25. 08. 2020, 02:04
(24. 08. 2020, 18:19)Holger schrieb: Danke für Deine ausführliche Erläuterung. Ich war noch nie ein Freund von K21 und U21. Ich hatte immer für den jetzt kommenden Tiefbahnhof gestimmt. Die Argumente für den Bahnhof haben mich mehr überzeugt. Mit einigen Entwicklungen des Projektes bin ich aber auch nicht ganz einverstanden. So halte ich den Rückbau der "Panoramastecke" für sehr kurzsichtig. Ich hoffe, dass sich die Projektverantwortlichen hier noch umentscheiden. Als Ausweichstrecke für die S-Bahn ist sie eigentlich unumgänglich.
Aber warten wir es ab:
Dass der neue Bahnhof Unsummen an Geld verschlingt, ist unbestritten. In der heutigen Zeit wird das immer von verschiedenen Experten in Kosten-Nutzen-Rechnungen verarbeitet. Einig ist man sich in den Rechnungen eher selten weil unterschiedliche Voraussetzungen angenommen werden.
Wenn vor knapp 200 Jahren die Menschen genauso vehement gegen den Bahnhof "demonstriert" hätten wie die heutigen Gegner, dann hätte Stuttgart wohl überhaupt keinen Bahnhof bekommen. Damals lag der Bahnhof ungefähr da, wo heute die Bolzstraße ist. Manche Projekte muss man durchziehen, auch wenn sie teilweise wie Wolkenkuckucksheim daherkommen.
Ich bin sicher, wenn der Bahnhof mal fertig ist, die Oberfläche begrünt ist und das neue Quartier auf dem dann ehemaligen Gleisvorfeld entstanden ist, dann redet keiner mehr über die Kosten, sondern die Mehrheit wird das Ergebnis ziemlich positiv bewerten.
Ich glaube nicht, dass S21 so schlecht sein wird, dass man es nicht mehr bauen würde. Es wird nach Fertigstellung bestimmt das eine oder andere geben, was man hätte besser machen können. So wie bei S- und Stadtbahn auch.
Bei der Stadtbahn frage ich ich z.B. heute, warum der Berliner Platz nicht unterirdisch gebaut wurde. Aber das ist ein anderes Thema
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass viele als Vorteile gepriesenen S21-Argumente in Wahrheit Nachteile sind. So zum Beispiel 6 Zufahrtsgleise aus Osten, nur 2 aus Westen. Was für ein Ungleichgewicht! Die Drehung des Bahnhofs hätte es nicht gebraucht, dadurch zerschneidet man sämtliche Infrastrukturen, die fast alle tallängs verlaufen, dadurch muss man den Bahnhof in Längsneigung kippen und ohne Rücksicht mit Tunnels in Kurven durch sämtliche Berge um den Talkessel Durchgraben. Dabei hätte ein 4-gleisiger Durchgangsbahnhof tallängs mit einem Tunnel nach Vaihingen hoch gereicht. Das Gleisvorfeld hätte man immer noch nach und nach vergraben und überbauen können wenn man das möchte.