12. 04. 2016, 11:07
(11. 04. 2016, 21:32)metalhead schrieb:(11. 04. 2016, 19:46)Seelbergbahner schrieb: …dabei ist Stuttgart ein sehr polyzentrisch organisierter Ballungsraum. Eigentlich rein theoretisch falsch, den Raum Stuttgart verkehrstechnisch mit Durchmesserlinien zu organisieren, die sich im recht kleinen Zentrum überlagern.
Prinzipiell vielleicht schon, aber wenn man die Topographie beachtet, macht es zum Beispiel für den Verkehr ins Umland schon Sinn auf derjenigen Seite aus dem Kessel zu fahren, wo es keine großen Steigungen gibt. Ist ja schon historisch so gebaut, denn die S-Bahn fährt ja weitgehend die Trassen, die schon zu Königszeiten gebaut wurden.
Dazu kommt, dass um Stuttgart rum sehr viel Wald ist, dort ist es nun auch nicht unbedingt sinnvoll, Stadtbahnen durch zu bauen. Das schließt zum Beispiel Ringlinien aus.
Wenn man sich die Stadtstruktur anschaut, merkt man, dass in Stuttgart je nach Topographie unterschiedlich organisiert ist. Da macht es keinen Sinn wenn man das Netz so vermascht, wie es in Frankreich normalerweise gemacht wird, also dass jede Linie immer eigene Äste befährt und andere Linien in Knotenpunktstationen gekreuzt werden.
Ja, natürlich. Ich meinte ja auch nur theoretisch. Tatsächlich stellt dann die Topographie ein großes Hindernis dar und am Ende hat man eben doch Durchmesserlinien, die sich weitgehend an den ganzen engen Tälern entlang orientieren. Auf der Straße ist das ja nichtmal so anders. Um es hart zu formulieren: Die Gegend, in der Stuttgart heute liegt, ist für so viele Leute eigentlich nicht vorgesehen…
(12. 04. 2016, 10:08)Mario schrieb: Ich finde jedoch daß es im derzeitigen Bestand der Stuttgarter Gleisinfrastruktur bei den Linienführungen der Stadtbahn weniger unnötige Parallelbedienungen geben sollte, z.B. U7/U15 zwischen Zuffenhausen und Heumaden oder U5/U6, wobei die U5 geschätzte 95% ihrer Strecke mit der U6 gemeinsam hat. U1/U2 auch von Bad Cannstatt bis Rathaus zu lange gleiche Wegstrecke. Wenigstens hat man U4/U9 im Westen etwas entzerrt.
Du darfst zwei Dinge nicht vergessen: Erstens bieten parallel verlaufende Linien eine Taktverdichtung (und die ist z. B. bei den von dir genannten Relationen U7/U15 bzw. U1/U2 sicherlich nötig). Zweitens bieten alternative Linien/Verkehrsmittel im Störungsfall immer auch wichtige Ausweichmöglichkeiten. Ein gutes Beispiel ist etwa die Einsparung der Straßen-/Stadtbahnrelation Untertürkheim-Obertürkheim. Wenn die S-Bahn ausfällt oder gestört ist, kommt man kaum nach Obertürkheim (zumindest nicht massenhaft, ein 20-minütiger Bus ersetzt keine 10-minütige Stadtbahn) – es besteht also quasi keine Alternative zur S-Bahn.