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S2 Verlängerung von Bernhausen nach Neuhausen
#55
(21. 11. 2014, 12:45)hopperpl schrieb: Warum sollte die Stadtbahn billiger sein? Weil "gelb" billiger ist, als "rot"?

Beim Bau: weil sich die SSB beim Bau nicht noch Dinge finanzieren lässt, die gar nicht zum Vorhaben gehören und es als Luxusausführung baut, wenn jmd. anderes bezahlt - bei der DBAG ist das fast schon Normalzustand (z.B. Ausbau Rankbachtalbahn, Elektrifizierung Öhringen)
Im Betrieb: der Stadtbahn-km ist nunmal niedriger anzusetzen als der EBO-km.

Bei den laufenden Kosten der Anlagen dürfte es keinen Unterschied geben, nur daß bei der SSB "nur" die tatsächlichen Kosten anfallen, während das bei der DBAG über Trassenentgelte bezahlt wird - und an den Trassenentgelten verdient DB Netz recht gut, vor allem, wenn jemand anderes den Bau bezahlt hat. Die Trassenkosten sind bei fremdfinanzierten Anlagen nicht niedriger.
Für die SSB müsste der EBO-Betrieb eigentlich ein gutes Geschäft sein: die Baukosten werden von "anderen" bezahlt, und vom VRS gibt es die üblichen Trassenkosten.

Natürlich geht eine Stadtbahn nicht im Mischbetrieb, sondern nur bei einer vollständigen Umstellung auf BOStrab.

Und nur noch für die Akten, da hier nicht relevant: die DT8.1-4 (und damit wohl 1-9) waren EBO-fähig. Damit könnte da ggf. Bestandsschutz gelten. Hilft aber wegen fehlender 15kV-Ausrüstung und Mischbetrieb mit DT8.10-12 nicht.

(21. 11. 2014, 12:45)hopperpl schrieb: Es ist schlicht verboten, VERBOTEN, dass der Stadtkreis Stuttgart im Kreis Esslingen den ÖPNV betreibt oder finanziert. Das heißt, der Kreis Esslingen muss das beauftragen und BEZAHLEN; es dürfen keine Gelder aus dem Stadtkreis Stuttgart im Kreis Esslingen für Infrastruktur oder ÖPNV gelangen. Dafür gibt's die Kreisumlage und deswegen ist ein sonstiger Ausgleich verboten.

Nicht ganz: WEIL die SSB im Kreis Esslingen Leistungen erbringt gibt es die Kreisumlage. Damit kann es nicht verboten seil, weil es stattfindet. Und daß es um die Höhe der Kreisumlage regelmäßig Streit gibt ist auch nichts neues. Weil es aber um die Höhe Streit gibt, heißt das im Umkehrschluß, daß die Kostenanteile gar nicht genau aufschlüsselbar sind.

(21. 11. 2014, 12:45)hopperpl schrieb: Das Hauptproblem dabei ist das Defizit am Jahresende. Dieses muss der Kreis Esslingen bezahlen (und es existiert keine Strecke ohne Defizit). Die U6 kann man vom Schelmenwasen noch 100m zur Autobahn verlängern, dort ist Kreisgrenze. Ab da finanziert der Kreis Esslingen. Allein. Es finanziert auch kein VRS oder sonstiger Verband; diese existieren nur als finanzieller Arm der zugehörigen Kreise.

Das gilt zwar für die U6, bei der Verlängerung der S2 war der VRS mit dabei, wegen S-Bahn. Ob sich der VRS dann bei einer Umstellung auf Stadtbahnbetrieb so einfach zurückziehen kann - ich weiß nicht, wie da die Regeln dann wären.

(21. 11. 2014, 12:45)hopperpl schrieb: Ach noch was, ich werde immer wieder gefragt, wieso die Kosten am Ende "explodieren". Ganz einfach, 3 Gründe. Erstens Inflation. 3% pro Jahr macht pro Jahr und 100 Mio. schon 3 Mio. mehr. 3 Jahre Verzögerung sind normal, sind bereits 9.3 Mio mehr oder knapp 10% höhere Kosten. Zweitens, Bauzeiten werden zu kurz berechnet. Absichtlich. Längere Bauzeiten heißt aber höhere Kosten. Drittens, Schönrechnung. Der Wirtschaftlichkeitsindex muss positiv sein (Kosten/Nutzen > 1.0) Ansonsten gibt's kein Projekt. Wer also ein Projekt mit realistischer Finanzierung vorlegt, der erreicht einzig, dass es nicht gebaut wird.

Und wer ein Schöngerechnetes vorlegt erreicht, daß realistisch gerechnete dadurch nicht realisiert werden.

(21. 11. 2014, 18:22)Micha schrieb: Waren es nicht Anno Krück die Württ. Nebenbahnen, später die Dt. Reichsbahn und dann wieder die SSB AG die diese
Strecke im Auftrag der DB AG betrieben. Der Personenverkehr endete ja (leider) bereits um 1955, die Strecke ist sogar in den alten Taschenfahrplänen als ('SSB-)Dampfbahn' aufgeführt.

Nicht die SSB im Auftrag der DB, sondern die DB im Auftrag der SSB, weil die SSB vor 1977 (Anschaffung der Diesellok) keine Lokomotiven für diese Strecke besaß.

(21. 11. 2014, 18:22)Micha schrieb: Ich gehe trotzdem davon aus, der Bau von 1 km Stadtbahn jedenfalls günstiger sein müsste als 1 km S-Bahn.
(Kürzere Bahnsteige, anderer Oberbau, da geringere Fahrzeuggewichte, etc.)

Das gilt aber nur, wenn man es von vornherein als Stadtbahn plant. Das ist ja hier nicht der Fall. Die anderen weiter oben von mir genannten Punkte zum Bau als S-Bahn durch die DB gelten aber trotzdem.
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