. Und dann mit dem daraus erworbenen Wissen erneut über die Frage entscheiden.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß das hier entschieden werden kann, ohne die tatsächlichen Aussagen zu kennen und noch Fragen stellen zu können?
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#15
Lass das doch mal zum durchspielen. Der Arbeitgeber hat ja auch nicht alle Infos und lässt den TF bis zur Klärung: weiterarbeiten, rangieren oder er ist freigestellt. Weiß man ja auch nicht was jetzt passiert.

Weil Du sagtest: " Und sollte der Tf den Fahrgast in solcher Form gefährden - das wäre wohl seine letzte Handlung als Tf. "

Ich sage, im Zweifel für den Angeklagten und hier gibt es genug zum zweifeln.
Bin echt gespannt was dabei rauskommen wird, sofern jemals nochmal über den Vorfall berichtet wird.

Meine Infos sind, weshalb niemand im Führerstand mitfahren darf, wenn ein PU passiert, dann müsste die Bahn auch für den mitfahrenden haften, wenn dieser psychologische Hilfe benötigt. Ebenfalls sollen TF die Fahrgast fahren nicht im Führerstand mitfahren, weil im PU- Falle dann 2 Leute ausfallen.
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#16
(30. 07. 2013, 15:28)KingKerosin schrieb: Lass das doch mal zum durchspielen. Der Arbeitgeber hat ja auch nicht alle Infos und lässt den TF bis zur Klärung: weiterarbeiten, rangieren oder er ist freigestellt. Weiß man ja auch nicht was jetzt passiert.

Vorab: ich muß mich auf die in der Zeitung wiedergegebenen Aussagen beider Seiten verlassen. Anhand derer:
vor der nächsten Schicht antanzen beim Chef und Fragen beantworten, vorher kein Einsatz als Fahrer. Enscheidung anhand der Antworten auf die Fragen. Da ich weder die Fragen stellen kann noch die Antworten erfahre, kann ich auch nicht über die folgenden Schritte entscheiden.

Meine Fragen wären:
- wenn sich die Damen durch andere Fahrgäste bedroht gefühlt haben, warum hat er die Damen nicht gefragt, wo sie aussteigen wollten und die Polizei zu diesem Bahnhof gerufen? Schon wegen seiner eigenen Sicherheit und um genau soetwas, wie jetzt passiert, auszuschließen. Immerhin weiß er, daß niemand vorne mitfahren darf, insoweit sollte er darüber sofort Meldung machen, falls zufällig das EBA das sieht.
- Wenn seine Fürsorgepflicht so weit geht, daß er deshalb sieben Personen vorne mitfahren lässt, warum befürchtet er dann nicht, daß die Damen nach dem Ausstieg am Hbf von den Personen weiter bedroht werden?
- Warum hat er nicht die Aufsicht am Hbf verständigt, daß die zum Zug kommt. Vom Nordbahnhof bis Hbf dürfte die Zeit dazu reichen, ohne dann warten zu müssen.
- Warum befürchtete er nicht, daß die Personen, die die Damen im Zug bedrohten und mitbekamen, daß die nach vorne gingen, dann die Führerstandstüre auftreten würden? Wenn sie schon sieben Damen bedrohen, dann dürfte der eine Tf mehr auch kein Hemmnis sein.
- Woran hat er überhaupt erkannt, daß die Damen tatsächlich gefährdet wurden? Wurde er selber bedroht?

Weitere Fragen/Vorgehen dann in Abhängigkeit der Antworten.
Zum Bekanntschaftsverhältnis zu den Damen und ggf. Herren usw. braucht man gar nicht fragen, denn da erwarte ich keine ehrlichen Antworten.

(30. 07. 2013, 15:28)KingKerosin schrieb: Weil Du sagtest: " Und sollte der Tf den Fahrgast in solcher Form gefährden - das wäre wohl seine letzte Handlung als Tf. "

Ich sage, im Zweifel für den Angeklagten und hier gibt es genug zum zweifeln.

Hätte der Tf sich nicht verplappert würde ich Dir rechtgeben was die Zweifel angeht. Leider hat er sich mit der Aussage, daß er wegen der Verspätung keine Polizei rufen wollte, ziemlich vertan. Denn so wie er gehandelt hat (wäre seine Aussage richtig) hätte er den Damen nicht geholfen, da er damit rechnen musste, daß sie nach dem Aussteigen weiter "verfolgt" werden. Oder aber es ist eben nur eine Ausrede.

Ansonsten gibt es im Zivilrecht keinen Angeklagten, sondern nur Aussage gegen Aussage. Und somit auch keine Zweifel auf einer Seite.

Meiner Ansicht nach sollte das wenigstens eine Abmahnung wegen unerlaubter Personen im Führerstand geben, wenn sich der Rest nicht aufklären lässt.
Nicht, daß ich immer gleich unerlaubte Personen da abmahnen würde (bin ja selber auch schon ...), aber hier geht es um die Umstände zusammen mit der so entstandenen Gefährdung (wg. 7(!) Personen) ohne eine Meldung bei der Polizei darüber. Das Gesamtbild einfach, was zu sehr nach Ausrede klingt.

(30. 07. 2013, 15:28)KingKerosin schrieb: Meine Infos sind, weshalb niemand im Führerstand mitfahren darf, wenn ein PU passiert, dann müsste die Bahn auch für den mitfahrenden haften, wenn dieser psychologische Hilfe benötigt. Ebenfalls sollen TF die Fahrgast fahren nicht im Führerstand mitfahren, weil im PU- Falle dann 2 Leute ausfallen.

Nein, sondern wegen der möglichen Ablenkung des Tf und der Haftung sollte ein Unfall passieren. Daher ist bei offiziellen Mitfahrten auch noch ein zweiter Tf dabei, der dann als Ansprechpartner für den Gast dient.

In Finnland gab es einmal einen Unfall wegen zu hoher Geschwindigkeit beim Wechsel in das Gegengleis, wo der Tf scheinbar das Signal dazu übersehen hat. Man fand im Führerstand dann zwei Tote, von denen einer dort nichts zu suchen hatte und nicht einmal Bahnangestellter war.
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#17
Da hast Du recht, bei Youtube gibt es das Video, wo der TF von Schorndorf nach Stuttgart fährt und es ist ein 2. TF im Führerstand. ( Kosten? ) Wobei es EVU's gibt die nicht so streng sind.
Es gab eine Reportage, beim großen TF Streik der DB, da durfte ein Filmteam mit nur einem TF der SBB Deutschland von Konstanz nach Engen fahren. Auf Anfrage wurde mir gesagt es gäbe lediglich eine Mitfahrkarte, dann kannst mit einem TF mitfahren. ( SBB Deutschland Stadler FLIRT )

Dieses Fall ist sehr interessant, da sehr viele Themen berührt werden und der Fall von Santiago de Compostella noch nicht lang her ist.

Interessant sind auch die Leser- Kommentare des Artikels. Die sind wohlwollend gegenüber dem TF, der andere schreibt:
( Zitat: " Dieser S-Bahnzugführer soll bis alles aufgeklärt wurde vom Dienst suspendiert werden, und zwar umgehend. Grüner aus dem Remstal" )

Drum werde ich das Thema weiter beobachten und bin gespannt wie das ausgehen wird. Man hat eine Vorahnung und liegt dann zum Schluss komplett daneben...!

Ich frage mich was in letzter Zeit bei der S-Bahn los ist. Da erlebst und liest jeden Tag eine andere Hiobsbotschaft.
Das war doch vor einiger Zeit noch nicht so. Kein Geld mehr f. Wartung? Geknechtetes Personal durch die Arbeitszeiten? Naja wird vlt. auch wieder besser.
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