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Schon wieder Preiserhöhung beim VVS

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: PS: Zum Thema Angebotserweiterungen. Die gab es sehr wohl, gerade im Abend- und Nachtverkehr. Ich komme nun auch unter der Woche noch nach 1 Uhr nach Hause, das ist schon eine Bereicherung. Dass meine meistgenutzte Stadtbahn-Linie für zwei Jahre ausschließlich aufgrund eines Straßenbauprojekts(!) beeinträchtigt ist, sei nur mal am Rande erwähnt…

Aber diese Erweiterungen bewegen sich in nur einem kleinen Rahmen, vielleicht ein- bis zwei Fahrten. Wenn man mal bei der S-Bahn schaut, dann hat man den 15-Minuten-Takt gerade mal um eine zusätzliche Fahr ergänzt. Viel ist das wirklich nicht. Andere Städte bieten da viel größere Erweiterungen an. Z.B. Berlin: U-Bahn-Verkehr am Abend: 5-Minuten-Takt!!! wird von 21Uhr auf bis 22.30 Uhr ausgedehnt! Davon kann man wirklich nur träumen. D.h. es ist nicht nur eine Fahrt mehr, die angeboten wird. Das gleiche gilt auch im Busbereich, wenn ich nur mal als Beispiel die Linie 101 anführe: Durchgehender 10-Minuten auch zwischen 9 und 14 Uhr, damit fährt diese Linie von frühmorgens bis nach 18 Uhr im 10-Minuten-Takt. Auch hier sind es mehr Fahrten. Wenn man das jetzt zusammenfasst, bedeutet das, dass man dort wesentlich mehr Geld in den Ausbau des ÖPNV pumpt als hier und das bei einer wesentlich geringeren Steigungerungsrate. Die VVS führt die Ausrede an, dass die Betriebs- und Personalkosten gestiegen sind. Andererseits muss man aber anführen, dass der Mineralölpreis gesunken ist, die VVS bejubelt immer wieder Fahrgastzahlenrekorde... Betriebskosten gestiegen? Welche? Das würde mich mal wirklich interessieren! Personalkosten? Vielleicht Lohnsteigerungen, aber ich glaube kaum, dass man den Personalbestand aufgestockt hat. Für jeweils eine Fahrt mehr am Abend und in der Nacht? Vielleicht sind die Ausgaben in einigen Positionen leicht gestiegen, aber dafür hat man anderswo eingespart. Es gab nicht nur Erweiterungen, wenn ich an die Taktausdünnung der Linie 101 in Esslingen erinnern darf. Es mag einen Defizit geben, aber rechtfertigt das wirklich diese Preissteigerung?

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: Es ist politisch im Raum Stuttgart einfach gewollt, dass der Nahverkehr (relativ!) schlecht ist und dazu (relativ!) teuer. Erstens ist er aber trotzdem ausreichend gut und preiswert, dass man ihn benutzen könnte. Zweitens hat jeder(!), der die vergangenen Jahrzehnte CDU, FDP oder gar SPD gewählt hat, diese Politik unterstützt und mitgetragen. Man kann natürlich auf die SSB, den VVS oder die S-Bahn schimpfen, genau wie auf die DB – aber das sind lediglich Sündenböcke für eine dauerhaft verfehlte, zukunftsuntaugliche, rückwärtsgewandte Verkehrspolitik.

Mag sein, aber die Grünen sind da kein Stück besser. Ehrlich gesagt, habe ich von den Grünen schon lange nicht viel gehalten, aber dieser Zeitungsausschnitt zeigt es deutlich: Auch der ÖPNV geht dem grünen Kuhn deutlich am Hintern vorbei:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...3c217.html

Daraus folgendes Zitat: "„Wir brauchen einen leistungsfähigeren Nahverkehr“, sagt auch Martin Körner, SPD-Fraktionschef im Gemeinderat. Im Entwurf des Nahverkehrsplans sei davon nichts zu entdecken. Die darin enthaltene Kernbotschaft von Oberbürgermeister Fritz Kuhn besage, dass alles beim Alten bleibe."


Es bleibt alles beim Alten! Es gibt keine Lösungen für derzeitige Probleme, also werden keine Maßnahmen gegen Verspätungen getroffen. Das Angebot wird nicht ausgebaut. Aber über eines dürfen wir uns zum 1.1.2017 freuen, wenn dann die nächsten Fahrpreiserhöhungen greifen. Bald sind Wahlen und ich hoffe, dass die Grünen erstmal eine deutliche Abfuhr erteilt bekommen. Dann muss nur am Stuhl vom Kuhn gesägt werden und hoffentlich wählen dann die Stuttgarter nicht mehr diesen Herrn. Ich kann nicht verstehen, wer so einen überhaupt gewählt hat. Sind die Leute vor der Wahl so verblendet?

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: Das Stadtbahn-Konzept wurde seit den 60ern komplett und ohne große Kompromisse durchgezogen – das ist eine schöne Geschichte. Man könnte es aber auch so sehen: Seit den 60ern wird der Nahverkehr in Stuttgart systematisch zerstört, indem man ein für die Stadtregion unzulängliches Verkehrsmittel geschaffen hat, das lediglich für diejenigen ausreicht, die sich wirklich kein Auto leisten können plus die wenigen Idealisten, die man nicht noch vollends vergrämen möchte, vielleicht noch Alte und Touristen. Ohne die S-Bahn wäre der Nahverkehr schon längst kollabiert, doch die ist ebenfalls überfordert, gerade innerhalb des Stadtgebiets.

Da stimme ich dir vollkommen zu. Und seit dem schlummert der ÖPNV im Dornröschenschlaf. Der Fehler der Politik liegt einfach darin, dass man bei der Stadtbahn nicht wirklich flexibel sein kann. Wenn man sich so anschaut, dann können viele Linien gar nicht als Doppeltraktion fahren. Früher vor Urzeiten mag das ausreichend gewesen sein, aber heute? Viele Stadtbahnen platzen jetzt aus allen Nähten, würde man noch ein paar Autofahrer dazurechnen... ja, wo sollen die hin? Hier wäre es sinnvoll, alle Linien die Möglichkeit zu bieten, als Doppeltraktion fahren zu können, um so auf mögliche "Anstürme" reagieren zu können.

(20. 01. 2016, 11:34)Seelbergbahner schrieb: Straßenbauprojekte stoppen, Mineralöl- und Kfz-Steuer erhöhen, Nahverkehr massiv subventionieren – dann wären die verhassten Preiserhöhungen vorbei, man bekäme vielleicht sogar eine Preissenkung.

Das sehe ich auch so, wobei man vielleicht statt Kfz-Steuer eine City-Maut einführen könnte, aber das kann Stuttgart bzw. Baden-Württemberg allein nicht machen. Das Geld für den ÖPNV wäre ja, also könnte der Bundesfinanzminister ein paar Euro an die Länder überweisen. Eine Preissenkung muss nicht sein, um nicht die Einnahmen zu minimieren, besser wäre hier den Preis für die nächsten Jahre stabil zu halten.
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