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Betriebsstörungen S-Bahn 2013
#81
Hallo

Den Türleuchtmelder hier beim ET 420 als Rückschluß zu nehmen, dass niemand eingeklemmt ist, ist sehr gewagt. Durch die schon erwähnten breiteren Türgummi wird sogar ein eingeklemmtes Erwachsenenhandgelenk nicht erkannt. Eine sorgfältige Rückschau entlang des Fahrzeugs ist leider unerläßlich. Aber, kein Mensch ist frei von Fehlern.

Gruß

Mark
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#82
(14. 06. 2013, 04:48)Jack Lanthyer schrieb: Die HVZ alleine ist kein Grund, die ganze Bahnsteigbreite zu nutzen, vor allem, wenn die S-Bahn gerade eben abgefertigt wird. Das Sichtfeld muß grundsätzlich frei bleiben. Ich gebe dem Tf keineswegs die Schuld, aber muß trotzdem seine Nachlässigkeit bei der Abfertigung kritisieren.

Persönlich halte ich es für unerlässlich, dass sich die Passagiere aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens am Hauptbahnhof unmittelbar nach dem Fahrgastwechsel ordnen, d.h. den Bahnsteig verlassen bzw. einen Stehplatz suchen, der in keiner Laufgasse liegt. Das ist ein Umstand des deutschen Novums in Stuttgart mit 2,5 min-Takt am Hbf ohne beidseitige Bahnsteige.

(14. 06. 2013, 04:48)Jack Lanthyer schrieb: "Kind vom anfahrenden Zug mitgezerrt", dieser Artikel ist ebenfalls im MarkDJs verlinkten Artikel verlinkt. Anfahren ist dasselbe, wie losfahren. Oder irre ich mich da?

Vielen Dank für den Hinweis. Diese Information war für mich neu. Das lässt natürlich eine Fahrlässigkeit der Personen erkennen, die für die Abfertigung zuständig sind. Ich vermute aber noch einen anderen Grund, der leider mal wieder in der modernen Türtechnik begründet liegt: Beim 423 wird das Schließen einer Tür durch die dem gesunden Menschenverstand widerstrebende Handlung, Extremitäten oder Gegenstände in die sich schließende Türen zu halten verhindert. Möglicherweise hat das Mädchen einfach nicht den Unterschied der Türtechnik zwischen 420 und 423 gekannt und beim 420 das Schließen der Türe mit dem vermeintlichen Blockieren eines nicht vorhandenen Lichtgitters verhindern wollen. Dies wäre beim 423 gängige Praxis, weil bereits ab 3 Sekunden Lücke die Türe ohne Ankündigung schließt. Und von einem sechsjährigen Mädchen, das sogar ein wenig mitdenkt, kann man meiner Meinung nach nicht verlangen, den Unterschied von Fahrzeugtypen richtig zu erkennen.
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#83
(15. 06. 2013, 18:58)338kmh schrieb: Möglicherweise hat das Mädchen einfach nicht den Unterschied der Türtechnik zwischen 420 und 423 gekannt

Das darf man vom Fahrgast auch nicht erwarten müssen, egal ob 6, 26, oder 66. In dieser Hinsicht muß sich der Fahrgast auf eine sichere Betriebsabwicklung verlassen dürfen. Die technischen Unterschiede muß das handelnde Personal kennen und sich darauf einrichten, nicht aber der Fahrgast.
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#84
(15. 06. 2013, 20:09)dt8.de schrieb: Die technischen Unterschiede muß das handelnde Personal kennen und sich darauf einrichten, nicht aber der Fahrgast.

Das Personal kann aber nicht jedem Fahrgast erklären, dass es im ET 420 keine Lichtschranken gibt. Dass von technischen Einrichtungen keine Gefahr ausgeht und diese praktikabel ist, hat meiner Meinung nach die Politik und die Entwicklungsabteilung zu berücksichtigen. Persönlich halte ich sich während der Fahrgastwechselzeit selbsständig schließende Türen für schlecht, weil diese wie gesagt dem gesunden Menschenverstand widerstreben: Türe zu heißt fertig, was beim 423 aber nicht unbedingt der Fall ist. Für den Fahrgast ist das in den meisten Fällen wie neuerdings die Abfahrtszeit nicht mehr erkennbar. Insgesamt haben wir uns meiner Meinung nach in den letzten Jahren bei der S-Bahn Stuttgart zurückentwickelt. Das alles dem Umstand geschuldet, dass man dem Menschen das selbstständige Denken offensichtlich abspricht.

Btw: Wenn man laut Bahn mit den neuen Ansagen schon versucht alles so 100%ig korrekt zu machen: Ein einfahrender Zug ist keine Linie, sondern ein Zug. Eine Linie ist ein Verkehrsweg. Korrekt wars früher eher mit "Zug nach soundso" Wink
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#85
(15. 06. 2013, 18:58)338kmh schrieb: [quote='Jack Lanthyer' pid='32970' dateline='1371181685']
Vielen Dank für den Hinweis. Diese Information war für mich neu. Das lässt natürlich eine Fahrlässigkeit der Personen erkennen, die für die Abfertigung zuständig sind. Ich vermute aber noch einen anderen Grund, der leider mal wieder in der modernen Türtechnik begründet liegt: Beim 423 wird das Schließen einer Tür durch die dem gesunden Menschenverstand widerstrebende Handlung, Extremitäten oder Gegenstände in die sich schließende Türen zu halten verhindert. Möglicherweise hat das Mädchen einfach nicht den Unterschied der Türtechnik zwischen 420 und 423 gekannt und beim 420 das Schließen der Türe mit dem vermeintlichen Blockieren eines nicht vorhandenen Lichtgitters verhindern wollen. Dies wäre beim 423 gängige Praxis, weil bereits ab 3 Sekunden Lücke die Türe ohne Ankündigung schließt. Und von einem sechsjährigen Mädchen, das sogar ein wenig mitdenkt, kann man meiner Meinung nach nicht verlangen, den Unterschied von Fahrzeugtypen richtig zu erkennen.

Meines Erachtens hat das Mädchen das "Hand in die Türe halten damit diese wieder aufgeht" von den Erwachsenen abgeschaut, die beim 423er somit die Türe beim Schließen wieder öffnen.
Das arme Ding konnte wahrscheinlich noch nicht die Fahrzeuge unterscheiden und hat die Hand beim 420er in die Türe gehalten.

Also sind die Erwachsenen keine guten Vorbilder!!
( Ähnlich: bei rot über die Fußgängerampel )

Der 420er hat Türgummis. Darin steckte die kleine Hand des Mädels. Die Türen werden geschlossen haben und haben dem TF "alle Türen geschlossen" angezeigt. Folge: Abfahrt. ( U.a. keine vollständige Zugübersicht wegen Anderen Reisenden. )

Ich habe seit der ET 430 Einführung beobachtet, dass fast jede 2. Vollzug- Garnitur ohne Begleiter fährt.
Sollte dieser Zug ebenfalls ohne Begleiter gewesen sein, gebe ich der S-Bahn Stuttgart eine Mitschuld. Zwar hat der TF dann andere Vorschriften zu beachten, diese sind aber in der HVZ kaum anwendbar, sonst wären noch größere Verspätungen die Folge. ( Druck auf den TF )
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#86
(16. 06. 2013, 01:38)KingKerosin schrieb: Also sind die Erwachsenen keine guten Vorbilder!!
( Ähnlich: bei rot über die Fußgängerampel )

Wie beschrieben werden die Türen oft geschlossen und lassen sich nicht mehr öffnen, obwohl der Zug noch lange nicht abfährt. Zumindest war das früher so, als man noch mit aller Gewalt versuchte, die Abfahrtszeiten zu halten. Dadurch wäre schon bei einer Fahrgastschlangenlücke von drei Sekunden der Einstieg deiner Meinung nach nicht erlaubt, weil dann ja schon die Türen zugehen.


(16. 06. 2013, 01:38)KingKerosin schrieb: Ich habe seit der ET 430 Einführung beobachtet, dass fast jede 2. Vollzug- Garnitur ohne Begleiter fährt.
Sollte dieser Zug ebenfalls ohne Begleiter gewesen sein, gebe ich der S-Bahn Stuttgart eine Mitschuld. Zwar hat der TF dann andere Vorschriften zu beachten, diese sind aber in der HVZ kaum anwendbar, sonst wären noch größere Verspätungen die Folge. ( Druck auf den TF )

Im Prinzip bestellt die Bahn die Züge und ist für den Betriebsablauf zuständig. Ich sehe auch, dass die Verantwortung wie der gesamte Schlammassel mal wieder an der DB hängenbleibt. Und das nicht ganz zu Unrecht.
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#87
(16. 06. 2013, 01:38)KingKerosin schrieb: Ich habe seit der ET 430 Einführung beobachtet, dass fast jede 2. Vollzug- Garnitur ohne Begleiter fährt.

Obwohl ich zwei Mal täglich mit einem S6-Vollzug in der NVZ fahre, kann ich diese Beobachtung nicht bestätigen.
In den letzten 12 Monaten kann ich mich nur an einen Fall erinnern, wo eine S6 ohne Begleiter fuhr, und dort ist der Tf je nach Haltepunkt extra nach der Türschließung ausgestiegen und ist ein Stück entlang des Zuges gegangen, um einen Blick auf alle Türen werfen zu können.
Ich kann nicht sagen, ob vielleicht die Begleiter vorzeitig schon im Hbf aussteigen und nicht bis Schwabstr mitfahren, da ich die Stammstrecke nicht regelmäßig fahre.
Anders sieht es sicher bei Zügen mit 423 und 430er Triebwagen aus. Dort ist ja, wie in den vorhergehenden Posts beschrieben, durch die technischen Sicherheitsmaßnahmen nicht notwendig.
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#88
(17. 06. 2013, 21:07)serras schrieb: In den letzten 12 Monaten kann ich mich nur an einen Fall erinnern, wo eine S6 ohne Begleiter fuhr, und dort ist der Tf je nach Haltepunkt extra nach der Türschließung ausgestiegen und ist ein Stück entlang des Zuges gegangen, um einen Blick auf alle Türen werfen zu können.
Die Folge durch das Verhalten des Tf auf der S6-Außenast ist die unnötig verlängerte Fahrzeit durch den längeren Stopp an bestimmten Haltepunkten.

Und mir ist das zum Teil sogar in der HVZ passiert, daß ein Voll- oder Langzug im Ein-Mann-Betrieb gefahren ist. Das Risiko im Ein-Mann-Betrieb ist zu hoch, weil das recht Verspätungsanfällig ist. Das ist allein in der HVZ und im 15-Min-Takt auf der kompletten S6 nicht zu verantworten. Besonders empfindlich für die Verspätung ist die S60, die in der Zwischentakt der S6 getrennt und zusammengeführt werden müssen. Eine Verspätung bei der Ankunft in Böblingen reicht aus, daß der Fahrgast 15 bis 30 Minuten auf den nächsten Anschlußzug in Richtung Herrenberg warten darf. Glück haben die Leute, die nach Herrenberg nur, wenn sie in der passenden Zeitlage verspätet in Böblingen ankommen und von dort aus mit dem RE weiterfahren können. In dem Fall verhindert die verspätete Rückleistung (aus Weil der Stadt und/oder Böblingen kommend) die rechtzeitige Abfahrt des pünktlichen Zuges nach Stuttgart.
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#89
Hallo Freunde,

ich verfolge aus "Frankfurter Sicht" seit einigen Tagen die Diskussion und möchte einige Anmerkungen zum Thema "420-Abfertigung" tätigen:

Bei uns in Frankfurt fahren nur bei 420-Langzügen Zugbegleiter mit, Kurz- und Vollzüge fertigen die Tf´s eigenständig an jedem Bahnsteig ab.

Das Gleiche galt auch für München und NRW, wobei 420-Langzüge in NRW praktisch nie zum Einsatz kamen.

Der 420 hat - wie bereits richtig bemerkt wurde - keine "Wegfahrsperre", das heißt, es ist bei diesem Fahrzeug möglich, mit offenen Türen anzufahren.

Bei Erreichen von 8 km/h schließen die noch offenen Türen jedoch selbsttätig.

Geöffnete Türen werden dem Tf im Führerstand mittels Türblinker angezeigt (für jede Fahrzeugseite gibt es einen eigenen Blinker).

Sobald BEIDE Türblinker aus sind und augenscheinlich geprüft wurde, ob auch wirklich niemand eingeklemmt wurde (was an stark frequentierten Bahnsteigen, insbesondere wenn die Fahrgäste außen zu dicht am Zug entlang laufen, nur schwer erkennbar ist), darf angefahren werden.

Fängt einer der Türblinker während des Anfahrens im Bahnsteigbereich zu blinken an (weil sich zum Beispiel wieder ein "Halbstarker" gegen den Schließdruck einer geschlossenen Taschenschiebetür stemmen "muss"), so ist der Zug mittels Schnellbremsung anzuhalten und die Ursache des Blinkens zu ermitteln.

Wenn die Türblinker außerhalb des Bahnsteigbereiches - also in voller Fahrt - "in Aktion" treten, gibt es nur die Option, mittels Warndurchsage die Fahrgäste aufzufordern, sich von sämtlichen Türen fernzuhalten und nach Erreichen des nächsten Bahnsteiges die Ursache des Blinkens zu ermitteln (wie im Fall oben beschrieben).

Mit Ausnahme des 420Plus hat kein einziger 420, egal ob mit Taschenschiebetüren oder Schwenkschiebetüren, technische Absicherungen, die einen einmal eingeleiteten Schließbefehl aufheben (außer durch den Tf selber), deswegen sind die Tf´s verpflichtet, mittels der klassischen Durchsage "Zurückbleiben" den beginnenden Türschließvorgang voranzukündigen.

Entgegen den Behauptungen aus einem "gewissen" Forum mit der Abkürzung "DSO" besitzt der 420 KEINEN Seitenfahrschalter!

Das Einzige, was es an der Fahrzeugseite gibt (und dies betrifft BEIDE Seiten!), sind Drucktaster für die Sifa und das Abfertigungsmikrofon mitsamt Halterung, in die das Mikro gesteckt werden kann.

Die Mikrofone haben drei Tasten, von oben nach unten aufgelistet:

"TO", bzw. bei neueren Mikrofonen "TA":

Die Türen der jeweiligen Mikrofonseite können durch Druck auf diese Taste freigegeben werden, bzw. der Schließvorgang abgebrochen werden, wenn der Taster betätigt wird, während die Türen im Schließvorgang sind.

Während die Kiekert-Taschenschiebetüren sofort in ihrer momentanen Lage stehen bleiben, öffnen die Bode-Schwenkschiebetüren wieder komplett.

"TZ":

Die Türen der jeweiligen Mikrofonseite werden durch Druck auf diese Taste sofort zentral geschlossen (mit Ausnahme der 8. Bauserie, 420 431 bis 420 489, bei denen ertönen zuerst Warntongeber, ehe der eigentliche Schließvorgang beginnt).

"M"

Mit dieser Taste werden die Außenlautsprecher der jeweiligen Mikrofonseite werden aktiv geschaltet (der Taster muss hierfür die ganze Zeit gedrückt bleiben).

Kann ein 420-Zug nicht zur vollen Gänze vom Tf eingesehen werden (sei es lagebedingt oder aber durch das Fehlen von Abfertigungshilfen), so muss diesen ein Begleiter unterstützen.

Ist kein Begleiter vorhanden, so muss der Tf nach erfolgtem Türschließvorgang den Zug soweit abschreiten, dass er sich zu 100 % davon überzeugt hat, dass auch wirklich keine Person eingeklemmt wurde.

Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn die Türen geschlossen sind, aber trotzdem der Türblinker blinkt.

Ja, solche Fälle gibt es auch!

In diesem Fall muss der Tf den Zug KOMPLETT abschreiten, damit sichergestellt ist, dass einerseits niemand eingeklemmt wurde und andererseits alle Türen geschlossen sind.

Wenn vorhanden, muss sich das an Bord befindliche Begleitpersonal am Abschreiten des Zuges beteiligen und bei größeren Vorkommnissen Hilfestellung leisten, sowie natürlich auch den Tf informieren.

So, das war´s von meiner Seite.

Euch wünsche ich alles Gute und unfallfreies S-Bahn-Fahren!

Grüße aus Frankfurt, Christian


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#90
Hallole,

danke für diesen Eintrag.
In einem Youtube-Video habe ich gesehen, dass in Frankfurt der Zugbegleiter im Fahrgastraum mit fährt, und zur Abfertigung eine Tür mit einem Schlüsselschalter vor dem Schließen hindert, um sie nach der Abfertigung einzeln zu schleißen, nach dem er drin ist.

In Stuttgart habe ich das nie gesehen, da sind die Zugbegleiter immer in einem Führerstand.

Grüßle
AFu
[Bild: 3320-Front-DSO.jpg]
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Stuttgarts Straßen- und Stadtbahnlinien im Internet:
http://www.ssb-linien.de
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