11. 03. 2009, 00:29
(10. 03. 2009, 22:21)noname schrieb: Die Straße unter die Erde zu verlegen macht keinen Sinn, dazu hat DasBa schon genug Argumente gebracht (kein erkennbarer Durchgangsverkehr, Kreuzung hätte erhalten bleiben müssen durch die vielen kleinen Nebenstraßen etc).
Doch, am Pragsattel und in Feuerbach funktioniert das wunderbar. Auch am Berliner Platz sind IMHO Hauprichtungen auszumachen, nämlich entlang der U9 und entlang der U14. Alles andere würde als "Naherschließung" oben bleiben.
Aber dennoch meine ich, daß die derzeitige Behinderung des Kfz-Verkehrs durch die Bahn keinen Tunnel rechtfertigt, weder für die Bahn noch für den Kfz-Verkehr.
Die "gefühlte Behinderung" ist nämlich größer als die tatsächliche: gerade bei einer Kreuzung wie dem Berliner Platz schwimmen die U2 und die U9 im Kfz-Verkehr mit, behindern den Pkw-Verkehr also nicht. Genauer gesagt behindern sie durch Vorrangschaltung (gibt es da überhaupt eine?) zwar den querenden Verkehr, aber dafür wird der parallele Verkehr bevorzugt. Da dieser Effekt in beiden Richtungen auftritt (U2 und U9), hebt er sich gegenseitig auf. Bleiben nur kurze Phasen für die U4 und U14, die aber ggf. wegen Fußgängerampeln auch ohne Bahnen so wären.
Von daher sehe ich da keine übermäßige Benachteiligung der Autofahrer. An anderen Kreuzungen wartet man als Autofahrer im Schnitt genauso lange (z.B. Rotebühlplatz), nur ist da halt keine Straßenbahn, der man die "Schuld" für die Warterei geben kann.
Weiterhin sollte nicht vergessen werden, daß die geforderte Art der Pkw-Bevorzugung (Stadtbahn in den Tunnel) Verkehrspolitik der 60-er Jahre ist, über die man heute zum Glück hinweg ist. Heute wird der Kfz-Verkehr in Innenstädten gezielt ausgebremst, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Warum wohl hat die Schloßstraße nur noch einen Richtungsfahrstreifen statt wie früher zwei? Genau deshalb.
Außerdem - und da wiederhole ich mich auch - so viele Verkehrsbeziehungen gibt es nicht, bei denen man zwingend über den Berliner Platz fahren muß (außer wenn man tatsächlich in eine der Seitenstraßen dort will). Tut man des dennoch, dann kann ja die Wartezeit an besagter Kreuzung doch nicht so schlimm sein, sonst hätte man sich schon längst andere Wege gesucht.
Martin