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Angebotserweiterungen im S-Bahnnetz
(23. 07. 2018, 13:46)338kmh schrieb: Wird echt schwierig, vor allem mit der Mittnachtsstraße, da man da ja wieder eine Engstelle einbaut und wieder keine Pufferwirkung an der Haltestelle hat. Und laut diesem Planungsdokument wird jetzt allen Ernstes über einen dreigleisigen Ausbau nachgedacht! Ja da frag ich mich, wie man das erstens machen will, und warum man damit nicht früher um die Ecke gekommen ist. Nämlich als das hier bereits diskutiert wurde. Würde man stadteinwärts zwei Bahnsteiggleise haben, könnte man die S-Bahn die als erstes fertig ist in die Stammstrecke in kurzem Blockabstand sauber reinschleusen. Schon traurig, dass ich mit ein Bisschen Schienenverkehrswesen das Experten der Bahn sagen muss.
Ja, dass die Mittnachtstraße nicht von Anfang an viergleisig geplant wurde, ärgert mich auch sehr. Ich sehe es zwar nicht als so dramatisch an wie Du - aber da man inzwischen die Sparmaßnahmen beim Bau der Stammstrecke bereuet, wäre es wirklich sinnvoll gewesen, den gleichen Fehler (der Zweigleisigkeit) nicht noch einmal zu begehen.
(23. 07. 2018, 13:46)338kmh schrieb: Auf jeden Fall könnte man unverzüglich die S5 statt der S3 zum Flughafen fahren lassen. Das würde schonmal einiges an Entlastung und Verbesserung bringen. Später dann S3 oder S4 bis Vaihingen verlängern.

Unverzüglich? Das sehe ich nicht so. Aber zunächst mal:

Ich sehe eigentlich nicht, wo da die Entlastung herkommen soll. In S2 und S3 stapeln sich viele Koffer auch schon vor dem Hauptbahnhof in den Zügen. Da in S2 und S3 mehr Fahrgäste fahren, würden im Durchschnitt auch mehr Fahrgäste am Hbf mit ihren Koffern umsteigen. Das lässt sich vielleicht mit der Anbindung des Ludwigsburger Asts gegenüber der doppelten Anbindung des Waiblinger Asts kompensieren, aber ich bezweifle, dass es einen signifikanten Unterschied machen würde - und dafür sind die Negativeffekte viel zu groß:

Der S5-Haupttakt würde 3 Minuten vor (Gegenrichtung: nach) der S1 fahren, d. h. wir hätten in der NVZ und am Wochenende nach Vaihingen einen 7/3/20-Minuten-Takt. Ein Haupttakt-Tausch der S5, der daraus einen 10/12/8-Minuten-Takt machen würde, würde sich auf S4-S6 auswirken (sonst kein 10-Minuten-Takt bis Zuffenhausen in NVZ/WE) und hätte zur Folge, dass man auf der Stammstrecke in der NVZ/am WE 7 Minuten auf einen Anschluss nach Vaihingen warten müsste. Um dies zu verhindern, müsste man wieder den Haupt-Takt auf S1-S3 tauschen und hätte wieder die Ausgangssituation. Ob der Tunnel nach Vaihingen aktuell überhaupt einen 3-Minuten-Abstand hergibt, weiß ich nicht.

Würde man alternativ nur die Fahrzeiten der Linien S3 und S5 tauschen, hätte man zwar in Ludwigsburg einen 7/8-Minuten-Takt in der HVZ, in der NVZ jedoch einen 23/7-Minuten-Takt und statt dem obigen Beispiel nach Bad Cannstatt in der NVZ/am WE den 7/3/20-Minuten-Takt. Von den möglicherweise verlorenen Umsteigebeziehungen in Bad Cannstatt, Zuffenhausen, Waiblingen und Ludwigsburg abgesehen und den zu ändernden Knotenpunkten in Bietigheim oder Backnang ganz zu schweigen.

In der Summe würde jede dieser Lösungen für viele Leute bedeuten, dass sie sich weniger auf die S-Bahn verlassen können (kein 10-Minuten-Takt nach Vaihingen, Bad Cannstatt oder Zuffenhausen) und die S-Bahn für sie unattraktiver werden würde. Dies frisst m. E. jeden möglichen Zusatznutzen einer kurzfristigen S5 zum Flughafen auf. Und da die Taktstruktur in Stuttgart ein relativ einfaches mathematisches Problem ist, sehe ich hier keine einfache Lösung für die S5.

Für die S6 würde es hingegen gehen, da man dann einfach 3 Minuten zwischen Schwabstraße und Universität verbummeln könnte und "nur" den Umstieg von der S3 auf die dann S6 nach Vaihingen verlieren würde (oder alternativ eben in einem 10/7/13-Minuten-Takt für Vaihingen in der NVZ/am WE enden würde). Insofern müsste man also die S5 mit der S6/60 tauschen, um dies für die S5 hinzubiegen - aber ob das wiederum zu den eingleisigen Abschnitten auf der S6/S60 passen würde, ist eine andere Frage, der ich noch nicht nachgegangen bin.

Aber nein - ich sehe hier absolut kein "könnte man unverzüglich" - eher ein: ja, so könnte man der S-Bahn unverzüglich einen großen Schaden beibringen.
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@Andy, nur dreigleisig. Viergleisig macht absolut keinen Sinn. Man kann ja eh nur zweigleisig weiterfahren.

Zum Flughafen: Die blose Rücknahme der S3 bis Vaihingen und die Verlängerung der S5 hätte einen besseren Takt zum Flughafen zur Folge. Den einzigen Stolpertakt hätte man in Rohr und das ist verkraftbar. Den gleichen festgefahrenen Tenor hatte ein VVS-Experte auch und hat dann noch eine zustimmende Mail an meinen Einwand angehängt. Weil es eben gar nicht so doof ist.
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(23. 07. 2018, 17:08)Andy0711 schrieb: Für die S6 würde es hingegen gehen, da man dann einfach 3 Minuten zwischen Schwabstraße und Universität verbummeln könnte und "nur" den Umstieg von der S3 auf die dann S6 nach Vaihingen verlieren würde (oder alternativ eben in einem 10/7/13-Minuten-Takt für Vaihingen in der NVZ/am WE enden würde).

Ein Problem an dieser Überlegung ist aber, dass der Hasenbergtunnel keinen 2,5min Takt verkraftet. Das wird er erst nach der Installation von ETCS können, weshalb die Verlängerung einer Nordlinie ja auch erst ab 2025 erfolgen soll.
Dann fährt bereits der Regionalverkehr 5x die Stunde dorthin, die S2(S3) und noch die U6.
Der Flughafen ist dann mehr als gut aus der Stuttgarter City angebunden.
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(24. 07. 2018, 22:27)glx schrieb: Ein Problem an dieser Überlegung ist aber, dass der Hasenbergtunnel keinen 2,5min Takt verkraftet. Das wird er erst nach der Installation von ETCS können, weshalb die Verlängerung einer Nordlinie ja auch erst ab 2025 erfolgen soll.

Kann er das mit ETCS? Ich meine mal irgendwo vernommen zu haben, dass die Signaltechnik auf keine kürzeren Abstände ausgelegt wurde, weil das Rettungskonzept des Tunnels nicht mehr Züge in dem Tunnel erlauben würde.
Denn rein signaltechnisch braucht es da kein ETCS für, die Blockabstände könnten dort auch mit klassischer Signaltechnik verkürzt werden.
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(25. 07. 2018, 20:24)dt8.de schrieb:
(24. 07. 2018, 22:27)glx schrieb:
(23. 07. 2018, 17:08)Andy0711 schrieb: Für die S6 würde es hingegen gehen, da man dann einfach 3 Minuten zwischen Schwabstraße und Universität verbummeln könnte und "nur" den Umstieg von der S3 auf die dann S6 nach Vaihingen verlieren würde (oder alternativ eben in einem 10/7/13-Minuten-Takt für Vaihingen in der NVZ/am WE enden würde).

Ein Problem an dieser Überlegung ist aber, dass der Hasenbergtunnel keinen 2,5min Takt verkraftet. Das wird er erst nach der Installation von ETCS können, weshalb die Verlängerung einer Nordlinie ja auch erst ab 2025 erfolgen soll.

Kann er das mit ETCS? Ich meine mal irgendwo vernommen zu haben, dass die Signaltechnik auf keine kürzeren Abstände ausgelegt wurde, weil das Rettungskonzept des Tunnels nicht mehr Züge in dem Tunnel erlauben würde.
Denn rein signaltechnisch braucht es da kein ETCS für, die Blockabstände könnten dort auch mit klassischer Signaltechnik verkürzt werden.

Unabhängig davon hätte die von mir hier genannte Variante nicht bedeutet, dass der Hasenbergtunnel einen 2,5-Minuten-Takt benötigt, sondern nur, dass ein Zug 2,5 Minuten nach dem vorherigen aus der Schwabstraße Richtung Vaihingen ausfahren kann - er könnte ja auch unmittelbar hinter der Weiche stehenbleiben (dann eben "warten" statt "verbummeln"), bis die vor ihm liegende Strecke frei ist. In der anderen Richtung gälte dies analog. (Die Annahme wäre ja, dass die S3 statt der S6 an der Schwabstraße endet.)
Möglicherweise ist dies ja sogar bereits möglich, da dies in Verspätungsfällen allgemein eine sinnvolle Einrichtung wäre. Im restlichen Hasenbergtunnel müsste man dazu nichts anfassen und dort würden gleichviele Züge wie bisher im gleichen Abstand verkehren. Insofern würde ich auch für das Rettungskonzept nicht zwingend eine Änderung sehen. All dies würde für eine Variante ohne Fahrplanlagentausch nicht für die S5-Variante gelten.
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(25. 07. 2018, 20:24)dt8.de schrieb: Kann er das mit ETCS?
Ich nehme mal an, dass der VRS bei der Bahn nachfragt, wenn eine Taktverdichtung erfolgen soll, ob das überhaupt geht.
Da der VRS in den nächsten 10-15 Jahren 1-2 Nordlinien nach Vaihingen/Böblingen verlängern will, sollte das schon möglich sein.

(25. 07. 2018, 20:24)dt8.de schrieb: Denn rein signaltechnisch braucht es da kein ETCS für, die Blockabstände könnten dort auch mit klassischer Signaltechnik verkürzt werden.
Im Stammstreckentunnel fahren die Bahnen 60, im Hasenbergtunnel auch mal 100. Und wenn eine RB in feuerbach über das S-Bahn Gleis fährt dann hält sie dort nicht an.
Mir hat ein Ingeneur der am Stammstrecken-ETCS arbeitet gesagt, dass nach ETCS auf der Stammstrecke 80 gelten soll. Daraus kann man ableiten, dass unter ETCS bei geringeren Blockabständen höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können.

(26. 07. 2018, 11:21)Andy0711 schrieb: er könnte ja auch unmittelbar hinter der Weiche stehenbleiben (dann eben "warten" statt "verbummeln"), bis die vor ihm liegende Strecke frei ist.

Kann man natürlich machen. die Fahrgäste werden das dann halt nicht so optimal finden.
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(26. 07. 2018, 16:11)glx schrieb: Kann man natürlich machen. die Fahrgäste werden das dann halt nicht so optimal finden.

Ja, aber optimal ist ja auch nicht, wenn sie umsteigen. Und so würde halt auch der Takt in Vaihingen noch stimmen. Aber wie gesagt, Fan dieser kleinen Schnellschuss-Varianten bin ich eh keiner.
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Im Sommer werden alle Züge über freies WLAN verfügen und im Dezember gilt der Viertelstundentakt den ganzen Nachmittag bis in den Abend: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...9915a.html
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Diese S-Bahn-Verbesserungen plant die Region: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...07c6c.html
Jetzt erfindet man auch noch eine S62.
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Leider kann ich den Artikel in der STZ nur halb lesen. Jetzt frage ich mich warum läßt man die S60 nicht als S16 nach LB laufen, würde in meinen Augen mehr Sinn machen.
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