13. 10. 2016, 09:16
@luchs: Danke für die ausführlichen Eindrücke!
Gerade am ZOB sieht man doch, wie problematisch die Integration einer Hochflur-Bahn ist. Niederflur kann am selben Steig halten wie ein Bus, der ganze ZOB würde viel flexibler und weniger störungsanfällig werden als bei Hochflur. Ganz zu schweigen von Umsteigevorgängen (die sind in Stuttgart zwischen Stadtbahn und Bus oft sehr nervig). Eine städtebauliche Integration mag machbar sein (streite ich nicht ab), ist aber für alle Verkehrsteilnehmer inklusive Fahrgäste/Fußgänger immer komplizierter. Hinzu kommen unkalkulierte Barrieren beim weiteren Ausbau.
Zu der Milchmädchenrechnung: Auf identisches Platzangebot hochrechnen ist in diesem Fall ein Kniff aus der Kategorie "traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast". Der Ulmer Combino ist ein sehr passender Vergleichsmaßstab, da es sich um ein ähnlich großes Liniennetz mit ähnlichem Fahrgastpotenzial handelt. Den DT8 hier aber schönzurechnen, ist reines Marketing. Der ist für ganz anderes Fahrgastaufkommen und ganz andere Umgebungsbedingungen gedacht. Ich bleibe dabei, dass ich persönlich es wahnsinnig fände, den DT8 durch Ludwigsburg fahren zu lassen. Das Fahrzeug ist einfach zu groß, zu unflexibel und ein echter Störkörper. Im Innenstadtbereich unterirdisch fahren und in den Stadtteilen auf einer mehr oder weniger breiten Straße eine verträgliche Lösung zu finden, ist etwas ganz anderes, als ebenerdig durch die Ludwigsburger Innenstadt.
(13. 10. 2016, 06:42)luchs schrieb: Meine Erkenntnisse aus der Ludwigsburger Inforveranstalltung:
[…]
- So langsam scheint im Publikum auch angekommen zu sein - so mein Eindruck: dass auch für Hochflurbahnen Stadtbau verträgliche Lösungen möglich sind.
- Bzgl. der Streckenführung im ZOB wurden drei Varianten leider sehr kurz an die Wand geworfen. Eine offensichtlich favorisierte eingleisige Variante in der dann also auch nur ein kurzer Halt der Bahn möglich ist.
Meiner Meinung nach schlecht gelöst, da zwei Mal der gemeinsame Kreuzungsbereich mit den Bussen in weiten Kurven auf langen Strecken überfahren werden muss. Offensichtlich wollte man nicht auch nur eine Haltestelle der Busse opfern.
Eine zweispurige Haltestelle wäre in der Mitte plaziert - was für mich deutlich verträglicher aussah - leider wurde darauf nicht weiter eingegangen. Die Niederflurvariante sei auch zweispurig und leichter zu integrieren wobei auch diese Identisch bzgl. der Streckenführung aussah.
- Im Vergleich der Fahrzeugkosten Niederflur / Hochflur wurden mal anhand konkreter Zahlen (Stuttgarter DT8 und Ulmer Niederlfur) Fahrzeuge verglichen und auf identische Fahrgast-Plätze hochgerechnet - da kommen beide Fahrzeuge auf fast identische Preise (DT8 3,7 Mio, Niederflur 3,75 Mio)
Gerade am ZOB sieht man doch, wie problematisch die Integration einer Hochflur-Bahn ist. Niederflur kann am selben Steig halten wie ein Bus, der ganze ZOB würde viel flexibler und weniger störungsanfällig werden als bei Hochflur. Ganz zu schweigen von Umsteigevorgängen (die sind in Stuttgart zwischen Stadtbahn und Bus oft sehr nervig). Eine städtebauliche Integration mag machbar sein (streite ich nicht ab), ist aber für alle Verkehrsteilnehmer inklusive Fahrgäste/Fußgänger immer komplizierter. Hinzu kommen unkalkulierte Barrieren beim weiteren Ausbau.
Zu der Milchmädchenrechnung: Auf identisches Platzangebot hochrechnen ist in diesem Fall ein Kniff aus der Kategorie "traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast". Der Ulmer Combino ist ein sehr passender Vergleichsmaßstab, da es sich um ein ähnlich großes Liniennetz mit ähnlichem Fahrgastpotenzial handelt. Den DT8 hier aber schönzurechnen, ist reines Marketing. Der ist für ganz anderes Fahrgastaufkommen und ganz andere Umgebungsbedingungen gedacht. Ich bleibe dabei, dass ich persönlich es wahnsinnig fände, den DT8 durch Ludwigsburg fahren zu lassen. Das Fahrzeug ist einfach zu groß, zu unflexibel und ein echter Störkörper. Im Innenstadtbereich unterirdisch fahren und in den Stadtteilen auf einer mehr oder weniger breiten Straße eine verträgliche Lösung zu finden, ist etwas ganz anderes, als ebenerdig durch die Ludwigsburger Innenstadt.