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30. 01. 2016, 16:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30. 01. 2016, 16:53 von hopperpl.)
Der ganze Artikel ist ziemlich Substanzlos. "Überall rund um Stuttgart, heißt es in dem brisanten Papier, bilden sich an Werktagabenden und an Wochenenden Staukolonnen," und Grund sei "Ein attraktives Nachtangebot werde nicht nur an Wochenenden gebraucht, sondern auch unter der Woche." --- kratz am Kopf.... scheinbar startet der Nachtverkehr mit dem Sonnenuntergang gege 17 Uhr im Winter. Das sollte im Sommer behoben sein.
"Die Stadt plane so, dass es die Einwohner maximal 500 Meter bis zur nächsten Bushaltestelle hätten. Da dies aber Luftlinie sei, gehe es tatsächlich oft um deutlich längere Wege." -- Innerhalb Stuttgarts. Alles klar. Im Stuttgart haben die Einwohner also Fußwege zu Bushaltestellen von mehr als 500 Metern.
Stellt sich natürlich die Frage, wer ist der NVBW? Richtig, die landeseigene Behörde, die Fördermittel für Fahrzeuge, Bahnen und Projekte vergibt. Sprich der Geldgeber, der ja ab 2019 gar nichts mehr bezahlen möchte. Und wir funktioniert das am besten? Indem man dem Wähler erklärt, dass der ÖPNV ganz schlecht ist und ausschließlich Geld verschwendet. Und eh überhaupt nichts bringt. Das kommt auch aus dem Artikel hervor "Bei den Stadtbahnvorhaben handle es sich „um schon lange bekannte und im Bau befindliche Projekte“, heißt es in dem 25-seitigen Papier. Für den Busverkehr würden keinerlei Ausbauziele definiert." -- logisch, Busprojekte kosten den NVBW nicht, Stadtbahnprojekte schon. Je mehr die Verkehrsverbünde von Bahn auf Bus wechseln, desto günstiger wird das für den NVBW. Und unterstrichen damit, dass Bushaltestellen alle Luftlinie mindestens 500m voreinander entfernt sind, aut NVBW.
Die Kritik ist sicherlich an der einen oder anderen Stelle nicht falsch. Da der NVBW aber ausschließlich für den Schienenverkehr zuständig ist, ist Kritik am Busverkehr schlichtweg ungeheuerlich. Die Herren und Damen sollten sich mehr um die Verlängerung des GVFG kommern, die Interims-Lösung nach 2019 ist das Papier nicht wert, auf das es geschrieben wurde. Ach halt, das ist ja nur eine unverbindliche Empfehlung.
"Dass neue Ausbaumaßnahmen erst wieder zum Ende des Jahrzehnts in Angriff genommen werden könnten, sei einfach nicht zutreffend, moniert die NVBW." --- ja, es geht um die Einstellung bzw die Nichtverlängerung des GVFG. Dafür trommeln die Herren des NVBW. Und als Ausbau reichen den Herren mehr Bushaltestellen und mehr Fahrzeuge,um länger zu fahren. Fahrzeuge, die der NVBW nicht stellt, bezahlt oder sich dran beteiligt. Darum geht's ausschließlich - mehr Busse.
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(30. 01. 2016, 16:12)Dennis123 schrieb: Dazu passt auch die miese Entwicklung der Wagen-km und Personen-km der SSB im Vergleich mit VU anderer (wachsender) Städte in der Studie der Hans-Böckler Stiftung.
http://www.boeckler.de/pdf/p_study_hbs_302.pdf
Tabellen 10 und 11 sind am aufschlussreichsten, dort ist der Stuttgarter "Glanz-ÖV" der SSB ziemlich allein mit einer Abnahme der Beförderungsleistung seit 1990 bei praktisch gleichbleibender Beschäftigtenzahl. An die Zahl der Tabelle 11 für Stuttgart für 2013 glaube ich nicht. 25% Abnahme der Personenkilometer zwischen 2010 und 2013 kann nicht richtig sein
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30. 01. 2016, 21:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30. 01. 2016, 21:13 von dt8.de.)
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: "Die Stadt plane so, dass es die Einwohner maximal 500 Meter bis zur nächsten Bushaltestelle hätten. Da dies aber Luftlinie sei, gehe es tatsächlich oft um deutlich längere Wege." -- Innerhalb Stuttgarts. Alles klar. Im Stuttgart haben die Einwohner also Fußwege zu Bushaltestellen von mehr als 500 Metern.
Da würden mir schon ein paar Ecken einfallen...
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: Stellt sich natürlich die Frage, wer ist der NVBW? Richtig, die landeseigene Behörde, die Fördermittel für Fahrzeuge, Bahnen und Projekte vergibt.
Wie kommst Du auf dieses schmale Brett. Das ist falsch, und damit auch alle darauffolgenden Vermutungen.
Die Fördermittel werden vom Land vergeben, und zwar letztendlich vom Finanzministerium über die L-Bank.
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: Busprojekte kosten den NVBW nicht, Stadtbahnprojekte schon.
???
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: Je mehr die Verkehrsverbünde von Bahn auf Bus wechseln, desto günstiger wird das für den NVBW.
Auch das ist somit falsch.
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: Da der NVBW aber ausschließlich für den Schienenverkehr zuständig ist, ist Kritik am Busverkehr schlichtweg ungeheuerlich.
Oben schreibst Du noch anderes? Abgesehen davon ist der Busverkehr oft Zubringer zur Bahn, insoweit steht es der NVBW schon zu, den Busverkehr zu kritisieren, wenn er Kritikpunkte findet. Und der NVBW ist verantwortlich für die Fahrpläne der Bahn, und da ist eine Koordination mit anderen Verkehrsträgern deren Aufgabe.
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: Die Herren und Damen sollten sich mehr um die Verlängerung des GVFG kommern, die Interims-Lösung nach 2019 ist das Papier nicht wert, auf das es geschrieben wurde. Ach halt, das ist ja nur eine unverbindliche Empfehlung.
Dafür ist die NVBW auch nicht zuständig.
Man könnte die Kritik der NVBW aber auch so auffassen, daß sie gerne dafür kämpfen würde, aber keine Beispiele dafür gefunden hat, was nach 2019 gefördert werden könnte.
Mal davon abgesehen, daß ich noch immer nicht konkret weiß, was derzeit GVFG-gefördert werden würde, nach 2019 aber nicht mehr.
(30. 01. 2016, 16:20)hopperpl schrieb: "Dass neue Ausbaumaßnahmen erst wieder zum Ende des Jahrzehnts in Angriff genommen werden könnten, sei einfach nicht zutreffend, moniert die NVBW." --- ja, es geht um die Einstellung bzw die Nichtverlängerung des GVFG. Dafür trommeln die Herren des NVBW. Und als Ausbau reichen den Herren mehr Bushaltestellen und mehr Fahrzeuge,um länger zu fahren. Fahrzeuge, die der NVBW nicht stellt, bezahlt oder sich dran beteiligt. Darum geht's ausschließlich - mehr Busse.
Hä?
1.) oben schreibst Du noch (fälschlich), die NVBW würde fördern
2.) Hat die NVBW doch recht: alle möglichen Ausbaumaßnahmen werden derzeit als nicht möglich bezeichnet, weil es nach 2019 angeblich kein Geld mehr gibt. Was ist denn mit der S2 nach Neuhausen? Auf Eis gelegt...
3.) hat die NVBW mit dem GVFG gar nichts zu tun. Die NVBW ist nur später für den Betrieb zuständig, nicht für den Bau von irgendwas.
Man könnte wirklich meinen, nach 2019 gibt es keine GVFG-Gelder mehr: weil keiner mehr ein Projekt hat, welches dann noch damit gefördert werden könnte.
Ich glaube, hier fühlt sich wer durch die NVBW-Kritik ziemlich auf die Füße getreten. Dabei finde ich, daß die NVBW absolut recht hat.
Aber wenn man sich auch schon hier im Forum Gedanken macht, wie und wo die SSB Geld sparen kann, indem der Betrieb ausgedünnt wird ...
Und so, wie ich das sehe, wird in erster Linie der Nahverkehrsplan der Stadt Stuttgart kritisiert, scheinbar weil er zu wenig konkrete Vorgaben enthält.
Ich habe ihn nicht gesehen. Aber da sollte sich doch recht einfach prüfen lassen.
Ansonsten, und das ist auch an die SSB gerichtet, könnte ähnliches wie in Pforzheim passieren: wenn die Buslinienkonzessionen zur Verlängerung anstehen, könnte sonst noch jemand ein eigenwirtschaftliches Angebot machen und so die SSB aus dem Rennen werfen. Er muß sich ja nur an den NV-Plan halten, und wenn der nichts konkreteres enthält, dann - siehe Pfozheim (wobei er dort ja konkret war)
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"Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) unterstützt das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) als hundertprozentige Tochter des Landes bei der Vergabe von Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und führt die Vergabeverfahren durch."
Also, noch deutlicher kann das gar nicht geschrieben werden. Und der Satz kommt direkt so von der NVBW.
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(31. 01. 2016, 02:33)hopperpl schrieb: "Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) unterstützt das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) als hundertprozentige Tochter des Landes bei der Vergabe von Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und führt die Vergabeverfahren durch."
Also, noch deutlicher kann das gar nicht geschrieben werden. Und der Satz kommt direkt so von der NVBW.
Genau.
Aber Du hast geschrieben:
hopperpl schrieb:Stellt sich natürlich die Frage, wer ist der NVBW? Richtig, die landeseigene Behörde, die Fördermittel für Fahrzeuge, Bahnen und Projekte vergibt.
Das ist etwas anderes.
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Nein, das ist genau das. Wer Fördermittel beantragt, tut dies bei der NVBW und nicht beim Verkehrsministerium. Für den Schienenverkehr natürlich nur.
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Tatsächlich werden auch bei der NVBW Fördermittel beantragt. Nicht nur für den Schienenverkehr, sondern z.B. auch für die Landesförderung für Radwege.
Auch die neuen Regiobuslinien (nicht zu verwechseln mit den Expressbuslinien der Region S) werden, meine ich, über die NVBW finanziert.
Was für ein interesse sollte aber die NVBW haben an ihrer Existenzberechtigung, und zwar dem verschieben von Landesgeldern, herumzusägen?
Das meiste Geld dürfte die NVBW übrigens für Nah- und Regionalzüge (außer S-Bahn Stuttgart und diverse NE-Nebenbahnen) ausgeben. Würde die NVBW auf ihren geld sitzen wollen, hätte sie wohl kaum in die ausweitung des Regionalverkehrs investiert.
Zu den Vorwürfen der NVBW kann ich nur sagen:
recht haben sie:
Der Nachtverkehr in Stuttgart ist ein Notbetrieb, wenn man bedenkt, dass es im LK KA sogar 600EW Orte gibt, unter der Woche um 2:34 Uhr noch eine Bahn hält, im 100x größeren Bad Cannstatt aber um die Zeit schon seit über 1h Totenstille herrscht.
Das die Verknüpfung vom Radverkehr zum ÖV mangelhaft ist*, kann man sehen, wenn man sich mal die Öffnungszeiten der Fahrradstationan anschaut. Vollkommen sinnlos wird da bereits um 20-21 Uhr zu gemacht. Die Verknüpfung mit den Radverkehr gewinnt aber gerade in den Spätzeiten enorm an Bedeutung, da dann ja bekanntlich der Zubringer-Busverkehr nicht mehr so häufig fährt.
*Die Verknüpfung von Rad, Fuß und ÖV wird übrigens auch von der NVBW gefördert. Dieses müsste doch dann auch bekämpft werden?
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Eine Veranstaltungsreihe soll Ideen für Verbesserungen im Nahverkehr liefern: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...358ce.html
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Sondersitzung zum NVP: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...3d77d.html
Dort steht u.a. daß die U19 zunächst nur einen zeitlich begrenzten Probebetrieb fahren wird.
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Letzten Donnerstag fand eine Infoveranstaltung für die Bezirksbeiräte der Stuttgarter Filderbezirke statt um über den aktuellen Stand des NVEP, den sogenannten Werkstattbericht, zu informieren und zu diskutieren. Ich habe da mal zugehört, es gab aber nichts Neues zu erfahren was wir hier nicht schon wissen. Was in der Diskussion da einzelne Bezirksbeiräte von sich gaben war haaresträubend. Der Vollständigkeit halber hier die ZM dazu: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...e02dc.html
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