12. 09. 2022, 18:21
(12. 09. 2022, 13:11)Andy0711 schrieb:(12. 09. 2022, 12:16)zweidreisieben schrieb:Zitat:Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilt, war die Störung gegen 5.30 Uhr aufgetreten.
Eine Diesellok hatte den liegengebliebenen Zug kurz nach 9 Uhr abgeschleppt, sodass die Techniker ihre Arbeiten an der Oberleitung aufnehmen konnten
Real-Satire!
Stand 12.09.2022 12:44:17: S1, S2, S3, S4, S5, S6, S60 - Hauptbahnhof (tief): Die Oberleitungsstörung ist behoben
Die Reparatur an der Oberleitung ist abgeschlossen. Die Strecke Stuttgart Hbf - Nordbahnhof kann wieder befahren werden.
Da nicht alle Fahrzeuge und Kolleg:innen am eigentlich Ursprungsort sind, können wir für den heutigen Betriebstag keinen Viertelstundentakt gewährleisten. *
Daher kommt es weiterhin zu folgenden Einschränkungen im S-Bahn Verkehr.
Linien S1, S2 und S3 verkehren bis auf weiteres nur im Halbstundentakt auf dem Regelweg.
Linie S4, S5 verkehren bis auf weiteres nur im Halbstundentakt auf dem Regelweg.
Linien S6/S60 verkehren nur von/bis Stuttgart Zuffenhausen.
Für die entstehenden Unannehmlichkeiten bitten wir Sie um Entschuldigung.
Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS)
* => Auch Real-Satire: Daher versuchen wir es gar nicht erst, zusätzliche Züge fahren zu lassen ... (Falls nicht, hätte man das ja auch irgendwie schreiben können.)
(12. 09. 2022, 13:30)zweidreisieben schrieb: Das ist eh der aller größte Witz bei der S-Bahn Stuttgart: Es bleibt EIN Zug liegen und deswegen fahren wir ÜBERALL nur noch im 30 Minuten-Takt. Bei jeder kleinen Störung ist das so. Was hat die S1 um 14:00 Uhr damit zu tun, wenn um 5:30 Uhr ein Zug auf der Rampe zum Nordbahnhof liegen bleibt?
Das ist eine Reduzierung des Angebots um 50%! Das muss man sich mal bewusst machen. Kann mir doch kein Mensch erzählen, dass die Verantwortlichen dort ihren Job gut machen.
Naja, zählen wir mal 1+1 zusammen. (Auch wenn es schon traurig ist, dass jeder, der die Wette eingegangen wäre, dass heute was schief geht, Recht behalten hätte...)
OL kommt 5:30 runter - Diesellok schleppt den kaputten Zug um 9:00 ab.
-> Frage 1: Wie lange braucht es, um das entsprechende Personal (Notfallmanager) an den "Unfallort" zu bekommen und sich ein Bild von der Lage zu machen? Sah ja so aus, als wäre der Stromabnehmer verbogen/abgerissen gewesen.
-> Frage 2: Welche Maßnahmen sind notwendig? OL-Störung könnte ja auch heißen, Oberleitung abgerissen oder auf dem Zug - müssen Leute evakuiert werden, all das Gedöns. Dann muss geschaut werden, kann sich der Spaß auch auf andere Stromkreise auswirken (Stichwort Überspannung - Gefahr von Kurzschlüssen etc.) -- war ja gerade erst vor den Sommerferien die Nummer, die hier das Stellwerk ausgehebelt hat.
Wenn dann eine erste Übersicht vorliegt - greift das "Notfallkonzept", Verringerung des Taktes, um ein einigermaßen stabiles Fahrplanangebot aufrecht zu erhalten. Wenn's dumm läuft, hast du jeden Block in der Stammstrecke stadtauswärts belegt und der Stau zieht sich durch die Wendeschleife auf das stadteinwärtige Gleis. Dann hast du auf dem Papier zwar 4 Züge / Linie /Richtung / Stunde, am Ende aber nichts gewonnen, außer dass alles länger dauert.
-> Frage 3: Wo stehen die Personale und wo sind die Triebzüge liegengeblieben?
Personale und Triebzüge sind entsprechend ihrer Linien bzw. gesetzlichen Pausenzeiten und Puffern eingeteilt, sodass bei der aktuell angespannten Personalsituation dennoch das ganze Angebot gefahren werden kann. Klar könnte der Tf, der morgens mit +32 am Hauptbahnhof erst in die Pause gehen konnte, seinen geplanten Zug um xx:xx übernehmen. Wenn er damit seine Pausenzeit unterschreitet, darf er nur nicht weiterfahren - ergo: ist scheiße. Genauso wenn dann in Böblingen oder Plochingen 423er auf die S1/2/3 eingeschert werden oder in Backnang 430er auf die S4, die dann abends in einen Umlauf mit der S6 übergehen und in Weil der Stadt übernachten würden, dann hat man betrieblich auch wieder einen Rattenschwanz. Genauso wie wenn Züge eigentlich abends nach Plochingen müssten, aber stattdessen in Weil der Stadt enden.
Was die S-Bahn-Stuttgart hätte machen können: Fahrzeuge, sobald die Strecke freigegeben ist, an den Startbahnhöfen entsprechend in die Umläufe einscheren (wenn davor passend disponiert - im Zweifel schickt man die entsprechenden Personale als Gastfahrt zum jeweiligen Ausgangsbahnhof und lässt noch entsprechend rangieren. - die Schicht bis dahin fällt ja dann mangels Vorleistung wahrscheinlich eh aus).
Long story short: Auf dem Papier sieht alles erstmal stirnrunzelnd aus, in der Praxis scheint mir das Ganze aber zumindest halbwegs vernünftig zu sein, da man damit noch einigermaßen planbar von a nach b kommt und es dann auch in der Innenstadt einigermaßen glatt läuft, statt nur im Schritttempo. Da hab ich in der Vergangenheit schon viel Schlimmeres bei der S-Bahn Stuttgart erlebt... (Und im Gegensatz zur S-Bahn Frankfurt ist die S-Bahn Stuttgart ein Traum).