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Umbau U15 Nord (m.B.)
#31
(06. 06. 2010, 22:43)Dennis123 schrieb: Finanzielle gründe können es auf jeden Fall nicht gewesen sein, denn 1km Tunnel wären damal sicher mit <80mio. machbar gewesen. Das alles natürlich samt Zwischenebene am Charlottenplatz...
Das ist hauptsächlich dem Theater der Anwohner in der Hohenheimer Staße zu verdanken, die keine vierspurige Straße mehr vor der Haustüre haben wollten. Heute haben sie drei Spuren (eine bergab, zwei bergauf) und die Stadtbahn. Ob das besser ist, sei mal dahingestellt.
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#32
(07. 06. 2010, 10:35)FFF schrieb: Hallo!
Wäre es nicht möglich in der Ebene -2 einen Mittelbahnsteig einzurichten? Von -1 würden dann die Treppen und Fahrstüle an die beiden Enden des Mittelbahnsteigs gehen. Ich weiss nur nicht ob das mit der Ausrichtung der Bahnsteige möglich ist. Aber ich denke wenn, sind viele deiner Probleme behoben.
Gruß, Fabian!

Wir können das ja mal versuchen, durchzuspielen. Man müßte die heutigen Seitenbahnsteige aufgeben und die Gleise dorthin verlegen. Das würde schon einmal eine mehrwöchige Vollsperrung und Umleitungen der Tallängs- und Diagonallinie erfordern, den Ast der U2 / U4 zum Hölderlinplatz könnte man in dieser Zeit nur noch von Heslach aus anfahren. Die nördliche Unterführung der Talquerlinie wäre von Ebene -2 aus nicht mehr zu erreichen und könnte entfallen. Dafür müßte man die Haltestelle der Tallängslinie nach Westen verschieben, der Mittelbahnsteig würde dann die neue Unterführung der Talquerlinie darstellen. Das hätte immerhin den Vorteil, daß die dreifache Treppensteigerei zwischen Talquerlinie Richtung Süden und Tallängslinie Richtung Osten wegfallen würde. Aufzugschächte zwischen Ebene -1 und dem Mittelbahnsteig auf Ebene -2 wären sicher noch einigermaßen problemlos unterzubringen, Treppen oder gar Rolltreppen würden auf Ebene -1 allerdings vergleichsweise große Öffnungen im Boden und quasi rechtwinklig zu den Gleisen der Talquerlinien erfordern. Da müßte man vermutlich schon ziemlich mit dem Platz tricksen (unter anderem könnte sich die SSB wohl einen neuen Raum für ihr Kundenzentrum suchen Wink). Nicht sicher bin ich mir allerdings, ob der Tunneltrog der Tallängslinie in Richtung Westen für all das breit genug ist. Wir erinnern uns: südlich verläuft parallel dazu der Tunnel der B14, nördlich würde man an den Fundamenten des Alten Waisenhauses kratzen, eine Verbreiterung des Trogs ist also nicht möglich. Man könnte höchstens noch am heute recht abrupten Ende der Seitenbahnsteige ein Stück in die Tunnelwand hineinfräsen und so vielleicht den Übergang zwischen breiterer Haltestelle und schmalem Tunnel hinbekommen. Dann würden aber aus den paar Wochen Vollsperrung für die Gleisverschwenkung schon mindestens ein paar Monate für die Tunnelwand- und Deckenarbeiten einschließlich der sicher recht anspruchsvollen Unterfahrung der Talquerlinie werden. Wir sehen also: für eine vergleisweise geringfügige Verbesserung der Situation müßte man für einen längeren Zeitraum ganz erhebliche Behinderungen und hohe Kosten in Kauf nehmen, die möglicherweise nicht einmal zuschußfähig wären, schließlich wird die Beförderungsgeschwindigkeit gar nicht und die Behindertenfreundlichkeit nur marginal verbessert. Ich persönlich würde es als Verantwortlicher also eher bleiben lassen, ich bin allerdings auch kein Bauingenieur, sondern habe nur aus dem Bauch heraus Mutmaßungen angestellt.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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#33
Aus der BOStrab ergeben sich keine Einschränkungen, was die Fahrzeuglänge betrifft. Auch Voll-U-Bahnen unterliegen der BOStrab, wodurch diese rechtlich gesehen auch Straßenbahnen sind.

Die Einschränkungen ergeben sich mehr aus dem Verkehrsrecht. Im Prinzip könnten jedoch mit kleinen technischen Veränderungen auch in Stuttgart 120m-Züge fahren. Städte wie Frankfurt mogeln in dieser Beziehung einwenig, um zu einer Lösung zu kommen, die zwar zweifelhaft ist, aber scheinbar geduldet wird: Man stellt an jeder Straßenkreuzung Andreaskreuze auf und tut dann so, als ob die Strecke dadurch vom übrigen Verkehr unabhängig ist. An ein paar Kreuzungen gibt es dann Lichtsignale oder gar Schranken.

Auf diese Art kann man auch in Stuttgart diese Einschränkungen umgehen. Dann sollten 120m-Züge auf den Talquerlinien (ausgenommen: U15) kein Thema sein. Mit den Ästen Richtung Heslach/Vaihingen, Hölderlinplatz, Hedelfingen via Gaisburg/Wangen, Neugereut, Stammheim und Pischkestraße ist dass allerdings kaum denkbar. z.T. würde dies sogar zusätzliche Tunnels erfordern. Dabei denke ich, dass es sich noch am ehesten lohnt, die Heslacher Strecke entsprechend auszubauen und dazu den Tunnel jenseits des Marienplatzes ein Stück zu verlängern.
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#34
Die Frage bleibt, kann ein DT8.4/9 bzw. DT8.10/11 im Dreierzug fahren? Ist das technisch möglich? Die BR423 kann maximal 3 Einheiten kuppeln, und daran können nochmal 3 Einheiten passiv (ohne Eigenantrieb/Stromversorgung) angehängt werden. Mehr geht nicht. Sowas muss es auch bei den DT8 geben, die maximal aktiv gekuppelt werden dürfen.

Wenn nur zwei DT8 Einheiten gekuppelt werden dürfen, dann müssen die Züge erst umgebaut oder ersetzt werden, bevor man über Streckenumbauten nachdenken kann.
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#35
Wenn es nicht geht, dann würde man die Züge entsprechend umbauen, falls man dies unbedingt wünscht. Das sollte dann auch eher ein elektronisches Problem sein. Und falls es dann doch größere Hürden gibt, baut man halt zukünftige Züge entsprechend. Von der Planung einer Streckenhochrüstung bis zur Eröffnung wäre mehr zeitlicher Spielraum vorhanden als erforderlich. Also sollte das eine geringe Sorge sein, ob die vorhandenen Züge dies aus dem Stehgreif heraus können.

Allerdings halte ich 120m für keine so schnelle Notwendigkeit. Vorher sollte man weitere Bestandsstrecken auf 80m ausbauen. Ich wüsste nicht, Dreierzüge gebrauchen könnte, ohne andere Alternativen (Taktverdichtung, Aufrüstung einer Parallel-Linie auf 80m) in Betracht zu ziehen.
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#36
(07. 06. 2010, 19:58)GoaSkin schrieb: Aus der BOStrab ergeben sich keine Einschränkungen, was die Fahrzeuglänge betrifft. Auch Voll-U-Bahnen unterliegen der BOStrab, wodurch diese rechtlich gesehen auch Straßenbahnen sind.
Dann muss ich 'ne andere BOStrab haben als du ;-)
http://www.gesetze-im-internet.de/strabb.../__55.html

Gruß, Philipp
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#37
(07. 06. 2010, 20:58)Andreas schrieb: Die Frage bleibt, kann ein DT8.4/9 bzw. DT8.10/11 im Dreierzug fahren?

Bei den DT84-9 sind bis zu drei Wagen möglich. Wie es bei den DT8.10-11 und DT8.S ist weiß ich nicht, sollte aber wohl auch gehen.
Bei den DT8.4-9 ist das auch ganz einfach festzustellen: man braucht sich nur das Störungstableau anzusehen. Allerdings weiß ich das auch aus anderer Quelle, daß es geht.

Im Regelbetrieb ist das allerdings wegen der BOStrab nicht zulässig.
(07. 06. 2010, 19:58)GoaSkin schrieb: Aus der BOStrab ergeben sich keine Einschränkungen, was die Fahrzeuglänge betrifft.

Soweit sie nicht am Straßenverkehr teilnimmt.

(07. 06. 2010, 19:58)GoaSkin schrieb: Die Einschränkungen ergeben sich mehr aus dem Verkehrsrecht.

Nein, sondern aus der BOStrab. Das Verkehrsrecht (StVZO) erlaubt irgendetwas um 20m als Maximum.

(07. 06. 2010, 19:58)GoaSkin schrieb: Im Prinzip könnten jedoch mit kleinen technischen Veränderungen auch in Stuttgart 120m-Züge fahren. Städte wie Frankfurt mogeln in dieser Beziehung einwenig, um zu einer Lösung zu kommen, die zwar zweifelhaft ist, aber scheinbar geduldet wird: Man stellt an jeder Straßenkreuzung Andreaskreuze auf und tut dann so, als ob die Strecke dadurch vom übrigen Verkehr unabhängig ist.

So einfach ist das nicht: die Strecken in Frankfurt (U1-U3) waren mal Eisenbahnen, die in "U-Bahnen" umgewandelt wurden.
Ansonsten heißt eine vom Straßenverkehr unabhängige Führung keinesfalls, daß Züge länger als 75m sein dürfen. Die BOStrab sagt nur, daß am Straßenverkehr teilnehmende Züge nicht länger als 75m sein dürfen. Das Gegenteil lässt sich daraus nicht schließen und schon gar nicht fordern.
Die entsprechende Bahnaufsicht kann nämlich sehr wohl unabhängig von der BOStrab die Zuglänge begrenzen, um z.B. die Durchfahrtszeiten an den "Bahnübergängen" zu begrenzen. Und gerade die Bahnaufsicht in Stuttgart ist - wohlwollend gesagt - solchen Wünschen gegenüber nicht gerade sehr aufgeschlossen.

(07. 06. 2010, 19:58)GoaSkin schrieb: Dabei denke ich, dass es sich noch am ehesten lohnt, die Heslacher Strecke entsprechend auszubauen und dazu den Tunnel jenseits des Marienplatzes ein Stück zu verlängern.

Hallo? Auf der Strecke fahren ja nicht einmal 80m-Züge, wozu über Ausbauten für 120m-Züge diskutieren.
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#38
Das, was wir momentan haben, ist eben ein Kompromiss aus Funktionalität, sparsames Planen und Komfort. Dieses Verkehrsbauwerk war seiner Zeit das erste seiner Art.
In BERLIN gibt es auch Umsteigebahnhöfe, bei denen man über einen anderen Bahnsteig erst den Bahnsteig der gewünschten Richtung erreicht, z.B. am leopoldplatz (U6/U9), oder am Zoo (U2/U9) ...
Tram 68 S-Bhf Köpenick - Alt-Schmöckwitz
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#39
Was in Frankfurt läuft ist rechtlich gesehen fragwürdig. Dass dort die Vierfach-Traktion eines Tages untersagt wird ist nicht auszuschließen. Man glaubt nämlich im Ernst, dass die Bahnen nicht am Straßenverkehr teilnehmen, weil Andreaskreuze aufgestellt sind.
Dass die A-Strecke einmal eine Eisenbahn war ändert auch nichts. Zu Zeiten des Eisenbahnbetriebs sah der Straßenverkehr entlang dieser Strecke noch ganz anders aus. Dazwischen gab es über viele Jahre hinweg hier Straßenbahnbetrieb.
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#40
Hallo allerseits,

und wieder ist es Zeit für ein Update aus Stammheim.


Vor 14 Tagen war noch gar nix zu sehen vom Bahnsteig der Endhaltestelle und nun ist man schon ziemlich weit damit:

[Bild: 2010-06-19-12.55.33iukm.jpg]

[Bild: 2010-06-19-12.56.35ngps.jpg]

[Bild: 2010-06-19-12.57.11ce5e.jpg]

[Bild: 2010-06-19-13.00.21wggk.jpg]

Derweil kann man 2 Haltestellen weiter nun schwarz auf weiß lesen wie der Halt an dieser Stelle künftig heißen wird:

[Bild: 2010-06-19-13.21.46sd5q.jpg]

[Bild: 2010-06-19-13.22.56qhpd.jpg]

In Zuffenhausen wird dieses Wochenende das Fleckenfest gefeiert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Tunneldurchstich für die U15, der am 29. April stattfand, öffentlich gewürdigt. Unter anderem gab es eine kleine Ansprache der Tunnelpatin Marie Richard (Bürgermeisterin der Zuffenhäuser Partnerstadt La Ferté-sous-Jouarre), der dann sogleich die Statue der Heiligen Barbara überreicht wurde. Ferner wurde ein Film zu diesem Tunneldurchschlag gezeigt, welcher anschließend dann, auf insgesamt 2011 DVDs gebrannt, unters (zahlreich vertretene) Volk gebracht wurde.

[Bild: 2010-06-19-14.15.342dw0.jpg]

[Bild: 2010-06-19-14.06.54efwu.jpg]

Soviel von mir für heute.

Stephan
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