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S2 Verlängerung von Bernhausen nach Neuhausen
#58
(21. 11. 2014, 23:05)dt8.de schrieb:
(21. 11. 2014, 12:45)hopperpl schrieb: Das Hauptproblem dabei ist das Defizit am Jahresende. Dieses muss der Kreis Esslingen bezahlen (und es existiert keine Strecke ohne Defizit). Die U6 kann man vom Schelmenwasen noch 100m zur Autobahn verlängern, dort ist Kreisgrenze. Ab da finanziert der Kreis Esslingen. Allein. Es finanziert auch kein VRS oder sonstiger Verband; diese existieren nur als finanzieller Arm der zugehörigen Kreise.

Das gilt zwar für die U6, bei der Verlängerung der S2 war der VRS mit dabei, wegen S-Bahn. Ob sich der VRS dann bei einer Umstellung auf Stadtbahnbetrieb so einfach zurückziehen kann - ich weiß nicht, wie da die Regeln dann wären.

Wie mir gerade jemand erklärt hat, ist laut Nahverkehrsgesetz der VRS nicht zuständig: Stadtbahnen sind Kreissache. Heißt im Umkehrschluss, bei Stadtbahnbetrieb muss der VRS das Projekt verlassen.

(21. 11. 2014, 23:05)dt8.de schrieb:
(21. 11. 2014, 12:45)hopperpl schrieb: Ach noch was, ich werde immer wieder gefragt, wieso die Kosten am Ende "explodieren". Ganz einfach, 3 Gründe. Erstens Inflation. 3% pro Jahr macht pro Jahr und 100 Mio. schon 3 Mio. mehr. 3 Jahre Verzögerung sind normal, sind bereits 9.3 Mio mehr oder knapp 10% höhere Kosten. Zweitens, Bauzeiten werden zu kurz berechnet. Absichtlich. Längere Bauzeiten heißt aber höhere Kosten. Drittens, Schönrechnung. Der Wirtschaftlichkeitsindex muss positiv sein (Kosten/Nutzen > 1.0) Ansonsten gibt's kein Projekt. Wer also ein Projekt mit realistischer Finanzierung vorlegt, der erreicht einzig, dass es nicht gebaut wird.

Und wer ein Schöngerechnetes vorlegt erreicht, daß realistisch gerechnete dadurch nicht realisiert werden.

Eigentlich wollte ich sagen, dass realistisch gerechnete Projekte einen negativen Wirtschaftlichkeitsindex haben (grundsätzlich haben alle einen) und damit gesetzlich nicht realisiert werden dürfen. Nebenbei, realistisch gerechnet wäre die S60 nie gekommen; nicht einmal die Schönbuchbahn vor 20 Jahren. Die Finanzierung und Kostenexplosionen damals bei der Schönbuchbahn waren eine Katastrophe, realisitisch gerechnet hätte sie nie in den Wiederbetrieb gehen dürfen. Und die S60 mit ihren 160 Mio. EUR Baukosten ist immer noch nicht abbezahlt oder fertigfinanziert. Der Wirtschaftlichkeitsindex ist sowas von negativ.

Aber genau da liegt es Problem: Es existieren einfach keine wirtschaftlichen ÖPNV-Projekte. Es gibt keine, gab es nie, wird es nie geben. Müssen sich auch nicht, aber der Gesetzgeber schreibt das ausdrücklich vor. Also muss schöngerechnet werden, sonst wird gar nichts gebaut. Ersthaft, wieviele Taxifahrten kann der Staat bezahlen und wieviele Jahre lang, um für 160 Mio. EUR Menschen zwischen Renningen und Böblingen zu befördern. Und die jährlichen Betriebskosten füllen den Geldtopf ja jedes Jahr wieder um Millionen auf. Wirtschaftlich sind die 160 Mio. EUR bis zur nächsten Grundsanierung nicht reingeholt. Horoskope haben teilweise mehr Tiefgang als die willkührlichen Faktorierungen in derartigen Gutachten.
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RE: S2 Verlängerung von Bernhausen nach Neuhausen - von Holger1974 - 06. 12. 2012, 15:49
RE: S2 Verlängerung von Bernhausen nach Neuhausen - von hopperpl - 22. 11. 2014, 01:48
War: S2 Verlängerung - von Micha - 04. 07. 2019, 10:09
S2 Verlängerung nach Neuhausen - von Micha - 12. 07. 2019, 21:34
RE: S2 Verlängerung nach Neuhausen - von glx - 13. 07. 2019, 11:26
OT: S2 Verlängerung... - von Micha - 14. 07. 2019, 17:26
RE: S2 Verlängerung von Bernhausen... - von Micha - 24. 07. 2019, 10:21

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