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nächste DT8: Stadler Tango!
#31
Also in der Pressemitteilung steht folgendes :
Bei der Bestellung handelt es sich um das Produkt Tango, welches dem Stuttgarter Stadtbahnwagen S-DT8 entspricht.
Quelle : StadlerRail

Für mich klingt das nach gewohnten DT8.X, ohne große veränderung. Hoffentlich ein wenig "aufgepeppt" aber im großen und ganzen der DT8.
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#32
Ja denke ich auch. Wie schon erwähnt wurde, sind die SSB sicherlich auch daran interessiert, dass der Fuhrpark einigermaßen einheitlich ist. Er wird sicherlich Elemente vom Bogestra Tango haben, nur hoffentlich nicht allzu viele. Die Front finde ich so ganz in Ordnung vllt. könnte man unsere, wie du schon sagst, noch n Tick mehr aufpeppen. Aber die Seiten vom Bogestra Tango gehen überhaupt nicht. Das Fahrzeug sieht von der Seite aus, wie frisch aus den 80ern bzw. wie ein modernisiertes Altfahrzeug. Dann frage ich mich, wo das Dach beim Bochumer Tango geblieben ist?! Die Türen schließen unmittelbar an das Dach des Fahrzeugs an, was sehr improvisiert wirkt. Mit Ästhetik hat dies leider nichts zu tun. Aber da wir ja eh in ein paar Jahren auf voll U-Bahn umstellen *gg*(spässle) werden unsere Tangos mit Sicherheit schön U-Bahnlike sein. Sonst kaufen wir ja auch nicht von der Stange Smile
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#33
(02. 02. 2010, 17:17)Alt-Schmöckwitz schrieb: Ich kann nur zustimmen - das Gerede vom armen Westen, "dem neuen Osten", ist schlicht Bild-Zeitung-Niveau. Selbst im in der DDR bevorteilten Ost-Berlin sieht es abseits der Hauptachsen wie in den 60er-, maximal 70er-Jahren aus.

Da du dich im Gegensatz zu mir mit Bildtzeitungs-Niveau bestens auszukennen scheinst, meine Stuttgarter Tageszeitung aber anderweitig berichtet, kann ich dir zur Bild-Zeitung wenig sagen. Was ich dir aber sagen kann, ist, dass ich der Meinung bin, dass du wenig unterwegs bist und schon garnicht in Stuttgart. Ich nehme jetzt nur drei erschlagende Beispiele: Stuttgart-West, Stuttgart Rot und Stuttgart Bad Cannstatt (Hallschlag), wo z.B. wegen fehlender Mittel aus einem Viertel von Älteren und vielen einheimischen Geschäften eine Art "Ghetto" geworden ist, weil sich u.a. städtebaulich nichts verändert hat. Da haben wir unsere "Plattenbauten" wie auch in Rot, enge heruntergekommene Straßen und im Stuttgarter Westen Verhältnisse die, weil sie so nicht mehr tragbar sind, auch (erfolglos) in den Stuttgarter Medien zur Sprache kommen.

Den Fasanenhof nicht zu vergessen: Mit der Anbindung an das Stuttgarter Stadtbahnnetz wird sich dort hoffentlich einiges verändern können. Ein Projekt, das ich jederzeit mit einem Soli-Zuschlag unterstützen würde.

Also stellt sich für mich die nicht ganz so dumme Frage, warum ich neben gestiegenen Kosten auch nach 20 Jahren der Maueröffnung für einen Soli-Zuschlag arbeiten MUSS, wenn es in meiner Heimatstadt genug Hausaufgaben zu lösen gibt? Nebenbei: Der Soli-Zuschlag war politisch zugesagt nur für ein paar Jahre vorgesehen...

Nun hat dein Kommentar aber überhaupt nichts mit diesem Forum zu tun, also lassen wir es gut sein - jeder darf seine Meinung haben und ich habe überhaupt nichts gegen die Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Ost oder West, ganz im Gegenteil, nur muss jetzt endlich dort am Rad gedreht werden, wo es sinnvoll ist (Krankenversicherungsbeiträge, Sicherung der Altersbezüge und natürlich eine bessere Anbindung im ÖPNV, um die Umwelt weiter zu entlasten usw.). Bei all dem sollten wir nicht nur an uns, sondern auch an unsere Kinder und Enkel denken...

Offene Grüße an dich
Thomas Maier
www.stuttgart-strassenbahn.de
stuttgart-strassenbahn@gmx.de
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#34
(02. 02. 2010, 09:28)dt8.de schrieb:
(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: Hä? Kannst Du mir bitte den Inhalt dieses Absatzes nochmals erklären?

Was hat sich vom GT4 zum DT8 geändert? 350 GT4, heute 164 DT8 (oder 328 halbe DT8). Da brauche ich genauso viel oder wenig Augenzeugenberichte wie früher.
Auch zu GT4-Zeiten benötigte man Berichte um zu wissen, welche gerade in der Modernisierung waren. Die wurden nur nicht umgenummert (war aber auch mal vorgesehen: alle modernisierten GT4 in 300-er Nummer), aber eine Liste musste man trotzdem führen, um zu wissen, welche schon ausgemustert waren oder welche modernisiert waren.

Antwort SSB-TOM:
Ja, nur hättest du die Liste in 10 Minuten per Fax von der SSB bekommen, und heute? Und: Eben, die wurden nicht umgenummert, heute brauchst du langsam aber sicher eine Datenbank...

Was hat das mit dem Fahrzeug zu tun, ob Fahrzeuge nach der Modernisierung umgenummert werden oder nicht.
Ebendso wie die mod. GT4 hätten umgenummert werden können in 300-er Nummern (301, 303, 310, 311, ...), hätten die mod. DT8 ihre Nummern behalten können (der 3155/3156 hieß ja eine Zeit noch so), dann hätte man jetzt keine Liste gebraucht, früher aber schon.
Zum Schluß (ab den ersten Ausmusterungen) braucht man auch bei den GT4 eine Liste, das hieß nicht mehr 401 bis 750.
Bei den DT8 brauche ich, wenns fertig ist, auch keine Liste: 3007-3082, 4083-4202, 3203-3234, 3301-3420.

Was hat also das verwendete Nummernsystem mit dem Fahrzeug zu tun?

Antwort SSB-TOM:
Ganz einfach: Dass du dich seinerzeit darauf verlassen konntest, wo du welches Fahrzeug auf welchen Linien und in welchem Betriebshof zum Ablichten finden konntest und heute eben nicht mehr, da alles vollkommen unübersichtlich geworden ist. Hättest du mich vor Jahren z.B. nach einem bestimmten 400er GT4 gefragt, so wäre die Antwort relativ leicht gewesen: Cannstatt oder Ostheim und wo bitte finde ich heute einen DT8 3333, wenn ich kein Insider bin?

(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: Du magst den DT8 offensichtlich nicht und das darf ja auch so sein, keine Frage. Seinerzeit, in den 60ern und 70ern war es aber so, dass man es sich in Stuttgart leisten konnte, die alten T2 und Dots gegen GT4 auszutauschen und so war eine klare Linie in Sicht, die auch konsequent durchgestzt wurde. Da wo ein GT4 (z:B. Linie 8) nicht fahren konnte, kamen eben Busse zum Einsatz...

Kein T2 oder DoT4 wurde durch GT4 ersetzt, sondern diese wurden frei durch Streckeneinstellungen, also durch Busse ersetzt.

Antwort SSB-TOM:
Das ist freilich Unsinn! Die T2 und DoT4 waren ständig im Regeleinsatz, z.B. DoT 906 auf der Linie 13 (siehe Bild vom Pragsattel anno 1973 auf http://stuttgart-strassenbahn.de/strasse...stuttgart/, der Linie 16 und 31, die allesamt durch GT4 abgelöst wurden. Mehr Bilder dazu findest du morgen unter der gleichen Adresse, um das auch zu unterstreichen! Ich bin zu meiner Schulzeit dauernd mit DoT4 auf der Linie 13 zur Schule unterwegs gewesen, also sollte ich es ja wissen...

Der GT4-Park selber war genauso uneinheitlich wie heute beiden DT8: es gab führende und geführte, es gab neu verkabelte mit roten Dreieck die nicht mit alten gekuppelt werden durften, es gab verschiedene Türsteuerungen die nicht miteinander gekuppelt werden konnten, und dann gab es die modernisierten GT4.
Was war daran einheitlich? Scheint heute nur vergessen zu sein.

Antwort SSB-TOM:
Der GT4 zählte nicht nur so zur beliebtesten Straßenbahn der Republik, wenn man den Insider-Meldungen glauben darf. Da machten kleinere Unterschiede überhaupt nichts aus. Heute unterscheiden wir grundlegend zwischen "Spoiler", ohne das Ding, ob ein Zugpaar durchgängig begangen werden kann oder nicht, ob es Kameras gibt oder nicht, ob es (Linie 13) Trittstufen gibt oder nicht, usw. Und: Der GT4 wurde 50 Jahre alt, aus meiner Sicht einheitlich modernisiert und fertig. Mir ist z.B. nicht bekannt, dass die mordernifizierten Fahrzeuge nun durchgängig begehbar wären, also bleibt es nicht daran hängen, ob die DT8 ein rotes Fähnchen haben oder nicht, sondern ob sich der Fahrgast mal auf eine einheitliche Gestaltungs-Linie einstellen kann, die halbwegs der äußeren und insbesondere der inneren Optik gerecht werden.

(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: Das neue Fahrzeug aus der Ansicht von heute stellt für mich eine Katastrophe dar.
...
(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: Und, du hast es ja selbst erkannt, es gibt noch nicht mal eine Fotomontage, wie das Fahrzeug eigentlich aussehen soll,

Wie kannst Du es dann als Katastrophe bezeichnen?

Antwort SSB-TOM:
Schau dir doch mal ein Vergleichsmodell an und was dort bisher so an schönen Fahrzeugen produziert wurde. Das passt aus meiner Sicht überhaupt nicht nach Stuttgart!

(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: aber ein Vertrag weit über 70 (!!!) Millionen Euros wurde unterschrieben, ohne die Fahrgäste zu befragen und du musst dich jetzt überraschen lassen, ob dir die neue "Berliner-Bratwurst-Bahn" gefällt.

Was das früher anders? Ich kann mich an keine Befragungen beim GT4 oder bei den DT8 erinnern. Auch da wurde man überrascht.
Warum Bratwurst-Bahn? Hast Du die schon gesehen? Und was hat das mit dem Preis zu tun, wie das Blech um die Technik herum aussieht?

Antwort SSB-TOM:
Leider auch falsch! Die Prototypen DT8.1 bis DT8.3 wurden den Fahrgästen, um die es ja geht, vorgestellt und es wurden Befragungen durchgeführt (deshalb u.a. auch die Teststrecke auf der Linie 3). Zu diesem Zeitpunkt war noch keine Serie in Auftrag gegeben worden!

Die DT8.11 kamen übrgens aus Bautzen (ex-DWA), das ist östlicher als Berlin, wogegen das Stadler-Werk über Adtranz aus der Waggon-Union hervorgegangen ist. Zur Erinnerung, das sind die, die den NE81, den Regio-Shuttle, den GT6N und die Karlsruher "Düwag"-GT6/GT8 gebaut haben. Die wären heute auch bei Bombardier (das sagt Dir doch etwas?), nur hat das Kartellamt bei der Übernahme von Adtranz die Ausgliederung des Berliner Werkes gefordert

(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: dass der Westen langsam zum Osten Deutschlands wird. Ein Fahrzeug dieses Typs (von der Optik her gesehen), wurde nach der Zwischenphase der Wende und der Ablösung unserer GT4 im Osten Deutschlands gehandelt. Das macht mich fassungslos, ist ja nur rund 10-15 Jahre her und da passt es auch, dass der Auftrag nach Berlin geht...

Zuviel Bild-Zeitung gelesen? Ist das jetzt nur Polemik, oder könntest Du das auch mit Zahlen belegen? Vermutlich kennst Du den Osten nur von der Autobahn aus.

Antwort SSB-TOM:
Nein, Bücher! Waren die alten Fahrzeuge noch mit Technik von Bosch (Stuttgart-Feuerbach) und Siemens bestückt und das Fahrzeug wurde in Esllingen (Neckar) - gleich hinter Stuttgart-Obertürkheim hergestellt, so muss man sich heute leider Billigbau-Blechkästen anschaffen, die, dabei bleibe ich, hoffentlich nicht so schlimm aussehen werden, dass man lieber wieder auf das Auto umsteigt.

Zur geschichtlichen Erinnerung (ist ja schon 20 Jahre her): es gab auch West-Berlin, und das Werk - auch wenn es heute in Pankow steht - stammt aus dem Westen, wie gesagt, Waggon-Union.

(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: Ich fordere jetzt einen Solidaritätszuschlag für West-Deutschland, damit sich Stuttgart u.a. eine gescheite Stadtbahn-Erweiterung in Form der gewohnten DT8 und alternativ ein Straßenniveau und ein Stadtbild wie im Osten leisten kann!

Dafür zahle ich bestimmt keinen Solidaritätszuschlag, damit Siemens den Hals wieder nicht voll genug bekommt.
Stadler ist billiger, weil Stadler keine Glaspaläste mit Inhalt in München finanzieren muß.

Apropos Stadtbild im Osten? Hast Du jemals etwas davon gesehen? Dann wüsstest Du, daß dort noch lange nicht alles so wie hier aussieht. Ja, die Marktplätze und Hauptstraßen sehen neu aus, aber hinter den Fassaden - oh je, da fehlt noch viel.
Aber um das zu wissen sollte man auch mal hinfahren und die Augen öffnen.

Aber hier kennt man ja Mallorca und Teneriffa besser als Warnemünde, Görlitz oder Dessau.

Antwort SSB-TOM:

Ja, Jena, Dresden und Leipzig kenne ich z.B. sehr gut. Warst du schon mal unbewaffnet im Stuttgarter Hallschlag, hast deine Frau alleine am Abend am Fasanenhof vor die Tür geschickt oder hast du dir die prächtigen "Wohnträume" in Stuttgart-Rot oder Neugereut angeschaut. Hast du schon mal im Stuttgarter Westen oder Osten in den Altbauten gewohnt, bist du mobil und nutzt ab und zu ein Auto, weil du z.B. die Stau- und Stolperfallen auf der B27 (Fildern) oder die A8 um Stuttgart herum nutzen musstest. Wenn wir weiterhin so zur Kasse gebeten werden wie bisher, wird sich der Normalbürger aus Stuttgart um Warnemünde, Görlitz oder Dessau und auch nicht um Mallorca, Teneriffa oder Ibizza kümmern können, weil er sich einen Ausflug dorthin nicht mehr wird leisten können.

In diesem Sinne "Prost" auf den Soli bis zum Lebensende, da wir den ja eh berappen müssen, 20 Jahre Mauerfall und einen schönen Abend! Tipp noch zum Abschluss: Leg dir eine gescheite Zeitung aus Stuttgart zu, dann brauchst du dich auch nicht mit einem Bildzeitungs-Niveau herumschlagen...

Um noch folgendes, von dir als Polemik angesprochenes "Gschmäckle" vollkommen auszuräumen: So schön die (Straßen-)Bahnwelt auch sein mag, so wichtig ist es auch, dass wir uns nicht mehr zwischen Ost und West puschen. Ich denke, dass wir dies längst nicht mehr nötig haben. Es muss aber auch gesagt werden dürfen, dass wir in diesem Land mit enormen Defiziten zu kämpfen haben, weil die Kosten für die Kranken- und Rentenversicherung, die Sicherung unserer Kinder und Enkel und viele andere Dinge auch schon deshalb unaufhörlich steigen, weil Deutschland eine marode und nicht sozialversicherte DDR übernommen hat. Nun gilt es in die Hände zu "spucken" - GEMEINSAM!

Einen schönen Abend!
Thomas Maier
www.stuttgart-strassenbahn.de
stuttgart-strassenbahn@gmx.de
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#35
(04. 02. 2010, 16:46)SSB-TOM schrieb:
(02. 02. 2010, 17:17)Alt-Schmöckwitz schrieb: Ich kann nur zustimmen - das Gerede vom armen Westen, "dem neuen Osten", ist schlicht Bild-Zeitung-Niveau. Selbst im in der DDR bevorteilten Ost-Berlin sieht es abseits der Hauptachsen wie in den 60er-, maximal 70er-Jahren aus.

Da du dich im Gegensatz zu mir mit Bildtzeitungs-Niveau bestens auszukennen scheinst,

Eigentor: man muß sich mit dem Niveau nicht auskennen, um sich darauf zu bewegen. Man muß sich aber damit auskennen, um es erkennen zu können :-)

(04. 02. 2010, 16:46)SSB-TOM schrieb: Was ich dir aber sagen kann, ist, dass ich der Meinung bin, dass du wenig unterwegs bist und schon garnicht in Stuttgart. Ich nehme jetzt nur drei erschlagende Beispiele: Stuttgart-West, Stuttgart Rot und Stuttgart Bad Cannstatt (Hallschlag), wo z.B. wegen fehlender Mittel aus einem Viertel von Älteren und vielen einheimischen Geschäften eine Art "Ghetto" geworden ist, weil sich u.a. städtebaulich nichts verändert hat. Da haben wir unsere "Plattenbauten" wie auch in Rot, enge heruntergekommene Straßen und im Stuttgarter Westen Verhältnisse die, weil sie so nicht mehr tragbar sind, auch (erfolglos) in den Stuttgarter Medien zur Sprache kommen.

Gut, Deine Meinung sei Dir ungenommen, nur sie entspricht nicht den Realitäten.
Es mag sein, daß Dir diese Ecken heruntergekommen vorkommen (Vorzeigeobjekte sind es wahrlich nicht), aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Da kenne ich in anderen Gegenden wesentlich heruntergekommenere Ecken.
Und zumindest für Rot und Hallschlag ist die Behauptung, daß sich dort nichts tut, ziemlich dreist. Wir können uns gerne mal vor Ort treffen, dann zeige ich Dir, was sich dort tut bzw. in jüngster Vergangenheit getan hat (im Westen kenne ich mich dafür nicht gut genug aus).
Was die Geschäfte angeht: wir leben in einer freien Marktwirtschaft, es steht jedem frei, dort ein Geschäft zu eröffnen. Daß die Art von Geschäften, die Du DIr wünscht, dort sich dort nicht hält oder neu entsteht liegt daran, daß dort einfach die Kundschaft dafür fehlt. Das ist der Grund, warum die Geschäfte geschlossen haben, nicht weil es heruntergekommen wäre. Eine Sanierung würde erstmal die Ladenmieten hochtreiben, und dann würden noch mehr Geschäfte schließen.
Es ist einfach de Art der Bevölkerung dort (die Du Ghetto nennst). Nur irgendwo müssen halt auch die billigen für Geringverdiener erschwinglichen Wohngebiete sein, oder willst Du die ganz weg haben (nach dem Motto geht mich nichts an, weg damit)?
Mit einer Sanierung vertreibst Du diese Leute woanders hin und verlagerst Das Problem nur, aber Du bekommst es nicht gelöst.

Wie das passiert sieht man in Freiberg/Mönchfeld: früher waren beides gute Wohngegenden, dann verkam Mönchfeld langsam, als die Häuser in die Jahre kamen. Dann wurde in Mönchfeld groß saniert (vor etwa 5-10 Jahren), was die unterste Schicht vertrieben hat. Mönchfeld ist jetzt wieder recht attraktiv, das Problem haben jetzt aber Freiberg und Rot. Irgendwo müssen ja die "vertriebenen" Bewohner hin.
Geh mal nach Mönchfeld. Vor 10 Jahren war Mönchfeld das, was Rot heute ist. Vor 20 Jahren war es Hausen, und was ist Hausen heute: nicht mehr das.

Soviel zu dem, daß hier nichts gemacht werden würde.

Der Hallschlag war übrigens schon immer eine solche Gegend, schon vor 30-35 Jahren. Nur wurde seitdem *viel* gemacht.

(04. 02. 2010, 16:46)SSB-TOM schrieb: Den Fasanenhof nicht zu vergessen: Mit der Anbindung an das Stuttgarter Stadtbahnnetz wird sich dort hoffentlich einiges verändern können.

Verändern ja, nur wie? Wo ziehen die Leute von dort dann hin?
In Neugereut (mit dem Fasanenhof gut zu vergleichen) hat sich übrigens mit der Stadtbahn in dieser Hinsicht nicht viel verändert.
Die Hochhäuser kann man halt nicht wegsprengen.

(04. 02. 2010, 16:46)SSB-TOM schrieb: Also stellt sich für mich die nicht ganz so dumme Frage, warum ich neben gestiegenen Kosten auch nach 20 Jahren der Maueröffnung für einen Soli-Zuschlag arbeiten MUSS, wenn es in meiner Heimatstadt genug Hausaufgaben zu lösen gibt?

Die aber ständig gelöst werden, man muß es nur sehen wollen. Das, was hier die Probleme sind ist gegen das, was im Osten noch gemacht werden muß ein ganz anderes Thema.
Und das, was wir im Osten nicht lösen, das kommt andernfalls in ein paar Jahren viel härter auf uns alle zu: manche Gegenden sind dort schon jetzt massiv überaltert oder arbeitslos, mit entsprechenden Folgen auch für uns (Renten- und Sozialkassen).

(04. 02. 2010, 16:46)SSB-TOM schrieb: Nebenbei: Der Soli-Zuschlag war politisch zugesagt nur für ein paar Jahre vorgesehen...

Das ist ein anderes Thema, welches wir dem DIcken mit der Birne zu verdanken haben.
Aber ganz ehrlich: die paar Euro Solidaritätszuschlag regen mich viel weniger auf als das, was mit Krankenkassenbeiträgen usw. veranstaltet wird.

(04. 02. 2010, 16:46)SSB-TOM schrieb: Bei all dem sollten wir nicht nur an uns, sondern auch an unsere Kinder und Enkel denken...

Genau das. Nur kann ich das derzeit nicht einmal tendenziell erkennen, im Gegenteil.

Viele Grüße,
Martin
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#36
Hallo Martin,

deine Argumente sind für mich auch teilweise stichhaltig und logisch und wir könnten noch sicher Stunden darüber reden. Da die Plattform hierfür aber sicher nicht gemacht ist, nehme ich deinen Vorschlag sehr gerne an: Kontaktiere mich und ich dreh mit dir mal ein paar Runden durch diverse Stadtteile, lass uns quatschen, Meinungen austauschen, und, auch wenn wir ab und zu verschiedlicher Meinung sein werden, über all die Dinge reden. Von Herzen sehr gerne! Smile (vielleicht verbunden mit ein paar netten Stadtbahn-Fotos...)

Herzliche Grüße
Thomas Maier
www.stuttgart-strassenbahn.de
stuttgart-strassenbahn@gmx.de
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#37
Hat es eigentlich einen besonderen Grund, warum in Stuttgart Doppeltriebwagen fahren? Würde man (wie z.B. in Frankfurt) Einzeltriebwagen einsetzen, hätte man nämlich die Möglichkeit, bei Bedarf auch Ein- oder Dreiwagenzüge einzusetzen, statt sich nur für zwei oder vier zu entscheiden. Bei Zuglängen, die dem Fahrgastaufkommen entsprechend angemessener gestaltet sind, ließe der Energieverbrauch gut reduzieren.
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#38
Das würde dann wohl der angestrebten Einheitlichkeit des Fuhrparks zuwiderlaufen, außerdem müßte man ja wegen der dominierenden DTs trotzdem überall die Infrastruktur im 40- bzw. 80-Meter-Raster vorhalten, die dann aber ggf. gar nicht mehr richtig genutzt werden könnte (wenn nicht gerade zufällig zwei Solowagen zusammenkommen). Man hätte dann zwar wohl eine Energieeinsparung, auf der anderen Seite aber auch wieder eine Ressourcenverschwendung.
...im Übrigen bin ich der Meinung, daß die U15 in die Nordbahnhof- und Friedhofstraße gehört! (frei nach Marcus Porcius Cato d.Ä.)
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#39
(04. 02. 2010, 23:33)GoaSkin schrieb: Hat es eigentlich einen besonderen Grund, warum in Stuttgart Doppeltriebwagen fahren?
Ich denke das hat nicht nur einen Grund. Wenn ich einfach mal vorstelle aus jedem DT8 würde man zwei einzelne Fahrzeuge machen:

* Ein 80m-Zug beständ dann aus 4 Einheiten mit je 2 Führerständen also 8 statt bisher 4. Die brauchen Platz zu Lasten der Fahrgäste.

* Der Zug hätte 3mal2 verbundene und 2 ungenutzte Kupplungen statt bisher 1mal2 verbunden und 1 ungenutzte Kupplungen sowie zwei starre Kurzkupplungen. Das braucht Platz zu Lasten der Fahrgäste.

* Der Zug hätte 4 statt 2 Stromabnehmer und die notwendige Elektrik dazu. Das erhöht die Kosten sowohl für Anschaffung wie Wartung, die Fehlerwahrscheinlichkeit.

* Bei kleineren Einheiten könnte man flexibler reagieren - richtig - tut man dies müsste man aber mehr rangieren öfter aus und in die Betriebshöfe fahren. Der Arbeitsaufwand ist sicher auch nicht umsonst.

* Wird mit sehr knapp kalkulierten Kapazitäten gefahren sind die Züge auch sehr schnell überfüllt. Weil der Bedarf schnell mal von einem auf den nächsten Zug "zufällig" sich vervielfacht. Das ist auch eine Komfortfrage.

Ich nehme mal an es gibt viele weitere Punkte, die man aufführen kann.
Wenn man ein neues System entwirft, müsste man das alles mit Zahlen unterfüttern, durchrechnen und abwägen. Ich nehme an das wurde gemacht und das was wir heute sehen ist ein vernünftiger Kompromiss.

(04. 02. 2010, 23:33)GoaSkin schrieb: Bei Zuglängen, die dem Fahrgastaufkommen entsprechend angemessener gestaltet sind, ließe der Energieverbrauch gut reduzieren.
Was schätzt du denn welchen Anteil der 4er-Züge man auf 3er-Züge (25%Energieersparnis) und 2er-Züge auf 1er-Züge (50% Ersparnis) reduzieren könnte.

Ich war jetzt 4 Jahre lang fast täglich zu unterschiedlichsten Zeiten im gesamten Netz unterwegs - und schätze dass man da nicht einmal 10% der Fahrten in der Kapazität reduzieren könnte ohne zumindest zeitweise eine Überfüllung zu provozieren. Der Logistische- und Finanzielle Aufwand solch eines Systems rechtfertigt diese Einsparung sicher nicht.
Moderne Motoren mit Bremsernergierückgewinnung (die ja wohl schon fleisig genutzt wird) haben da in Stuttgart sicher einen viel größeren Effekt auf den Energieverbrauch als die Kapazitätsanpassung des Systems.

Das ist alles nur meine Meinung und Spekulation.
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#40
(01. 02. 2010, 23:48)SSB-TOM schrieb: Du magst den DT8 offensichtlich nicht und das darf ja auch so sein, keine Frage. Seinerzeit, in den 60ern und 70ern war es aber so, dass man es sich in Stuttgart leisten konnte, die alten T2 und Dots gegen GT4 auszutauschen und so war eine klare Linie in Sicht, die auch konsequent durchgestzt wurde. Da wo ein GT4 (z:B. Linie 8) nicht fahren konnte, kamen eben Busse zum Einsatz...

(02. 02. 2010, 09:28)dt8.de schrieb: Kein T2 oder DoT4 wurde durch GT4 ersetzt, sondern diese wurden frei durch Streckeneinstellungen, also durch Busse ersetzt.

Die Linie 16 Weilimdorf-Möhringen unterstützte bereits in den 50ern die Linie 6 mit T2lern als Ergänzungsverkehr (allerdings über den Nordbahnhof). Die Linie 9 erhielt als Letzte im Jahr 1957 die Zweiachser, die dann wie die anderen von GT4 Fahrzeugen abgelöst wurden.

Als Linie 13 waren dauerhaft DoT4 im Linieneinsatz und somit liegst du falsch!

Außerdem kamen diese Fahrzeuge auf den Fildern (Linie 31) und als E-Wagen (Stadionlinie) zum Einsatz.

Wie bereits gestern versprochen, habe ich heute ein paar Bilder der Fahrzeuge aus dem Linienbetrieb auf unserer Website eingebaut. So braucht es diesbezüglich sicher keine Überzeugungsarbeit mehr, die Bilder sprechen eine deutliche Sprache. Die findest du hier:
http://stuttgart-strassenbahn.de/strasse...stuttgart/
Thomas Maier
www.stuttgart-strassenbahn.de
stuttgart-strassenbahn@gmx.de
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