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(10. 01. 2017, 15:50)Micha schrieb: Im aktuellen SM (2/17) ist die Rede davon, dass der eigentliche Grund für die Übernahme der 3 GT4 aus RT durch die SSB 1976 folgender war:
für den Fall, dass die Einstellung der END nicht durchgegangen wäre, wollte man diese Fahrzeuge dafür quasi in der Hinterhand haben
- Die offizielle Begründung lautete seinerzeit ja anders...
(Autor J. Jaeschke)
Aber was hätte man mit drei GT4 auf der END angefangen. Mit den drei Triebwagen und den beiden Neubauzügen wäre kein Betrieb möglich gewesen. Man hätte auf die Altbaufahrzeuge zumindest in der HVZ nicht verzichten können. Schon bei den geplanten DUEWAG GT6 war ja wohl Doppeltraktion angedacht. Dass diese Wagen 1974 mal als Verstärkung des Wagenparks angedacht waren und der Kauf dann an den Preisvorstellungen (ähnlich wie Jahre zuvor mit Pforzheim) gescheitert ist, klingt plausibel. Der geplante Kauf des Wagenparks der Hagener Straßenbahn zerschlug sich ja kurz zuvor obwohl dies Sinn gemacht hätte, wäre ein Weiterbetrieb wirtschaftlich durchsetzbar gewesen.
Ich vermute mal, RT wollte die Wagen nach zwei Jahren einfach loswerden,nachdem für ihre Preisvorstellungen kein Käufer zu finden war. Da ist man der SSB preislich eben entgegengekommen und man suchte bei der SSB eine Begründung für den Kauf. Zweirichtungswagen für Baustelleneinsätze hätten bestimmt ihre Berechtigung gehabt, zumal der Stadtbahnausbau vor der Türe stand. Alleine auf der Linie 3 hätten sich sinnvolle Einsätze ergeben und man hätte auf Behelfsbauten wie der Abzweig von der Filderhofstr. in die Herrenberger Str. oder auch die Leerfahrten von Möhringen nach Degerloch mangels Wendemöglichkeit gespart. Auch nach Wegfall der Wendeschleife Plieningen und Ausfall eines DT8 Prototyps wäre ein Betrieb auf der Schiene mit diesen Fahrzeugen möglich gewesen und es hätte nicht immer wieder am Tag ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden müssen.
Wenn ich mich recht erinnere, plante Ulm ja zuerst die Übernahme von Großraumwagen aus Mainz (ex Aachen, ex Mönchengladbach). Da der Bestand jedoch durch Brände, Unfälle etc. rapide abnahm, wurde eine Übernahme uninteressant. Zuerst war auch nur die Übernahme von zwei GT4 ex RT geplant. Das dritte Fahrzeug sollte in Stuttgart bleiben.