23. 09. 2017, 10:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23. 09. 2017, 10:46 von metalhead.)
(22. 09. 2017, 21:03)WN 26 schrieb:(21. 09. 2017, 10:23)Besserwisser76 schrieb: Daher ist es aber auch nicht so einfach, die Strecke einfach wieder in Betrieb zu nehmen. Man müsste dann u. U. eine neue Planfeststellung machen, so dass der Lärmschutz neu zu prüfen wäre.
Also - worauf warten Politik und SSB dann noch? *SCNR*
Es stimmt ja, durch die nicht eingeplanten (und folglich fehlenden) Weichen am Milchhof ist natürlich die sprichwörtliche Katz' vorerst einmal "den Baum rauf". So bliebe es dann aber im schlimmsten Fall (die Rede war ja zum Glück nur von "u.U.", es muß also gar nicht unbedingt zutreffen) nur bei der nunmehr unvermeidlichen, verfahrensbedingten Zwangspause auf diesem Abschnitt. Und bevor jetzt wieder die leidige, mit "W" beginnende erste Zeile des einschlägigen Karnevalsklassikers angestimmt wird: so wäre das Geld immer noch allemal besser investiert als in einen Streckenabbau, der sich dann höchstwahrscheinlich als übereilt und falsch erweisen wird.
Also von übereilt kann man ja wirklich nicht sprechen, das ist schon seit vielen Jahren so geplant. Und besser investiert wäre das Geld auch nicht, denn Stadtbahnweichen kosten ca. 30.000 bis 50.000 Euro (nein, ich kann es nicht belegen, ich weiß es halt von meiner Arbeit). Mit der dritten Schiene bei zwei Weichen und einer Kreuzung würde ich sagen ca. 100.000 Euro für den ganzen Abzweig, dazu Planungs- und Verfahrenskosten als Investition, der Abbau der alten Haltestelle dürfte nichtmal bei der Hälfte liegen. Dazu kommen die jährlichen Folgekosten für vier Weichen und zwei Kreuzungen, Signalisierung, Haltestelle, Fahrbetriebskosten, ein zusätzlicher Kurs auf der U 15 und volkswirtschaftlicher Schaden für alle U15-Nutzer zwischen Zuffenhausen/Stammheim und Stuttgart und auf der Bundesstraße durch Verzögerungen am Abzweig, die die Kapazität verringern.
Demgegenüber steht der Vorteil, dass eine Haltestelle erhalten bleibt, in deren Umgebung die Haltestellendichte sowieso vergleichsweise hoch ist und in deren Einzugsgebiet sich wenig Wohnbebauung befindet und die somit nur dem Gelegenheitsverkehr dient.
So sinnvoll ich den ÖPNV an sich auch finde und persönlich an einem dichten Netz interessiert bin, man braucht nicht in jeder Querstraße eine Stadtbahn. Und es kann auch nicht das Ziel sein, dass Berufspendler tagtäglich Umwege ausfahren müssen, weil mittags mal fünf Omas gerne einen kürzeren Weg zum Friedhof hätten. Das ist halt ne tolle Argumentation, weil über Einzelschicksale immer mehr Emotionen geweckt und Stimmung gemacht werden kann, aber so wirds halt auch nicht sinnvoller. Am Hauptfriedhof ist man wahrscheinlich zufrieden, dass es überhaupt eine Haltestelle in der Nähe gibt, auch wenn sie sich nicht direkt vor dem Eingangstor befindet. Aber wenn es mal eine direkt am Eingangstor gegeben hätte, dann wäre man jetzt mit der gleichen Situation unzufrieden. Ungefähr so sehe ich das am Pragfriedhof...