13. 10. 2017, 13:03
(03. 10. 2017, 10:27)Rüdiger Frey schrieb: Tw 4 (Esslingen 1926) wurde zuletzt als Rangiertriebwagen verwendet und musste sich nicht den Umbauten der Nachkriegszeit unterzeihen. Er wurde nach dem Ende der END wieder weitgehend in den Ursprungszustand versetzt und befindet sich in Bad Cannstatt.
Tw 8 (Esslingen 1929) wanderte 1981 zum damaligen Deutschen Straßenbahn Museum bei Hannover aus. 2006 stand er im jetzigen Hannoverschen Straßenbahn Museum in Wehmingen noch. Sein vordergründig guter Zustand täuscht etwas. Er war nur an der Front restauriert. Ab dem zweiten Seitenfenstern kann man gut den eigentlichen Zustand erkennen. Wenige Jahre später wurde er verschrottet.
Hallo Rüdiger,
erlaube bitte, dass ich hier ebenfalls kurz kommentiere:
END 4 musste sich nicht alle Umbauten der Nachkriegszeit angedeihen lassen, aber einige. Besonders gravieren, aber von vielen unbemerkt, wurden wohl bei allen TW die Plattformen umgebaut, so dass die Türen breiter wurden. Außerdem erhielten alle Wagen, TW 11 ab Lieferung, Verstärkungsprofile unter den Türen, da die Plattformen wohl zu schwach ausgelegt waren. Ansonsten: Der Wagen steht momentan und wie auf Deinen Bildern in einem Unzustand dar, Disneyland quasi. Die Beschriftung entspricht wohl der Ursprünglichen, ansonsten ist der Wagen ähnlich wie 1950, aber man hat die Decke, die vermutlich schon seit den 1930er-Jahren weiß war, wieder freigelegt. Das Frontfenster ist ohne Vorbild; hier wollte man den Eindruck einer geteilten Scheibe erreichen, bei gleichzeitiger Beibehaltung des Scheibenwischers. Daher die Sprosse hinter Glas. Das Rück- oder Bremslicht ist ohne Vorbild. Das Rücklicht aus den 1930er- bis 1950er-Jahren wurde hingegen entfernt. Im Inneren hat der Wagen noch immer die Verstärkungsjoche, die eingezogen wurde, damit der Wagenkasten mehr Stabilität erhält. Die Plattformen sind, wie gesagt, m.E. umgebaut, außerdem hat der Wagen Schaku und weder separate E-, noch separate Luftleitungen. Und auch keine separate E-Bremsleitung, das geht alles über die Kupplung. Darüber hinaus sind die Stromabnehmer Nachkriegsware. Ein sehr schön restarurierter Wagen, aber eigentlich gebührte ihm ein Anstrich entsprechend der 1950er Jahre.
Zum Wagen 8: Seinen eigentlichen Zustand sieht man auf Deinem Bild m.E. am besten am Festersteg zwischen erstem und zweitem Seitenfenster: Die gesamte Pfostenreihe des Kastens in der Seitenwand ist auf Höhe der Brüstungen gebrochen, das war gegenüber nicht anders. Der Wiederherstellungsaufwand wäre immens gewesen. Schade ist es um diesen Wagen aber trotzdem in meinen Augen, denn es war der letzte, der nicht zur Erstserie gehörte, der noch da war (1 und 7 bereits vorab ausgemustert (um 1969)), 2,3,4 erhalten, 5+ Schönau, 6+ Marxzell, 8+ Sehnde, 9 und 10 kurz vor Einstellung kapital verunfallt, +, nachdem man aus 9 noch 2209, einen selbstfahrenden Kranwagen bauen wollte (Arbeiten zur Verlegung des Führerstandes hatten bereits begonnen). 11+ Schönau.
Viele Grüße
BW 76