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Stuttgart 21 - Gäubahn
(17. 07. 2022, 14:09)MarcoSTR schrieb: Ich glaube du verstehst da was falsch, die DB (im Auftrag des VRS) hat die SSB mit dem Bau beauftragt und das hängt damit zusammen das die SSB innerhalb des Gesamtprojekts auch die U6, U5 Verlängerung baut und natürlich weil es früher Ihre Strecke war.
Bist du sicher, dass die DB da mit drinnen hängt?

2016 sagte die SSB sie würde im Auftrag des VRS planen.
https://web.archive.org/web/201707140519...tml?ID=680

Generell habe ich eigentlich nirgends einen Verweis auf die DB als Infrastrukturbetreiberin der Strecke gefunden.

Im E-Bericht ist aber folgendes zu lesen:

Zitat:Die SSB AG wird wegen der engen Verflechtung der Maßnahmen U6 und S2 die Verlängerung der S2 planen, realisieren und nach Fertigstellung der Maßnahme als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) die errichtete Infrastruktur betreiben.

(17. 07. 2022, 14:09)MarcoSTR schrieb: Du weißt hoffentlich das ETCS generell der Standard werden soll und unsere Region ist die erste in Deutschland wo das im großen Stil umgesetzt wird.
Das ist richtig, aber bis der „Standard“ auch wirklich Standard wird, werden vorraussichtlich noch Jahrzehnte vergehen. Aktuell plant man noch an vielen Stellen ganz klassisch mit ESTWs. Auch DB Engineering&Consulting hatte ja ein ESTW ohne ETCS für die Panormabahn in seiner Studie vorgeschlagen.
Ich bewerte jetzt nicht ob das sinnvoll ist oder nicht.

(17. 07. 2022, 14:09)MarcoSTR schrieb: Nur weil man jetzt noch nichts im Internet findet, heißt das nicht, das dort ETCS nicht kommt.
Das hatte ich auch nicht behauptet. Ich habe nur ausgeführt, dass ich keinen Beleg dafür kenne.

Aber das hat sich geändert:
https://region-stuttgart.ratsinfomanagem...hausen.pdf
Ja, man hat sich nun entschlossen die Strecke mit ETCS zu planen.

(17. 07. 2022, 14:09)MarcoSTR schrieb: Singale an der Strecke kosten mindestens genausoviel wie ein paar Balisen für ETCS.
Die Balisen sind ja nur ein kleiner Teil des Ganzen. Die zusätzlichen Planungskosten betragen auf jeden Fall schon mal 200.000€

(17. 07. 2022, 14:09)MarcoSTR schrieb: Du magst Recht damit haben das es jetzt im normalen Betrieb dort nicht unbedingt gebraucht wird, ich gehe auch eher vom Verspätungsfall aus, wenn z.b eine S2 auf die andere aufläuft was bei einem 15min Takt schon passieren kann, wenn also eine S2 gerade am Flughafen in Richtung Bernhausen losgefahren ist, könnte die dahinter gleich im Blockabstand hinterher fahren ohne dort auf den Gegenzug zu warten und so noch mehr Verspätung aufbauen, bei einer 4min Fahrt durch den Tunnel summiert sich da eine Verspätung sehr schnell.
Das ETCS im Flughafentunnel stand ja nie zur Diskussion. Das ist ja DB Infrastruktur.
Die Frage ist aber, wie dicht die ETCS-Blöcke da draußen wirklich sind. Nur weil man in der Innenstadt auch mal 23 Meter-Blöcke bauen will, sagt das nichts darüber aus was denn zB auf der Strecke nach Neuhausen eingebaut wird. Auch "klassisch" kann man 1km Blöcke realisieren, was für eine normale Zugfolge ausreichen würde. In Neuhausen ist man dann eh nicht in einer Minute umgedreht.
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(17. 07. 2022, 14:09)MarcoSTR schrieb: Du weißt hoffentlich das ETCS generell der Standard werden soll und unsere Region ist die erste in Deutschland wo das im großen Stil umgesetzt wird.

Das ist nicht korrekt. ETCS soll nur Standard auf den paneuröpäischen Magistralen werden (was auch immer man darunter versteht) um die Interoperabilität zu ermöglichen, bis zur letzten Nebenbahn wird selbst die DB kein ETCS verbauen. Das hat die DB selber schon verlautbart. Eine S-Bahn-Stichstrecke ist sicher keine Magistrale.

Allerdings gäbe es dennoch ein Argument, dort ETCS zu verbauen: der Systemwechsel von klassischer Zugbeeinflussung nach ETCS ist mit einer Neuanmeldung im ETCS verbunden, und wenn das nicht reibungslos klappt (und dafür gibt es einige Ursachen), dann ist das ersteinmal eine Verzögerung im Betrieb.
Was das genau bedeutet hängt von der verbauten Infrastruktur ab, bei ETCS-only gibt es bis zur erfolgreichen Anmeldung keine Weiterfahrt, bei Parallelausrüstung erfolgt die Weiterfahrt mit PZB, bis es klappt.
Bei ETCS auf der ganzen Strecke erfolgt die Anmeldung schon beim Richtungswechsel, da hat man etwas mehr Zeit bzw. man hat die vorherige Fahrt gar nicht erst abgemeldet.
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(16. 07. 2022, 15:15)glx schrieb: Tunnel
[…]
Wie die Tunnel- in Tunnel Methode funktioniert könnt ihr hier sehen:
https://youtu.be/G3F0DPA7MSY
Interessante Methode, danke für den Link! Was ich mich (wie auch bei anderen Bahnbauprojekten) aber frage: Abtransport des Abraums mittels LKW. Wo man die Bahnstrecke direkt davor liegen hat. Klar ist die tagsüber unter der Woche voll belegt, aber da wird doch nachts oder am Wochenende Zeit und Kapazität sein einen Zug mit dem Abraum abzufertigen. Oder stelle ich mir das zu einfach vor? Mir scheint Transport mit dem LKW ist und bleibt einfach zu billig.
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Aktueller Stand:

Nordhalt nur für Regios 2 Jahre nach Panoramabahn-Sperrung (also 2027). ICs verenden ausschließlich in Vaihingen.
Pfaffensteigtunnel ab 2032.
Panoramabahn soll als Nichtbundeseigene Strecke betrieben werden. Also vermutlich einen der 3 oben genannten (SSB, SWEG oder AVG).

https://www.schwaebische.de/sueden/baden...32624.html

Edit:
Es wird eine neue Organisation mit 49% DB-Netz Beteiligung geschaffen. Nach Realisierung des Pfasffensteigtunnels steigt DB-Netz dann wieder aus.
Die Panoramabahn wird so saniert, dass sie auch in Zukunft betrieben werden kann. Der Bund wird vsl mit 50% Fördern.
Nordhalt sowie Sicherungstechnik werden vom Land via LGVFG mit 75% gefördert.
Alle 1h soll ein Zug fahren.
Bau des Pfaffensteigtunnels ab 2026 (mutig Wink )

https://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de...ad/Medium/
https://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de...Option.pdf

Weiter soll auch die P-Option bis 2028 soweit vorbereitet werden, dass sie ohne größere Einschränkungen dann realisiert werden kann.

https://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de...ad/Medium/
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Wenn das aktuelle Konzept fortgesetzt wird und die ICs in Vaihingen enden, würde es nur zweistündig eine Abfahrt/Ankunft am Nordhalt geben. Seltsam
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Alle 1h soll ein Zug fahren <- Dafür würde ja eine eingleisige Strecke ohne jede Weiche reichen.
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(19. 07. 2022, 14:26)Holger2 schrieb: Alle 1h soll ein Zug fahren <- Dafür würde ja eine eingleisige Strecke ohne jede Weiche reichen.

Da erkannt man den der Strecke zugewiesenen Stellenwert.
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(19. 07. 2022, 14:20)Sebastian schrieb: Wenn das aktuelle Konzept fortgesetzt wird und die ICs in Vaihingen enden, würde es nur zweistündig eine Abfahrt/Ankunft am Nordhalt geben. Seltsam

Das heutige Konzept muss ja nicht 1:1 fortgesetzt werden.
Es hieß nur, dass es weiterhin einen subventionierten IC mit Regio-Freigabe geben wird.

Im D-Takt gibt es beispielsweise folgende Linien auf der Gäubahn:
E9 1x/h nach Freudenstadt/Nagold
E19 1x/h nach Villingen via Rottweil
E29 1x/h nach Horb
FR15 1x/h FV nach Singen - Zürich
https://assets.ctfassets.net/scbs508bajs...emberg.pdf

Die E-Linien sind dabei RE/MEX Linien, die FR Linie ein IC.
Im D-Takt endet die Linie E29 auch nach vollendigung des Pfaffensteigtunels in Vaihingen. Ankunft dort um :38, Abfahrt um :22. Diese Linie könnte also ohne Probleme weiter zum Nordhalt fahren.
Es ist nicht auszuschließen, dass man genau das so auch vorhat.
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Hier gibt es jetzt konkretere Zahlen zum Potenzial:
 
https://region-stuttgart.ratsinfomanagem...hn_VWI.pdf
https://region-stuttgart.ratsinfomanagem...hn_VWI.pdf
 
Demnach setzt sich die Fahrgastnachfrage wie  folgt zusammen:
50% Quell- und Zielverkehr Panoramabahn
25% Durchgangsverkehr
25% weitere Verkehre
 
In einen Szenario mit 30min Takten
Winnenden - Horb und
Vaihingen(E) - Tübingen
 
konnten folgende Veränderungen an täglichen Fahrgästen in den Querschnitten prognostiziert werden:
 
+22.400 zwischen Herderplatz und Dachswald
+ 6.500 bei Bad Cannstatt
+ 6.940 bei Feuerbach
- 5.500 in der Stammstrecke
- 5.000 zwischen Schwabstraße und Uni (110.000 im Ohnefall)
- 2.500  im Pfaffensteigtunnel (25.000 im Ohnefall)
- 2.850 im Fildertunnel
+ 15.690 zwischen Österfeld und Vaihingen
 
Aber auch andere Strecken sind betroffen, so gibt es zB
+ 570 in Botnang
- 1.430 zwischen Schwab-/ Bebel und Berliner Platz
- 1.270 in der Hohenheimer Straße (!)
+1.880 zwischen Jurastraße und Wallgraben
 
Als Fahrzeug scheiden Fahrzeuge in Stadtbahngröße aus, da unterdimensioniert, Züge wie in die Stammstrecke wären aber überdimensioniert.
 
Da nun südlich Rohr Züge mit hoher (durch den Pfaffensteigtunnel) und mittlerer Kapazität (via Panoramabahn) zur Verfügung stehen, schlägt das VWI vor, die Züge nach ihrer Kapazität weiter in den Süden durchzubinden. Also zB die Freudenstädter Züge aus Zügen via Panoramabahn zu bilden was Stärken und Schwächen vermeiden würde.

Kommentar
Generell sind das interessante Zahlen und Vorschläge.

Was 10% Rückgang der Fahrgastzahlen im Pfaffensteigtunnel heißen wird sich noch zeigen müssen.

Interessant ist die Zukunft der Ammertalbahn. Nachdem ja die Tübinger Innenstadtstrecken gestorben sind, ist es vermutlich einfach logisch die Strecke mehr auf Eisenbahn zu trimmen. Das hat dann aber wieder Auswirkungen auf Untersuchungen die Stadtbahnstrecke nach Nagold zu verlängern. Denn eine solche Linie wäre dann plötzlich eine Insellinie.

Und ob Freudenstädter so glücklich sein werden für immer vom HBF abgeschnitten zu sein, wird sich ebenfalls noch zeigen müssen. Daher glaube ich nicht, dass letzterer Vorschlag des VWI politisch haltbar ist.
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Wegen Kappung der Gäubahn S-Bahn bis Horb? https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...08d52.html
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