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Ich mache hier mal einen Thread auf zum Um- und Neubau von Bushaltestellen zwecks behindertengerechter Ausstattung.
Am Umgelterweg in Botnang (Linie 91) wurde der Bahnsteig in Richtung Sindelfingen vor die Kreuzung verlegt, um den Bewohnern des Karl-Wacker-Heims entgegenzukommen. In die Gegenrichtung geschah das bereits vor einigen Jahren.
U9 Botnang - Hedelfingen (auch außerhalb der HVZ)
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SSB-Bushaltestellen im Stadtgebiet werden barrierefrei:
https://www.stuttgart.de/service/aktuell...refrei.php
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(25. 06. 2021, 07:49)Mario schrieb: SSB-Bushaltestellen im Stadtgebiet werden barrierefrei: https://www.stuttgart.de/service/aktuell...refrei.php
Auch wenn die Idee sicherlich gut ist, sehe ich diese erhöhten Bordsteine durchaus kritisch. Nicht selten sind diese nämlich höher als der Bus sodass dieser entweder aufsetzt oder der Fahrer im vornherein, grad bei Haltestellen die mit Überhang angefahren werden müssen, gleich mehr Abstand hält und somit wieder eine Lücke entsteht.
Mit freundlichen Grüßen
OVK966
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Hallole,
Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht. - Aber mit den modernen Bussen, die an sich auch knien können, währe das dann schon auch möglich. Zudem gibts die Klapprampe.
Ich wollte mir das mal ansehen, wie weit das mit dem Knien funktioniert, da ich kürzlich mit dem 82er unterwegs war, und obwohl ich ja meinen Blindenstock dabei hatte, den Bus vermutlich nicht runtergelassen hat, an einer Haltestelle mit sehr niedrigem Trottoire. Mir kam das beim Aussteigen gefühlt als 40 cm oder mehr vor.... - Beim Bus verlasse ich mich nie drauf, dass ich eben raus komme, und taste mit dem Blindenstock vor, wie weit ich runter muss.
Grüßle
AFu
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Das mit dem Aufsetzen ist mir auch schon aufgefallen. Einige Haltestellen haben mittlerweile ihre Schleifspuren bekommen ...
Weshalb man hier nicht anfangs etwas niedriger bleibt und dann erst auf die letzten 10 Meter die endgültige Höhe erreicht?
Man weiß ja wo die Busse von wo kommen und sie ggf. Überhang benötigen.
Ein anderes Problem sehe ich in Esslingen sehr häufig: Hier ist der Bordstein so hoch, dass die Busse mit elektrischer Rollstuhlrampe den Bus hochpumpen müssen, damit die Rollstuhlrampe rauskommt und nicht gegen den Bordstein stößt.
Mit freundlichen Grüßen
Felix
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(26. 06. 2021, 12:57)AFu schrieb: Aber mit den modernen Bussen, die an sich auch knien können, währe das dann schon auch möglich. Zudem gibts die Klapprampe.
Viele Busse können "knien", aber nach meinen Erfahrungen in Stuttgart und auch hier in Hamburg wird die Funktion vom Fahrer eher selten genutzt. Sogar wenn es an der Haltestelle Bedarf zum Absenken gibt.
Und die Klapprampe dauert Zeit, wenn der Busfahrer erstmal das Fahrzeug sichern muss, dann zur Rampe laufen muss und diese dann raus und wieder rein klappen muss. Manchmal übernehmen Fahrgäste die Aufgabe kurzerhand selbst, manchmal aber auch nicht. Daher wäre ein ebener Einstieg für Fahrgäste im Rollstuhl, mit Rollatoren oder mit Kinderwagen sowohl für den Fahrgast als auch für den Fahrbetrieb von Vorteil, wenn nicht erst mit einer Rampe hantiert werden muss.
Gruß aus Hamburg
... wünscht sich, dass die SSB der Hochbahn mal zeigt, wie ÖPNV richtig geht!
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27. 06. 2021, 19:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27. 06. 2021, 19:18 von Peter K.)
Ich denke es an der Zeit ein paar Punkte klar zu stellen.
Das Kneeling erfolgt nur auf Bedarf, d.h. wenn der Fahrer erkennen kann dass ein Rollstuhlnutzer in das Fahrzeug möchte oder es verlassen möchte. Da du AFu aber nicht mit einem Rolli unterwegs bist wird auch in der Regel nicht abgese3nkt. Ein generelles Kneelin ist nicht vorgesehen da
-es den Haltestellenaufenthalt verlängert
-die Technik empflindlich ist.
In Berlin wird generel abgesenkt die Mehrkosten für den Verschleiß am Fahrzeug wird der BVG extra abgegolten.
In der Regel haben die Busse eine Fußbodenhöe von 36 cm und können auf 24cm abgesenkt werden.
Die verbleibenden 6 cm können mit der Klapprampe, die dann 6% hat, überbrückt werden.
Die Klapprampe darf und sollte jeder Fahrgast ausklappen, da der Fahrer seine Kasse sichern muss, den Buss sichern muss, nach hinten gehen muss die Rampe ausklappen und nach deren Benutzung das gleiche in umgekehrter Reihenfolge.
Die in Stuttgart verwendeten Busborde haben eine Höhe von 18cm mit einer angeformten Fahrfläche. Diese Fahrfläche verhindert die Spurrillenbildung, die wiederum die Ursache für ein Aufsetzen der Busse sein könnne.
Die Schleifspuren rühren nicht zwingend von den Bussen her, der eine oder andere PKWFahrer meint immer noch, dass Bushaltestellen befahren werden können. Dies ist bei Hochborden selbst mit SUV nicht zwingend mehr möglich :-).
In der Regel wird darauf geachtet, dass die Busse gerade anfahren können und somit nicht überstreichen, auch wird darauf geachtet, dass keine Straßeneinläuge im Bereich der Hochborde eingebaut werden, da diese immer dazu neigen sich abzusenken. Dies führt zu Nickbewegungen am Bus, die dann evtl. zum Aufsetzen führen.
Wenn wiederrechtlich in der Zufahrt zur Haltestelle geparkt wird, ist das bisher gesagte allerdings nur schöne Theorie.
Peter
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Wow - Da steckt also viel mehr hinter als man denkt!
Danke Peter für die tolle Erklärung!
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(27. 06. 2021, 19:15)Peter K schrieb: Die Klapprampe darf und sollte jeder Fahrgast ausklappen...
Das habe ich auch schon in Stuttgart und Hamburg anders erlebt, dass der Busfahrer den klappenbedienenden Fahrgast zusammengepfiffen hat, weil die Klappe nur von Fachpersonal bedient werden darf. Geht dabei auch um Haftung und Versicherungsschutz falls es dabei zu Problemen kommen sollte. Daher dürften Fahrgäste die Klappe nicht selbst bedienen. So zumindest der Tenor eines Stuttgarter Busfahrers auf der Linie 40 mir gegenüber, als ich die Rampe mal selbst für einen Rollstuhlfahrer rausklappen wollte. Und bei anderen Fahrten gab es vom Busfahrer auch öfter mal gegenüber anderen Fahrgästen den mehr oder weniger freundlichen Hinweis, dass die Klappe nur vom Busfahrer bedient werden darf. Seitdem lasse ich zB meine Finger von der Klapprampe (helfe aber bei Rollatoren oder Kinderwagen natürlich beim Anheben).
Gruß aus Hamburg
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Dann bin ich ja beruhigt, wenn man in Hamburg weiß was in Stuttgart Vorgabe ist.