03. 04. 2022, 21:49
(03. 04. 2022, 20:37)glx schrieb: ...
Danke für die interessante Erläuterung der Thematik. Wenn die Markgröninger Bahn tatsächlich mit 750V Gleichstrom elektrifiziert werden könnte, dann stünden die Chancen evtl. etwas höher. Mit dieser Art der Energiespeicherung könnte ja theoretisch trotzdem in den Ludwigsburger Bahnhof eingefahren werden, dann mit Fahrstrom aus den Kondensatoren.
Allerdings wären die Fahrzeuge trotzdem erst zu entwickeln, auch wenn es sicherlich einiges als Basis gäbe, denn die RNV-Meterspurbahnen wären so nicht geeignet und bei normalspurigen Zweisystemern gibt es meines Wissens kein Fahrzeug mit Kondensator-Spreicherung. Teuer wird es sicherlich auch. Außerdem wäre dann definitiv ein Betriebshof nötig, denn AVG-Infrastrukturen könnten so nicht mitbenutzt werden.
Was ich übrigens im Artikel nicht ganz verstehe ist das Argument, dass die Supercap-Bahnen auch ohne Stromlos-Abschnitte Strom sparen, indem sie Bremsenergie speichern und zum Anfahren verwenden. Das Prinzip ist mir schon klar, aber moderne Stadtbahnsysteme haben doch standardmäßig eine Bremsenergierückspeisung ins Netz, die von anfahrenden Zügen wieder verwendet werden kann. Klar, es wird vielleicht mehr Netzverluste geben, als wenn das Fahrzeug selbst einen Energiespeicher hat. Aber dafür fährt man den auch ständig herum. Ich frage mich, ob die 300 000 Euro Kosteneinsparung in 15 Jahren gegenüber einem normal stromrückspeisenden Zug gerechnet sind, oder gegenüber einem vollständigen Verlust der Bremsenergie. Im Artikel klingt es eher nach Letzterem. Kann aber natürlich auch daran liegen, dass der Redakteur es nicht verstanden hat. Wäre ja auch nicht ungewöhnlich.