(10. 09. 2022, 21:30)metalhead schrieb: Die U4 braucht sicherlich nicht dringend vier Haltepositionen. Es gibt aber andere Gründe, warum dieses Konstrukt so oder so ähnlich gebraucht wird.Ich kann das nur unterstreichen daß es eben betriebliche Vorgaben sind die eine zweigleisige Wendeanlage erfordern.
Da wäre zum Einen generell die Fahrplangestaltung. Die U4 benötigt ihre Fahrplanlage im hochbelasteten Abschnitt Stöckach - Staatsgalerie, am Berliner Platz, im Zusammenspiel mit der U9 und der U13 usw. U9 und U13 haben widerum in Hedelfingen ortsnah ein gemeinsames Nadelöhr. Bei den Linien im Bereich Stöckach gibt es mit der U1, U9 und U14 drei von fünf Linien, die an mindestens einer ihrer Endhaltestellen nur ein Gleis zur Verfügung haben. Deren Fahrplan ist also bereits dadurch vorbestimmt. Um die U4 im Fahrplangefüge unterzubekommen sind also zwei Gleise erforderlich. Und weil die entsprechenden Weichen vor dem Bahnsteig nicht unterzubekommen sind braucht man die Wendeanlage dahinter.
Der andnere Punkt ist, dass im Netz Abstellmöglichkeiten für Bauzüge, Betriebs- und Fahrschulfahrten gebraucht werden. Da gibt es in der näheren Umgebung nicht viele andere Möglichkeiten, als in Untertürkheim. Klar kann man immer sagen, da muss doch auch woanders gehen. Aber dort word man dann dasselbe sagen. Irgendwo müssen eben Gleisanlage für eine gewisse betriebliche Flexibilität hin.
Im Übrigen sind Tallängs- und Talquersystem bei der SSB sehr unterschiedlich aufgebaut und schwer zu vergleichen. Was im Talquersystem funktioniert muss nicht zwingend auch im Tallängssystem funktionieren. (Ja ich weiß, die U4 ist genaugenommen Diagonallinie, aber ich glaube es ist klar, was ich meine)
Übrigens sieht die Haltestelle deshalb so aus wie sie aussieht, weil sie basierend auf der Straßenbahninfrastruktur aufgebaut wurde. Über die heutige Kehranlage gingen früher noch die Straßenbahngleise Richtung Untertürkheim. Ob man das heute genauso bauen würde oder bei einer Planung von Null an eine andere Lösung herauskommen würde ist schwer zu sagen. Aber ich bin mir sicher, dass sich die SSB nicht ohne weiteres auf noch mehr eingleisige Endhaltestellen einlassen würde.
Aber nochmal zum städtebaulichen Aspekt: die Umsteigebeziehungen zwischen S-Bahn aus Richtung BC und den Haltepositionen der Stadtbahn sind hier optimal gestaltet durch die weit geschwungene Fußgängerbrücke mit Rampen und Treppen bis hinüber ins Lindenschulviertel. Somit auch ein sicherer Schulweg. Eine Vorlage für jeden Hobby-Modellbauer der Filigranes liebt. Die Brücke sollte man keinenfalls aufgeben.