23. 01. 2022, 22:31
(23. 01. 2022, 21:53)Micha schrieb: Nicht falsch verstehen, denn ich bin da im Grunde ganz bei Dir.
Aber Fakt ist auch: das Fahrrad wird niemals das Auto, den Lkw (egal welchen Antriebs) ersetzen können.
Die Frage bleibt trotzdem: aus welchem Topf sollte eine ansatzweise adäquate Radweginfra finanziert werden ?!
Das ist eine gute Frage, aber ein Ansatz wäre z.B. mal ein Bundesradwegenetz einzuführen. Immerhin gibt es ein Bundesstraßennetz (das ja großteil aus Kraftfahrstraßen besteht), ein Bundesschienenwegenetz und ein Bundeswasserstraßennetz. Da wäre es doch naheliegend, die großen Hauptrouten auch mit Radwegen auszustatten, die vom Bund finanziert und geplant werden. Dann am besten natürlich auch mit einer ordentlichen Trassierung, die ebenfalls bundesweiten Maßstäben genügt. Mit maximalen Steigungen, minimalen Kurvenradien (damit man nicht alle paar Meter wegen irgendwelchen 90°-Ecken runterbremsen muss) ordentlichen Knotenpunkten, Beschilderung etc. Nur so kommt man dann auch schnell und sicher voran. Dann gäbe es aber auch eine Grundlage dafür, für Radwege geld in die Hand zu nehmen und auch mal ordentliche Brücken und ja, vielleicht auch mal Tunnel zu bauen.
Das Geld muss man dann natürlich von den anderen Verkehrsträgern nehmen. Das Radwegenetz wäre dann ja Teil des Bundesverkehrswegeplans. Da müsste das Geld dann einigermaßen gerecht und vernünftig zwischen Straßen, Schienen, Wasserstraßen und Radwegen aufgeteilt werden. Man müsste dann natürlich auch überlegen, welche Verkehrsträger davon man sinnvollerweise etwas fördern möchte und dann dort bevorzugt Geld reinstecken. So wurde es schließlich das letzte starke halbe Jahrhundert auch gemacht. Und vielleicht macht man es in Zukunft ja so, dass man jetzt mal die anderen fördert und das Geld aus dem Verkehrssektor nimmt, wo es bisher eigentlich schon zu viel war.