Hallo zusammen,
immer wieder kommen Wünsche für einen Linientausch Richtung Flughafen (z. B. S3<->S5) oder eine Beiseitigung von Hinketakten. Da ich keine Lust habe, jedesmal das gleiche dazu zu schreiben, möchte ich hier mal beschreiben, wie man sich seine Ideen recht einfach durchrechnen und prüfen kann.
Prinzipiell besteht m. E. das Gedankenspiel aus fünf Phasen, bei denen die meisten Probleme jedoch schon in der ersten beiden auftauchen und ich daher auf die letzten drei auch weniger genau eingehen möchte - das können ja auch noch genug andere hier im Forum.
1.) Verkehrstakte prüfen
2.) Anschlüsse prüfen
3.) eingleisige Streckenausschlüsse prüfen
4.) organisatorische Einschränkungen prüfen (z. B. mehr Umläufe?)
5.) Wechselwirkungen mit Regional- und Fernverkehr prüfen
1.) Verkehrstakte prüfen
Um die Takte zu prüfen, recht im Stuttgarter Netz unter der Annahme, dass nirgends zusätzliche Wartezeit eingebaut wird, um Takte auszugleichen, eine Haltestelle über 30/60 Minuten zu betrachten und dann auszugsweise die entsprechenden Linien zu prüfen - dann kann der Takt auch für Abschnitte wie zum Flughafen abgelesen werden.
Ich nehme den Hbf, da man den dann in 2.) als Basis weiterverwenden kann, obwohl die Abfahrtszeiten in der Schwabstraße "runder" sind. Der Status Qou (regulärer Fahrplan) wird als Beispiel genommen:
Richtung BC/Zuffenhausen:
S2 05 35 CW VF
S4 08 38 ZL
S1 10 40 C V
S5 13 43 ZL
S3 15 45 CW VF
S6 18 48 Z
S2 20 50 CW V
S4 23 53 ZL
S1 25 55 C V
S5 28 58 ZL
S3 30 00 CW V
S6 33 03 Z
Ich gehe vom Mindest-Taktabstand von 2,5 Minuten aus - wenn LZB mal kommen sollte, kann man evtl. auch 2 Minuten annehmen.
Fett sind HVZ-Züge, die Buchstaben sind für die Taktbestimmung wichtig:
C = Bad Cannstatt, W = Waiblingen, Z = Zuffenhausen, L = Ludwigsburg, V = Vaihingen, F = Flughafen
Wenn man den Takt ermitteln möchte für z. B. Waiblingen berücksichtigt man einfach nur die Züge, bei denen W steht. Schon kann man alles schnell ablesen.
Möchte man also z. B. die S5 statt der S2 zum Flughafen schicken, nimmt man bei der S2 VF (NVZ V) raus und setzt es bei der S5 dementsprechend ein. Anschließend kann man schauen, wie man die Abfahrtszeiten austauscht und zu einem sinnvollen Ergebnis kommt.
Da man es immer in die Gegenrichtung irgendwie spiegeln kann, ist diese für 1.) erst mal irrelevant. Wenn man Hinketakte vergleichen möchte, nimmt man Hinketakte noch mit einem Faktor für die Fahrdauer in dem Abschnitt (~Anzahl der Stationen/Betroffenen) mal, dass wären dann etwa (bei 1 für etwa 5 Minuten) - je kleiner der Wert ist, desto besser:
B1 W2 Z2 L2 V2 F2 - aktuell also 6 (WLF)
Ich habe bisher noch nichts kleineres gefunden, aber hätte intuitiv auch B, Z und V wegen der drei Linien auch höher bewertet, was natürlich auch eine möglicherweise zu diskutierende Alternative ist.
2.) Anschlüsse prüfen
Hierzu erstellt man analog zu 1 die Gegenrichtung und prüft dann die Umsteigemöglichkeiten zunächst am Hbf, dann für C (+/- 4 Minuten), W (15), Z (9), L (17), V (10). Auch hier könnte man sich ein Bewertungssystem vorstellen, welches die Anzahl der möglichen mit der Anzahl der vorhandenen vergleicht und z. B. 2 Punkte pro Anschluss in 2-6-Minuten und 1 Punkt in 7-12 Minuten vergibt; bei NVZ-Zügen einen Bonuspunkt oben drauf.
Möchte man die Mittnachtstraße berücksichtigen, muss man wohl zwei Minuten (?) bei C, W, Z und L draufrechnen.
3.) eingleisige Streckenausschlüsse prüfen
Berechnen, ob der Plan in den eingleisigen Abschnitten (Filderstadt, Marbach, Weil der Stadt) stabil möglich ist - sonst ggf. zurück zu 1.) und Prozedur wiederholen.
Evtl. ist es vielleicht sinnvoll, den Schritt 3 vor dem Schritt 2 zu machen, da er vielleicht schneller ein Ergebnis bringt, wenn man sich auch eine vereinfachte Herangehensweise berechnet (z. B. hereinkommende/herausfahrende S4 am Hbf muss in einem Bereich von x-y Minuten zueinander stehen)
4.) organisatorische Einschränkungen prüfen (z. B. mehr Umläufe?)
Wie lange sind die Wartezeiten an den Endpunkten? Überschlagene Wende notwendig? Vergleich der Summe der errechneten sinnvollen Wartezeiten mit dem Status Quo => evtl. Mehrbedarf berechnen. Durchschnittliche Wartezeit an der Schwabstraße mit Status Quo vergleichen. Bei größeren Abweichungen ist evtl. auch ein Mehrbedarf vorhanden. Bitte an der Schwabstraße an die Linienwechsel denken. Ggf. im Forum suchen hilft hierbei.
Mindest-Taktabstände nach Bad Cannstatt, Zuffenhausen oder zur Universität min. 4(?) Minuten sind möglicherweise noch zu berücksichtigen, da wissen aber andere mehr als ich.
5.) Wechselwirkungen mit Regional- und Fernverkehr prüfen
Das ist mir zunächst mal zu anstrengend ;-)
Ergänzungen/Verbesserungsvorschläge zu diesem Modell und Beispiele sind herzlich willkommen - ansonsten viel Spaß beim Spielen.
immer wieder kommen Wünsche für einen Linientausch Richtung Flughafen (z. B. S3<->S5) oder eine Beiseitigung von Hinketakten. Da ich keine Lust habe, jedesmal das gleiche dazu zu schreiben, möchte ich hier mal beschreiben, wie man sich seine Ideen recht einfach durchrechnen und prüfen kann.
Prinzipiell besteht m. E. das Gedankenspiel aus fünf Phasen, bei denen die meisten Probleme jedoch schon in der ersten beiden auftauchen und ich daher auf die letzten drei auch weniger genau eingehen möchte - das können ja auch noch genug andere hier im Forum.
1.) Verkehrstakte prüfen
2.) Anschlüsse prüfen
3.) eingleisige Streckenausschlüsse prüfen
4.) organisatorische Einschränkungen prüfen (z. B. mehr Umläufe?)
5.) Wechselwirkungen mit Regional- und Fernverkehr prüfen
1.) Verkehrstakte prüfen
Um die Takte zu prüfen, recht im Stuttgarter Netz unter der Annahme, dass nirgends zusätzliche Wartezeit eingebaut wird, um Takte auszugleichen, eine Haltestelle über 30/60 Minuten zu betrachten und dann auszugsweise die entsprechenden Linien zu prüfen - dann kann der Takt auch für Abschnitte wie zum Flughafen abgelesen werden.
Ich nehme den Hbf, da man den dann in 2.) als Basis weiterverwenden kann, obwohl die Abfahrtszeiten in der Schwabstraße "runder" sind. Der Status Qou (regulärer Fahrplan) wird als Beispiel genommen:
Richtung BC/Zuffenhausen:
S2 05 35 CW VF
S4 08 38 ZL
S1 10 40 C V
S5 13 43 ZL
S3 15 45 CW VF
S6 18 48 Z
S2 20 50 CW V
S4 23 53 ZL
S1 25 55 C V
S5 28 58 ZL
S3 30 00 CW V
S6 33 03 Z
Ich gehe vom Mindest-Taktabstand von 2,5 Minuten aus - wenn LZB mal kommen sollte, kann man evtl. auch 2 Minuten annehmen.
Fett sind HVZ-Züge, die Buchstaben sind für die Taktbestimmung wichtig:
C = Bad Cannstatt, W = Waiblingen, Z = Zuffenhausen, L = Ludwigsburg, V = Vaihingen, F = Flughafen
Wenn man den Takt ermitteln möchte für z. B. Waiblingen berücksichtigt man einfach nur die Züge, bei denen W steht. Schon kann man alles schnell ablesen.
Möchte man also z. B. die S5 statt der S2 zum Flughafen schicken, nimmt man bei der S2 VF (NVZ V) raus und setzt es bei der S5 dementsprechend ein. Anschließend kann man schauen, wie man die Abfahrtszeiten austauscht und zu einem sinnvollen Ergebnis kommt.
Da man es immer in die Gegenrichtung irgendwie spiegeln kann, ist diese für 1.) erst mal irrelevant. Wenn man Hinketakte vergleichen möchte, nimmt man Hinketakte noch mit einem Faktor für die Fahrdauer in dem Abschnitt (~Anzahl der Stationen/Betroffenen) mal, dass wären dann etwa (bei 1 für etwa 5 Minuten) - je kleiner der Wert ist, desto besser:
B1 W2 Z2 L2 V2 F2 - aktuell also 6 (WLF)
Ich habe bisher noch nichts kleineres gefunden, aber hätte intuitiv auch B, Z und V wegen der drei Linien auch höher bewertet, was natürlich auch eine möglicherweise zu diskutierende Alternative ist.
2.) Anschlüsse prüfen
Hierzu erstellt man analog zu 1 die Gegenrichtung und prüft dann die Umsteigemöglichkeiten zunächst am Hbf, dann für C (+/- 4 Minuten), W (15), Z (9), L (17), V (10). Auch hier könnte man sich ein Bewertungssystem vorstellen, welches die Anzahl der möglichen mit der Anzahl der vorhandenen vergleicht und z. B. 2 Punkte pro Anschluss in 2-6-Minuten und 1 Punkt in 7-12 Minuten vergibt; bei NVZ-Zügen einen Bonuspunkt oben drauf.
Möchte man die Mittnachtstraße berücksichtigen, muss man wohl zwei Minuten (?) bei C, W, Z und L draufrechnen.
3.) eingleisige Streckenausschlüsse prüfen
Berechnen, ob der Plan in den eingleisigen Abschnitten (Filderstadt, Marbach, Weil der Stadt) stabil möglich ist - sonst ggf. zurück zu 1.) und Prozedur wiederholen.
Evtl. ist es vielleicht sinnvoll, den Schritt 3 vor dem Schritt 2 zu machen, da er vielleicht schneller ein Ergebnis bringt, wenn man sich auch eine vereinfachte Herangehensweise berechnet (z. B. hereinkommende/herausfahrende S4 am Hbf muss in einem Bereich von x-y Minuten zueinander stehen)
4.) organisatorische Einschränkungen prüfen (z. B. mehr Umläufe?)
Wie lange sind die Wartezeiten an den Endpunkten? Überschlagene Wende notwendig? Vergleich der Summe der errechneten sinnvollen Wartezeiten mit dem Status Quo => evtl. Mehrbedarf berechnen. Durchschnittliche Wartezeit an der Schwabstraße mit Status Quo vergleichen. Bei größeren Abweichungen ist evtl. auch ein Mehrbedarf vorhanden. Bitte an der Schwabstraße an die Linienwechsel denken. Ggf. im Forum suchen hilft hierbei.
Mindest-Taktabstände nach Bad Cannstatt, Zuffenhausen oder zur Universität min. 4(?) Minuten sind möglicherweise noch zu berücksichtigen, da wissen aber andere mehr als ich.
5.) Wechselwirkungen mit Regional- und Fernverkehr prüfen
Das ist mir zunächst mal zu anstrengend ;-)
Ergänzungen/Verbesserungsvorschläge zu diesem Modell und Beispiele sind herzlich willkommen - ansonsten viel Spaß beim Spielen.