30. 01. 2024, 15:49
metalhead schrieb:Hab ich unsichtbar geschrieben? Wie wäre es einzelne Kurse fahren zu lassen für die Fahrgäste, die einfach keine andere Möglichkeit haben. Hat ja nicht jeder ein Auto und nicht jeder die Kondition oder eine Fahrstrecke, um das Fahrrad zu nutzen.Das müssten dann aber etwa 50% der Kurse sein, bei noch weniger Angebot wäre das Netz endgültig überlastet. Aber man kann nicht einfach 50% des Fahrpersonals dazu zwingen, nicht zu streiken.
metalhead schrieb:Z.B. das einzelne Kurse im Rahmen eines Notdienstes fahren. Es ist auch jetzt so, dass nicht jeder bei der SSB streiken kann weil es Notdienste gibt.Die jetzigen Notdienste betreffen nur einzelne Abteilungen, die für eventuelle Notfälle Personal vorhalten sollen. Das sind pro Abteilung meist 1-2 Mitarbeiter. Kein Vergleich dazu, einen großen Teil des Fahrpersonals nicht streiken lassen zu wollen.
metalhead schrieb:Und ob Sterbende der Maßstab sein sollten hinterfrage ich ja gerade und sehe es eben nicht so, dass man nur Notdienste braucht wenn sonst jemand stirbt.Es ist aber so. Notdienste sind nicht dafür gedacht, dass niemand etwas vom Streik mitbekommt, sondern, dass man auf Notfälle reagieren kann. Von einem eintägigen Warnstreik im ÖPNV wird die Welt nicht untergehen.
metalhead schrieb:Aber dass die Branche kein Verlierer der Pandemie war weil systemrelevant.Ausnahmsweise. Wenn man sich aber mal die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre ansieht, stand der öffentliche Dienst praktisch dauerhaft als Verlierer da.
metalhead schrieb:Und so wie bei der Pandemie könnte man halt auch bei Streiks sagen, systemrelevante Betriebe müssen ein Minimum an Leistungen auch bei Streiks anbieten.Der Unterschied ist, dass der Lockdown etliche Wochen andauerte und lange niemand wirklich sagen konnte, wann er wieder beendet ist. Einen wochenlagen Lockdown mit einem eintägigen Streik zu vergleichen, ist nicht besonders sinnvoll.
metalhead schrieb:Nochmal, wo hab ich denn geschrieben, dass nicht gestreikt werden darf?Du willst, dass ein großer Anteil des Fahrpersonals nicht streiken darf, hinzu kämen zahlreiche weitere Abteilungen, die dann zwangsläufig auch nicht streiken dürften, da sonst kein sicherer Betrieb möglich wäre. Da verliert so ein Streik dann endgültig jeden Sinn.
metalhead schrieb:Warum will man seine besten Kunden denn vor den Kopf stoßen, die letztlich mit ihren Abos für die langfristige finanzielle Stabilität des Unternehmens sorgen?Niemand streikt, um die Fahrgäste zu vergraulen. Aber nochmal: Was bringt ein Streik, von dem niemand ernsthaft betroffen ist? Gerade die Resonanz der Betroffenen bei Warnstreiks ist ein weiteres Argument, den Arbeitgeber zu einem seriösen Angebot zu bewegen.
metalhead schrieb:Man könnte ja auch sagen, die Kontrolleure streiken komplett, dann werden auch keine Fahrscheine gekauft für diesen Tag.Das bringt spätestens seit Einführung des Deutschlandtickets endgültig nichts mehr. Der Großteil der Fahrgäste hat inzwischen ein Abo und müsste sich daher ohnehin kein Ticket kaufen.
metalhead schrieb:Beim Komplettausfall spart der Arbeitgeber massiv Betriebskosten und ist damit deutlich im Kostenvorteil gegenüber normalen Betriebstagen.Richtig. Deshalb ist es auch nicht das Ziel der Streiks, dem Arbeitgeber finanziell zu schaden, sondern, die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen und den Arbeitgeber so unter Druck zu setzen. Ein Streik, bei dem trotzdem jeder ans Ziel kommt, ist kein gutes Druckmittel.