21. 06. 2018, 13:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21. 06. 2018, 14:10 von Andy0711.)
(20. 06. 2018, 21:19)Mario schrieb: Eine Seilbahn durch den Schlossgarten? https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...29037.html
Bisher fand ich das Thema für Stuttgart nur eine Spielerei, aber jetzt wird's langsam doch ein wenig interessant.
Die Strecken 1 und 2 sehe ich persönlich als nicht so relevant an - ich empfinde Seilbahnen nicht als wesentlich attraktiver für den täglichen Nahverkehr an als Busse - außer natürlich, man kann über den Stau hinweg fahren. Dies kann ich dort aber nicht beurteilen. Strecke 3 ist etwas interessant, aber Strecke 4 hat es mir wirklich ein wenig angetan.
Stuttgarter Zeitung schrieb:Sie soll vom Daimlerwerkstor 1 an der Mercedesstraße über den Wasen zu den Mineralbädern führen und von dort weiter durch den Schlossgarten in die City.
Diese Bahn könnte im Schlossgarten auch das S21-Neubaugebiet anbinden* und das auf Strecken, zu denen man die Stadtbahn nicht sinnvoll hinführen kann. Mit der Seilbahn über den Neckar und am Park vorbei zu fahren ist bestimmt auch nicht gerade unangenehm. (* ... wenn sie im Park den Bereich der jetzigen Bahngleise nutzt. Allerdings ist der Park Richtung Bahnhof punktuell recht schmal, sodass ich eine andere Trassierung sowieso nicht gut fände.)
Man sollte berücksichtigen, dass beim Volks-, Frühlingsfest und anderen Veranstaltungen viele zugereiste Gäste die Seilbahn bevorzugen würden, diese Kapazität muss man also zusätzlich zur regulären auch bereitstellen können. Denn die Anbindung ansonsten schlecht erschlossener Gebiete bringt nichts, wenn sie an 10-20% der Tage kaum oder nur zeitweise nutzbar ist (Frühlingsfest+Volksfest = 40 Tage!).
In der Folge könnte man durch einen reduzierten U11-Einsatz bei Bedarf auch eine zusätzliche Stadtbahnlinie in den Engpass Stöckach - Staatsgalerie einbinden (oder eine Linie auf 5-Minuten-Takt verdichten). Dies könnte also auch ermöglichen die für die U11 zurückgehaltenen Wagen für andere Erweiterungen einzusetzen.
Wenn ich mit die Strecke 3 (Killesberg/Pragsattel bis Ostendplatz) anschaue, wäre diese durchaus auch nicht uninteressant. Diese könnte ja den Bereich des jetzigen Abstellbahnhofes von der anderen Seite her anbinden. Beide zusammen könnten vielleicht sogar Synergieeffekte in der Wartung bieten (gemeinsame Gondelgarage?). Beide Strecken (vor allem aber Strecke 4 auf den jetzigen Bahngleisen) erscheinen mir vor allem sinnvoll bei Beginn der Neubaumaßnahmen im Rosensteinviertel (S21-Teilgebiet B) - wären also eine eher langfristige Geschichte im Bereich von 2025-2030 - oder auch später, je nach Bodenkontaminierung.
Nachteile/Bedenken/Probleme:
Bei einer Verwirklichung von beiden Varianten fürchte ich um die Schönheit des Gebiets Mineralbäder. Die Bahnen müssten sich und die Stadtbahngleise nebst Oberleitung kreuzen - ich bin nicht sicher, wie viel Natur/Erholungsgefühl an dieser Stelle noch übrig bleibt. Dass man den Bahntunnel für die Strecke 4 nutzen kann, halte ich leider für ausgeschlossen (zu niedrig) - wäre aber natürlich für Mineralbäder am schönsten.
Besonders schwer fällt mir die Vorstellung, wie die Seilbahn (Strecke 3) die Stadtbahnstrecke am Bergfriedhof (Oberleitungen) queren soll. Na ja - genauer: günstig queren soll:
- über die Oberleitung? (m. E. viel zu hoch, da es auf beiden Seiten bergab geht. Die Seilbahn müsste vermutlich über den Häusern schweben.)
- In einem Tunnel unter den Gleisen durch? (könnte falls möglich elegant sein, da man die Endstation evtl. vor die Stadtbahnhaltestelle der U4 relativ ebenerdig bauen könnte).
- Karl-Olga bis Raitelsberg und Ostendplatz untertunneln, Karl-Olga mit Bergfrieshof unterirdisch zusammenlegen und am Bergfriedhof unterirdisch höhengleich ausfädeln.
- Noch besser: Stöckach bis Metzstraße/Raitelsberg/Ostendplatz untertunneln; Stöckach unterirdisch mit Mittelbahnsteig; Kreuzungen kostenbedingt höhengleich - wäre immer noch besser als jetzt. Allerdings kostet das ein paar 100 Mio und jahrelange Linienunterbrechungen ...
Ich bin neugierig, was die Gutachter dazu meinen.