15. 01. 2024, 14:25
(12. 01. 2024, 12:55)AlexB2507 schrieb: ETCS L2 ist im Grunde nicht großartig besser oder schlechter als LZB CIR ELKE (vgl München). Die Kapazitätssteigerung erfolgt bei beiden dadurch das die Blöcke verkleinert werden und die Signalisierung in den Führerstand verlagert wird. Unterschied ist eben die genaue technische Funktionsweise: Linienleiter vs. Eurobalisen und Mobilfunk.In Bezug auf die Kapazität gibt sich das hoffentlich nicht viel, aber dennoch darf nicht übersehen werden, dass eigentlich der Linienleiter das zuverlässigere Übertragungsmedium ist. Wie sich dagegen GSM-R bzw. LTE-R (den aktuellen Namen kann ich mir gerade nicht merken) gerade in dichten Knoten und/oder unzuverlässiger Funkausleuchtung verhält bleibt abzuwarten.
Beim Thema Sicherheit hat aber LZB die Nase vorne, weil bei LZB sichergestellt ist, wo sich der Zug befindet und dieser einen Fahrauftrag nur erhält, wenn er sich tatsächlich da befindet, wo er sich laut Stellwerkslogik auch befinden soll (ein LZB-Auftrag wird nur im entsprechenden LZB-Abschnitt gesendet).
Bei ETCS erhält er einen Fahrauftrag und setzt ihn um, auch wenn er sich wo ganz anders befindet. Da es keine andere Kontrolle gibt, führt das dann unweigerlich zu einer eigentlich unerlaubten Fahrt.
Bei der SBB gab es schon einen diesbezüglichen Vorfall, der nur durch die Aufmerksamkeit des Tf, dem das komisch vorkam, zu keinem Unfall geführt hat.
(12. 01. 2024, 12:55)AlexB2507 schrieb: Erst bei ETCS L3 würden die Züge die Information selbst bereitstellen ob sie einen Gleisabschnitt vollständig geräumt haben oder nicht und diese dann, stark vereinfacht gesagt, an das Stellwerk weitergeben. Ein Vorgeschmack darauf möchte man zwischen Waiblingen und Schorndorf realisieren, wo das ETCS Hybrid Level 3 verwendet werden soll. Dort soll die streckenseitige Gleisfreimeldung reduziert und teilweise durch eine zugseitige Freimeldung ersetzt werden. Dabei kann man erstmal auch noch Züge einsetzen welche nicht ihre Vollständigkeit selbst prüfen können, allerdings führt dies dann zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit.
Ich hoffe, die wissen, was sie tun :-(
Meine Frage, was bei dem oben verlinkten Vorfall bei ETCS L3 passiert wäre, ist nämlich nicht schön zu beantworten. Die Hybridausstattung löst das Problem nicht, denn wenn einem L3-Zug ein weiterer L3- oder L2-Zug folgt, muss ja eine erkannte Gleisbelegung im Block ignoriert werden, sonst bringt das ja nichts.
"erstmal": wann meinst du denn, kann auf diese Möglichkeit verzichtet werden?
Ansonsten: da wird also mal wieder vorhandene Infrastruktur entfernt und somit Kapazität verringert, statt dass man die klassische Blockteilung und klassische Kapazität belässt und den Versuch nutzt, um die Kapazität im ETCS zu erhöhen?
Da sind nämlich vsl. auch künftig noch einige Züge ohne L3 unterwegs.