13. 05. 2018, 07:37
(11. 05. 2018, 13:32)Micha schrieb: Meterspur-Trassen haben z.B. weniger Flächenverbrauch. Das macht sich in Summe sicher positiv bemerkbar. Auch Radien können enger gestaltet werden.
Der Witz an einer Stadtbahn ist doch, dass man in großen Fahrzeugen mehr Menschen komfortabel voranbringt als in Bussen. Natürlich kann man heute auch noch Wagen mit 2,2 oder 2,3 Metern Breite bauen, aber das ist aus meiner Sicht nur zweckmäßig, wenn man erhebliche Nachteile aus breiteren Fahrzeugen bekäme, z. B. dass man eine große bestehende Infrastruktur umbauen müsste. Der Flächenverbrauch ist m. E. eine Funktion der Fahrzeugbreite, nicht der Spurweite, und zwar schlicht wegen der geforderten Abstände. Wenn man also auf Meterspur 2,65 m breite Fahrzeuge kauft, hat man m. E. nichts gewonnen gegenüber der Normalspur. Heute eine Straßenbahn neu zu bauen, die nicht mindesten für 2,5 m breite Fahrzeuge ausgelegt ist, wäre m. E. ein Schwabenstreich, weil man sonst nur eine 2+1-Bestuhlung im Wagen hinbekommt, was, denke ich, nicht wünschenswert ist. Auch die Radien sind nur bedingt ein Problem für die Regelspur, vgl. München. Randbemerkung: Es kommt nicht von ungefär, dass man in den letzten Jahren die Normierung im Straßenbahnwagensektor vorangetrieben hat, z. B. auch bei den Netzspannungen. Spurweiten anders als Normalspur brauchen i. d. R. neue, teurere Lösungen, daher baut man neue Systeme m. W. ausschließlich normalspurig, es sei denn, man knüpfe an etwas bestehendes an. Eine Ausnahme bildet allerdings z. B. Dublin, dort hat man schmalspurig neu gebaut. Allerdings um Kosten zu sparen: Man baute auf 1435 mm. Normalspurwagen (1600 mm) wären deutlich teurer gewesen und hätten keine Vorteile gebracht.
Viele Grüße
BW 76