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Offener Brief an den Schlichter
#1
Diese Nachricht ging parallel an (email-Adresse von Heiner Geißler)
unter dem Betreff: Raten Sie mal: S21 und die Schlichtung (was denn sonst?)



Unser inzwischen überparteilich hoch geschätzte Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt hat zum Thema Titel und Anreden einmal folgendes gesagt:
Einer alten Hamburgischen Tradition zufolge verwendet man in der Anrede einer Person nur zwei Titel. Der eine ist 'Herr Doktor', und das gilt ausschließlich im medizinischen Sinn, der andere ist 'Herr Senator'.
In diesem Sinne:

Sehr geehrter Herr Geißler!

Obwohl ich mich kurz fassen will, muß ich ein wenig in die Vergangenheit ausholen.
Den Beginn meines Interesses an der Politik verbinde ich mit dem Mißtrauensvotum gegen Bundeskanzler Schmidt und der folgenden 'geistig-moralischen Wende'.
Eine Folge des Regierungswechsels war eine Reform des BAFöG, an der meine alleinerziehende Mutter sehr zu knabbern hatte. Ich kann mich an Einzelheiten zwar nicht mehr erinnern, aber es ging irgendwie darum, daß die Fartkosten zu meiner weiterführenden Schule nicht mehr übernommen wurden. Aber ich kann mich daran erinnern, daß mein weiterer Besuch dieser Schule mehrfach auf des Messers Schneide stand. Seit dieser Zeit ist mir Ihr Name ein Begriff, und, ich möchte es aus heutiger Sicht einmal so ausdrücken, Sie waren niemals sehr diplomatisch. Egal, ob Sie von Franz-Josef Strauß als 'bester Wahlhelfer der SPD' verachtet wurden, oder Bundeskanzler Kohl einen 'Blackout' unterstellten, ich habe Sie als 'Parteisoldaten' gehasst und als 'Querdenker' geachtet.
Seit Sie als Generalsekreär Ihrer Partei aus dem Amt geschieden 'wurden', vermisse ich Ihre Stimme in der Tagespolitik, irgenwann engagierten Sie sich zu meiner Überraschung und Freude bei 'Attac'.
Sie sind mir also kein 'Unbekannter'.


Sehr geehrter Herr Geißler,
Ich habe die Schlichtungsgespräche zu 'S21' verfolgt, wann immer es mir möglich war. In einem kleinen Handwerksbetrieb ist es leider nicht möglich, Freitags mal 'gschwind' frei zu nehmen um vor der Glotze zu sitzen, nur weil es um einen 40 km entfernten Bahnhof geht.
Für die Tätigkeit als Vorsitzender der Schlichtung möchte ich Ihnen herzlich danken.
Sie haben die Diskussionen mit viel Augenzwinkern, Witz, Charme und Autorität moderiert.
Sie mußten sich diese Autorität nicht erst verschaffen, sie war einfach gegeben, möglicherweise aus Kenntnis der Tatsache, daß Sie es überhaupt nicht nötig hatten, sich diesen Streß anzutun, sondern diese Aufgabe 'res publis' ausführten.
Sie haben von den Experten einen verständlichen Klartext gefordert, einer Ihrer herausragenden Sätze lautete: '...was Sie da erzählen, versteht außer den Fachleuten kein Mensch'.
Da Sie selbst nicht nur eine Sonderschule besucht haben, möchte Ihnen allein für dieses Zitat danken, dem ich heute schon eine historische Bedeutung voraussage.

Ich möchte allen an den Gesprächen beteiligten Persönlichkeiten danken, die sich in die wirklich komplexen Themen über Monate oder Jahre eingearbeitet haben, um die Vor- und Nachteile von S21 herauszustellen oder zu kritisieren. Ich möchte auch den vielen 'unsichtbaren' Zu- und Mitarbeitern danken, die den ganzen Wust der Akten und Unterlagen gesichtet, bewertet und eine für uns Zuschauer halbwegs verständliche Form gebracht haben.
Ich selbst sehe mich in unserer Firma als 'Frontmann', ohne meine Kollegen und deren Vor- und Nacharbeit könnte ich alle meine Aufgabenstellungen nicht ansatzweise erledigen.
(Hallo Team vom Büro Geißler, ich gehe davon aus, daß Sie mit den Beteiligten der Schlichtung noch in Kontakt stehen. Bitte leiten Sie diese Anerkennung auch an deren Mitarbeiter weiter! Ich weiß aus eigener Erfahrung, wieviel Aufwand eine Verständlichmachung kleiner Details oft erfordert.)


Die 'Idee Stuttgart 21' ist mir seit der ersten Veröffentlichung bekannt. Ich meine, mich an einen vorläufigen Baukostenvoranschlag von 2,3 Milliarden DM (NICHT Euro!) für die Bahnhofserweiterung (sprich: den ZUSÄTZLICHEN Tiefbahnhof) zu erinnern. Und das Projekt hatte einen gewissen Reiz. Im Laufe der Jahre versank das Projekt jedoch immer weiter im politischen Hintergrund. WIR, das Württembergische Volk, verließen uns zu sehr auf die Logik unserer Mentalität: Das ist sowieso zu teuer, also kommt das sowieso nicht, wir haben schon einen guten Bahnhof in Stuttgart (Punkt, Aus, Ende der Diskussion). Daß die Planungen und Verhandlungen zwischen Bund, BW und Bahn immer intensiver fortgesetzt wurden, wurde von der Öffentlichkeit in und um Stuttgart und in BW weitestgehend ignoriert (das ist sowieso zu teuer,...usw, s.o.).
Als dann die Verträge unterzeichnet wurden, war die allgemeine Reaktion "Ach so, jetzt kommt doch?! Obwohls so teuer ischt?" Kaum jemand kannte die Details der Planung, in denen der Teufel steckte (Der Erwin nur ein ganz kleines wenig, der war ein guter MP und Landesvater, aber kein Verkehrsexperte...)
Erst als die Abrißbagger anrollten und die ersten Bäume fielen, erkannten wir Stuttgarter und Württemberger den Ernst der Lage.
Mir selbst ging es zunächst nur um UNSEREN denkmalgeschützten Bahnhof und um den mitten in der Innenstadt gelegenen, idyllischen Teil UNSERES Schloßgartens mit seinen historischen Bäumen. Mir ging es um UNSERE Mineralquellen und um die Risiken, durch den Gipskeuper zu bohren. Sie kennen sicher inzwischen alle diese Kritikpunkte. In meinen Augen war diese Planung ein Kulturfrevel der ersten Güte.

An dieser Stelle möchte ich allen friedlichen Demonstranten danken, pro oder contra S21.
Die Demonstranten haben auf das Problem in der breiten Öffentlichkeit aufmerksam gemacht.
Ich danke auch DEN Polizisten, die oft eine Eskalation verhüten konnten und/oder einfach 'nur' ihre Pflicht tun.

Die seltsamen Ereignisse am 30.9. bedürfen einer vollständigen und neutralen Aufklärung!
Ich habe mir durch Unterhaltungen mit verschiedenen Augenzeugen kein klares Bild der Geschehnisse machen können.

Meine tiefste Verachtung gilt denjenigen, die die ganze Angelegenheit für eigene politische Zwecke mißbrauchen (ich habe auch ein Druckwerk einer sogenannten politischen Partei freundlich dankend angenommen, inzwischen danke ich dem Verteiler für den Muskelkater im Zwerchfell... S21 kam in der gesamten 'Zeitung' gerade mal in 2 Nebensätzen vor). Meine Verachtung gilt besonders den wenigen Randaletouristen, die sich ohne jegliches Interesse an dem Thema S21 einfach in die Demonstration schleichen, unsere Polizei provozieren und die friedlichen Demonstranten in Mißkredit bringen.


Im Verlauf der Schlichtung bin ich zu folgender Auffassung gekommen:
Wenn S21 die Infrastruktur in und um Stuttgart und in BW stärkt und entscheidend verbessert, dann grabt um Gottes Willen den Schloßgarten um und zerstört meinetwegen ein Denkmal, die Probleme um die Mineralquellen und im unsicheren Berg bekommt man in den Griff.
Was mich zunehmend mehr störte, waren die verkehrstechnischen Unzulänglichkeiten, die vorwiegend Herr Palmer sehr engagiert und mit großer Kompetenz herauszustellen wußte (ungefragtes Dazwischenquaken gab es auf beiden Seiten und auf allen Ebenen).
Zitat Palmer: '(verkehrstechnische Kritikpunkte)...Wenn dies zutrifft, DARF dieser Bahnhof /SO/ nicht gebaut werden'

Dieser Satz hat mich zum Umdenken bewegt.
Wenn S21 etwas Besseres bringt, als das was wir schon haben, dann will ich es.

Der Scheich (Fürst, König, Herrscher, was weiß ich) von Dubai sagte zu einem Großprojekt "Baut es, und sie werden kommen" (Übersetzt: die Reichen und Schönen der Welt werden einen Teil kaufen und Geld ins Land bringen).

Infrastrukturell habe ich eine Verschlechterung der Lage erkannt.
Was bringt eine effektive Halbierung der Fahrzeit von Stuttgart nach Ulm (von Frankreich nach München und weiter), wenn dieser Fahrplan noch nicht einmal theoretisch funktioniert und die kleinste einzelne 'Abweichung' das komplette Konzept mit allen Ankunfts- und Abfahrzeiten ad absurum führt und komplett zusammenbrechen läßt?


Lieber Herr Geißler,
Ihre Empfehlungen als Schlichter sind sinnvoll und ein für mich erträglicher Kompromiß, obwohl sie nicht meine ganzen Hoffnungen oder Wünsche erfüllen, was bei der Vielzahl der Meinungen und Ansprüche auch niemals möglich sein wird.
Meine Wunschvorstellung wäre neben Ihren Forderungen letztendlich gewesen:
(Daß S21 kommen wird, war klar)
- Tiefbahnhof S21 wie geplant mit 8 Gleisen, jedoch vorwiegend für den Fernverkehr
- Die ganze S21-Anlage im Verbund mit einem verkleinerten K21 (evtl 6 Gleise) für den Regionalverkehr und den von den S-Bahnen kurzfristig nicht abdeckbaren Nahverkehr.
(Umsteiger vom Nah/Regionalverkehr zur Fernbahn akzeptieren sicherlich eine gewisse Länge der Fußwege zum Fernbahnhof, adäquat zu den Regionalbahnen zur Stadtbahn)
- Der Südflügel des Hauptbahnhofes bleibt stehen und bestehen (bautechnisch trotz Tiefbahnhof wahrscheinlich überhaupt kein Problem)
- Bei Betriebsstörungen MUSS zwingend für jede Verkehrsart (Fern,- Regional,- Nahverkehr) eine vollwertige Ausweichmöglichkeit existieren (einzelne kleine Bahnhöfe oder Haltepunkte sind hier nicht berücksichtigt)
- Möglichkeiten der Kapazitätserweiterung ohne übermäßigen 'Kapitaleinsatz' müssen möglich sein

Da ich davon ausgehe, daß der neue S21-Bahnhof nicht innerhalb eines Tages beim turnusmäßigen Fahrpanwechsel den bestehenden Kopfbahnhof übergangslos ablösen wird, sondern die Neubaustrecken progressiv in Betrieb genommen werden, hege ich mit großem Vergnügen immer noch die Hoffnung, daß die DB im Laufe dieser Umstellung zu dem Ergebnis kommt, daß der Tiefbahnhof alleine (auch mit den von Ihnen eingeforderten Verbesserungen zu S21plus) nicht ausreichen wird und auf das Projekt S21plusK21 einschwenkt.
Bis zur Fertigstellung ist es noch eine lange Zeit, und ich hoffe inständig, daß in meiner gefühlten und geliebten Heimat wieder einmal etwas gebaut wird, das in knapp 100 Jahren noch nicht überlastet sein wird.


Abseits von S21 hoffe ich, daß wir, 'das Volk' noch viel von Ihnen hören werden.

Mit freundlichen Grüßen
kavuron (im Original: Realname)
S21:
Die Argumente, eine weitere Finanzierung nicht abzulehnen, sind mit Abstand zu schwach.
(Internes Papier im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 8.2.2013)
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#2
Hallo kavuron,

netter Brief, auch wenn Du vermutlich dadurch nicht viel ausrichten wirst.

Einige Anmerkungen dazu:

1. Natürlich kann Herr Bundeskanzler Schmidt auf die Verwendung seines akademischen Titels in der Anrede verzichten, der Doktortitel ist jedoch fester Bestandteil des Namens und somit hat Herr Dr. Geissler durchaus Anspruch auf die volle Anrede. Neben dem ugs. auch so benannten Dr. med, gibt es doch schließlich auch noch den Dr. - Ing., Dr. rer. nat., Dr. phil. usw.

2. Herr Palmer's Ausführungen waren von großer Demagogie, jedoch nur geringer Sachkenntnis geprägt. Großer Streitpunkt ist in der Diskussion immer noch der Stresstest, der jedoch nach meiner Meinung überhaupt kein Problem darstellen dürfte. Als Lektüre empfehle ich einfach mal diesen Schattenfahrplan, der im Ggs. zu Palmers Balkendiagrammen tatsächlich funktioniert und der eigentlich jetzt schon (obwohl noch nicht fertig) beweist, dass S21 genug Kapazitätsreserven aufweist.

3. Ingenhoven macht in seinem Vortrag (Schlichtung Teil 5) m.M.n. sehr deutlich, dass der Südflügel beim Bau eines unterirdischen Tiefbahnhofes nicht stehen bleiben kann, da die Deckenkonstruktion des Bahnhofs selbst bei Verzicht auf jede Höhe mit dem Fundament des Südflügels kollidieren würde.

4. Dass der neue Bahnhof sukzessive in Betrieb geht wünsche ich mir auch sehr, beispielsweise könnte man ja erst mal die Züge Plochingen - Stuttgart - Zuffenhausen durch den Tunnel führen, dann die Züge nach Waiblingen, dann Richtung Horb und Tübingen über die NBS, bis dann zuletzt auch die NBS selbst eingeweiht wird...mal schauen.

Holger
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#3
(05. 12. 2010, 02:37)Holger2 schrieb: 3. Ingenhoven macht in seinem Vortrag (Schlichtung Teil 5) m.M.n. sehr deutlich, dass der Südflügel beim Bau eines unterirdischen Tiefbahnhofes nicht stehen bleiben kann, da die Deckenkonstruktion des Bahnhofs selbst bei Verzicht auf jede Höhe mit dem Fundament des Südflügels kollidieren würde.
Daß der Südflügel mit Herrn Ingenhovens Vorstellungen über den Bahnhof uns seine Deckenkonstruktion kollidiert, mag natürlich einleuchten, ebenso, daß ein "Straßburger Platz" mit einem scheinbar halb in den Boden eingesunkenen Gebäuderiegel (in Wirklichkeit ragt der "Platz" zu hoch auf) etwas merkwürdig aussehen würde. Allerdings sind, wie wir wissen, die Planungen zur technischen Ausführung der Bahnhofstieferlegung weitaus älter als der Glasaugendeckelentwurf und wurden davon unabhängig erstellt. Seit damals war nie von einer Abrißnotwendigkeit die Rede, genau genommen ist das sogar erst der Fall, seit sich Herr Ingenhoven vor einem knappen Jahr nach langer Zeit wieder aus der Deckung gewagt hat und mit seinen geröteten Animationszeichnungen in die Diskussion eingeschaltet hat. Gebäudefundamente lassen sich unterfangen, und in jedem Fall lassen sich Tunnel auch nachträglich überbauen, falls durch einen neuen Südflügel in den alten Proportionen die architektonische Gesamtheit des Bonatzbaus mit seinem H-Grundriß und der öffentliche Friede wieder hergestellt werden kann.

Das war die eine Ergänzung, die ich mir zu dem Schlichterspruch noch gewünscht hätte, die andere wäre evtl. ein klares Bekenntnis zu einem zentral gelegenen Busbahnhof in Bahnhofsnähe gewesen. Bei so viel freiwerdender Fläche kann es am Platz nun wirklich nicht scheitern, höchstens an Grundstücksgestaltungs- und -vermarktungsinteressen, und hier besteht ohnehin noch Klärungsbedarf.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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#4
(05. 12. 2010, 02:37)Holger2 schrieb: 2. Herr Palmer's Ausführungen waren von großer Demagogie, jedoch nur geringer Sachkenntnis geprägt. Großer Streitpunkt ist in der Diskussion immer noch der Stresstest, der jedoch nach meiner Meinung überhaupt kein Problem darstellen dürfte. Als Lektüre empfehle ich einfach mal diesen Schattenfahrplan, der im Ggs. zu Palmers Balkendiagrammen tatsächlich funktioniert und der eigentlich jetzt schon (obwohl noch nicht fertig) beweist, dass S21 genug Kapazitätsreserven aufweist.

Dein toller Schattenfahrplan weicht erstens von der EU-weit gültigen Symmetrieminute von 58 1/2 ab und verpasst zweitens voll den Zürcher Taktknoten, wenn man damit den Tiefbahnhof retten will, na dann gute Nacht.

Grüßle
henchen2410
Joshua: A strange game. The only winning move is not to play.
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#5
Mal eine Frage, wie kommt man auf die Symmetrieminute 58 1/2? Das kann ich persönlich irgendwie nicht nachvollziehen, wobei ich der Meinung, ohne Sachkenntnisse davon zu haben, bin, daß die Symmetrieminute "00" sein müßte, was es bedeutet, daß die Züge - nehmen wir mal an, in den Knotenbahnhöfen (4-gleisig, kreuzungsfreier Zufahrt) - aus allen möglichen Richtungen zeitgleich in den Bahnhof ein- und ('58 Ankunft; 02 Abfahrt) ausfahren.
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#6
(05. 12. 2010, 12:08)Jack Lanthyer schrieb: Mal eine Frage, wie kommt man auf die Symmetrieminute 58 1/2? Das kann ich persönlich irgendwie nicht nachvollziehen, wobei ich der Meinung, ohne Sachkenntnisse davon zu haben, bin, daß die Symmetrieminute "00" sein müßte, was es bedeutet, daß die Züge - nehmen wir mal an, in den Knotenbahnhöfen (4-gleisig, kreuzungsfreier Zufahrt) - aus allen möglichen Richtungen zeitgleich in den Bahnhof ein- und ('58 Ankunft; 02 Abfahrt) ausfahren.

Hallo,

die Antwort von henchen ist erst mal nicht ganz richtig. Grundsätzlich kann man die Symetrieminute so legen, wie man möchte, es müssen sich nur alle Züge an einem Knotenbahnhof daran halten. Problematisch wird es dann, wenn die Züge auch noch in einen anderen Bahnhof eingebunden werden, der eine andere Symetrieminute hat. In einer Richtung müssen die Züge dann den Symetrieunterschied verbummeln.

In Zürich mag die Symetrieminute bei 58,5" liegen, in Köln lag sei traditionell bei 57", in Stuttgart liegt sie bei 00". Ein so kleiner Unterschied in den Symetrieminuten ist aber nicht schlimm, weil dies in der Praxis überhaupt nicht auffällt. Die betrieblichen Einflüsse, bspw. durch einseitige Geschwindigkeitsbeschränkungen sind da höher.

Die Behauptung, dass der Fahrplan nicht funktionieren würde, bloß weil einem die Symetrieminute persönlich nicht genau passt, ist somit Quatsch.


Zu Ingenhoven: Ich finde, die Folie von Ingenhoven (die leider nicht auf den Schlichtung - Seiten verlinkt ist), zeigt deutlich, dass der Südflügel auch dann nicht erhalten werden kann, wenn ein Tiefbahnhof mit geringstmöglicher Höhe gebaut wird. Trotzdem würde das Dach des Bahnhofs den Keller des Südflügels schneiden. Es ist nur möglich, den Südflügel erst ab- und dann wieder aufzubauen.

Holger
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#7
... und das ist nun wirklich Geldverschwendung!
U9 Botnang - Hedelfingen (auch außerhalb der HVZ)
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#8
(05. 12. 2010, 14:27)Holger2 schrieb: [Zu Ingenhoven: Ich finde, die Folie von Ingenhoven (die leider nicht auf den Schlichtung - Seiten verlinkt ist), zeigt deutlich, dass der Südflügel auch dann nicht erhalten werden kann, wenn ein Tiefbahnhof mit geringstmöglicher Höhe gebaut wird. Trotzdem würde das Dach des Bahnhofs den Keller des Südflügels schneiden. Es ist nur möglich, den Südflügel erst ab- und dann wieder aufzubauen.

Noch einmal: Die Folie zeigt nur deutlich, daß der Südflügel nicht erhalten werden könnte, wenn Ingenhoven auf seinem Dach besteht, das in seiner übertriebenen Höhe tatsächlich den Flügelkeller schneidet. Das ließe sich technisch aber lösen. Persönlich könnte ich ja durchaus auch mit wiederaufgebauten Flügeln leben, aber wie schon oben gesagt, das wäre nun wirklich Geldverschwendung. Dann muß Herr Ingenhoven eben seinen Entwurf nachbearbeiten, sich eventuell auch von seinem durchgehenden Glasaugendeckel verabschieden, sofern er das mit seinem Ehrgefühl vereinbaren kann. Ich will hier nicht verhehlen, daß mir der Entwurf schon seit seiner Präsentation von allen im Raum stehenden am schlechtesten gefallen hat, deshalb bin ich im Moment auch noch etwas erstaunt und enttäuscht, daß dieser selbst niemals direkt Gegenstand der Schlichtungsgespräche war, wo doch sonst immer von Gesprächsbereitschaft über alles unterhalb eines Baustopps die Rede ist.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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#9
Wenn Du Dir die Folien der Schlichtung einfach mal anschauen würdest (speziell die von Ingenhoven), wirst Du feststellen, dass es nicht möglich ist, die Flügel zu unterqueren, ohne sie abzureißen.

Holger
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#10
Der flügel war unterhalb der Oberleitung. Das könnte etwas eng für die Züge werden.
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