17. 01. 2024, 17:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17. 01. 2024, 17:39 von Andy0711.)
(10. 01. 2024, 13:30)automan schrieb: Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) planen einen Nachtbetrieb für Stadtbahnen und testen dies in einem Probebetrieb. Der aktuelle Fahrplan weist zwischen 1 Uhr und 4 Uhr nachts eine Lücke von über 130 Kilometern im Stadtbahnnetz auf. Die SSB erwägen eine Neugestaltung des Abend- und Nachtverkehrsangebots, insbesondere für stark frequentierte Stadtbahnlinien an Wochenenden und vor Feiertagen. Die Linien U 1, U 2, U 6, U 7, U 9, U 12, U 14 und U15 könnten im Stundentakt fahren, wobei einfache 40-Meter-Züge zunächst ausreichen sollen. Die SSB betonen die Wahrung der Betriebsqualität als oberste Priorität. Die Kosten für den Nachtbetrieb werden auf etwa 1,4 Millionen Euro mehr geschätzt als das bisherige Nachtangebot. Eine mögliche Einführung als zweijähriger Probebetrieb ist frühestens für den Fahrplanwechsel im Dezember 2025 geplant.
Ergänzungen:
- Die genannten Linien sollen Fahrgäste "auf ihren üblichen Linienwegen transportieren."
- Mit den vier Abfahrten pro Nacht und Linie würden die „wichtigsten Umstiege zwischen den Stadtbahnlinien gewährleistet werden können“, heißt es in dem SSB-Papier.
- perspektivisch 30-Minuten-Takt
Vorab-Bemerkungen:
Ich vermute dabei, dass "die üblichen Linienwege" vereinfacht ist und sich nur auf die Stadt bezieht (Hauptbahnhof/Charlottenplatz) und die U9 weiterhin über Ostendplatz fahren würde.
Ich vermute, dass 4 Abfahrten pro Richtung gemeint sind, also z. B. 1 Uhr bis 4 Uhr (+/- 30 Minuten), da man bei 2 Abfahrten kaum von einem "Takt" sprechen könnte.
Ich vermute ebenfalls, dass man die Nachtbuslinien in der Probezeit unverändert lassen würde aber auf die drei "Hauptabfahrtszeiten" reduzieren würde. Nach der Probezeit könnte man dann überlegen, wie man das Nachtbusnetz allgemein oder am Wochenende optimieren könnte.
Interessant wird, ob mit den "wichtigsten Umstiegen" ein Umstieg wie bei den Silvestertreffen, aber eben abwechselnd am Hbf und am Charlottenplatz gemeint ist.
Das größte Problem ist dabei, dass U6 und U12 so lange Fahrzeiten haben (wenn sie auch noch 5 Minuten auf den Fahrgastwechsel warten), dass die Züge in Remseck, Gerlingen und an der Messe vermutlich eine überschlagende Wende benötigen (gemäß Fahrzeiten wie aktuell zwischen 0 und 5 Uhr) und dann praktisch eine Stunde dumm rumstehen, wenn die Umstiege symmetrisch sind (z. B. U1/U9/U7/U12 um 2 Uhr am Hbf und die anderen um 1:30 Uhr am Charlottenplatz).
Das kann man wohl nur umgehen, wenn man sie nicht genau spiegelt, sondern U6 und U12 in eine Richtung von den Abfahrten tauscht und das ist wieder nicht intuitiv für die Fahrgäste (Beispiel: U1/U9/U7 am Hbf und dazu eine Richtung der U6 und eine der U12; Rest am Charlottenplatz.
Evtl. kann es auch Synergieeffekte durch Linienwechsel geben, wenn Strecken verlängert werden (U15 nach Ostfildern, U14 nach Remseck, U1 nach Vaihingen).
Ich habe mir einen Beispielfahrplan überlegt, bei dem ich dies eingebaut habe und eine verbundene U4 + U13 noch hinzugefügt habe und (mit U7/U13-"Treffen" am Pragsattel) dann auch Gerlingen und Wangen eine 30-Minuten-Anbindung bekommen könnte (U13 nach Gerlingen verlängert). Dann bin ich allerdings bei 24 Umläufen für 10 Linien statt 20 Umläufen für 8 Linien. Die U4 ist eh ein Problem, da sie versetzt zur U9, welche wiederum versetzt zur U2 und diese wiederum versetzt zur U1 fahren müsste. Somit müssten U2, U4 und U14 etwa gleichzeitig (am Charlottenplatz) fahren.
Es wird spannend.