20. 07. 2016, 12:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20. 07. 2016, 12:10 von Seelbergbahner.)
Hallo Micha, danke fürs 'diggen' dieses Threads, wollte die Tage ebenfalls hier reinschreiben. Es kam in diesem Forum (hier und hier) und bestimmt auch anderswo schon mehrmals zur Sprache, dass die ÖPNV-Anbindung des Stadtteils Seelberg eher mäßig ist. Dabei ist der Stadtteil mit rund 8000 Menschen der einwohnerreichste in Bad Cannstatt und einer der einwohnerreichsten außerhalb des Kessels (vergleichbar etwa mit dem Stadtteil Degerloch oder Rohr – ich weiß, dass die Stadtteilgrenzen nicht immer lebensweltlich gewählt sind, aber im Falle des Seelbergs macht diese Vergleichsgröße Sinn, weil der Stadtteil eindeutig durch Straßen und Schienen umgrenzt ist). Andere Gegenden in Cannstatt, die wesentlich dünner besiedelt sind, haben eine deutlich bessere Anbindung, gerade im Vergleich zum südöstlichen Seelberg. Neben dem unbestreitbaren Vorteil, den Bahnhof Cannstatt mit seinem dichten Zugangebot in alle Richtungen fußläufig in 10-15 Minuten erreichen zu können und mit dem Haltepunkt Ebitzweg so manche(!) schnelle Verbindung zu haben, fehlt eine echte Naherschließung nahezu gänzlich. Gerade durch die Änderungen auf dem 56er ergeben sich neue Möglichkeiten, die ich nicht ganz ohne Eigennutz ausführen möchte.
Zunächst nochmal der Status quo (dürfte den meisten bekannt sein): Es gibt keine einzige ÖPNV-Haltestelle direkt im Stadtteil. Man hat prinzipiell die Wahl zwischen der U1 und der U13, die vier infrage kommenden Haltestellen Uff-Kirchhof, Augsburger Platz, Ebitzweg und Kienbachstraße liegen allesamt auf der Stadtteilgrenze (oder knapp außerhalb, wie mans nimmt). Davon ist eigentlich nur Uff-Kirchhof wirklich gut zu erreichen, allerdings liegt die ganz am nördlichen Rand. Die restlichen drei erfordern größere Fußwege als der Stadtplan vermuten lässt und sind aus Richtung Seelberg auch kaum als barrierefrei zu bezeichnen – am ehesten noch Augsburger Platz "obenrum". Zur U13 muss die Bahnstrecke über- oder unterquert werden, zum Ebitzweg über Treppen, zur Kienbachstraße außenrum über die Straßenbrücke. Viele der 8000 Einwohner dürften kaum weniger als 10 Minuten zur nächstgelegenen Haltestelle benötigen. Da ist es je nach Fahrtziel oft schneller, fünf Minuten mehr einzuplanen und zur S-Bahn zu gehen. Grob innerhalb einer Viertelstunde sind Bahnhof Cannstatt, Nürnberger Straße und/oder Neckarpark zu erreichen, aber direkt am Stadtteil liegen alle drei auch nicht.
Die Deckerstraße eignet sich meiner Meinung nach sehr gut für Busverkehr. Sie ist breit genug, sie ist keine echte Hauptstraße und nicht stauanfällig. Außerdem befinden sich am Rand viele Parkbuchten, ohne dass dort direkt Wohnhäuser stehen (etwa auf Höhe PSD-Bank, wo es ein Parkhaus gibt oder beim Aldi, der ja selber einen Parkplatz hat, hinzu kommt das Carré-Parkhaus). In den Parkbuchten stehen Autos und größere Fahrzeuge teilweise wochenlang, ohne dass sie einem direkten Anwohner gehören. Die Wegnahme einiger Parkplätze zugunsten von Bushaltestellen würde sicher einen Aufschrei bedeuten, aber wenn man sich das genau ansieht, wäre es nicht nur angemessen sondern auch rechtlich möglich, ein Dutzend davon abzuzwacken.
Durch die Brechung der Linie 56 würden sich sowohl der 56er als auch der neue 45er zur Führung über die Deckerstraße und die Alte Untertürkheimer Straße zur Mercedes-Benz-Welt anbieten. Ich stelle mir das ungefähr so vor:
![[Bild: busdecker.png]](http://home.arcor.de/filippm/busdecker.png)
(Ausschnitt aus dem Verkehrsplinienplan des VVS, nur zur Veranschaulichung)
Vom Bahnhof Cannstatt kommend durch den Kreisel, dann die Deckerstraße hoch zur ersten Haltestelle Neuheimer Straße. Hier ist es nicht weit zum Carré-Hintereingang, zur PSD-Bank und zur Telekom (es befinden sich dort auch Arztpraxen u. a.). Die zweite Haltestelle ist etwas kniffliger. Ich schlage Marienbader Straße vor, hinter der vorderen Aldi-Einfahrt. Auch möglich wäre vorne auf Höhe des Spielplatzes an der Karlsbader Straße. Hier ist der Durchgang zum Veielbrunnen und es befindet sich auch eine Fußgängerampel. Allerdings wäre das sehr nahe an der ersten Haltestelle. Zwischen Karlsbader und Marienbader Straße wäre auch okay, aber hier befinden sich Wohnhäuser direkt an der Straße mit Pkw-Stellplätzen davor. Hier wäre eine Haltestelle eher kritisch. Die Haltestelle Nauheimer Straße wäre bis auf Höhe Kissinger Straße gut fußläufig erreichbar, Marienbader Straße etwa bis zur Reichenhaller Straße. Nördlich davon kommen dann Uff-Kirchhof und Ebitzweg eher infrage.
Den weiteren Verlauf zur Mercedes-Benz-Welt sehe ich recht unproblematisch. Die Straße hat zwar ein paar enge Kurven, aber nichts, was ein Bus nicht schaffen könnte. Es heizen da allerdings auch öfter Lkw entlang. Man könnte sich überlegen, auf Höhe des Daimler-Parkhauses eine weitere Haltestelle einzurichten, etwa Alte Untertürkheimer Straße. Durch den Bahntunnel erreicht man das dortige Daimler-Werk. Der schmale Weg an der Straße entlang müsste einer Haltestelle wohl zum Opfer fallen, es befindet sich durch den Bahntunnel aber ein Parallelweg.
Eine sehr schöne Möglichkeit, die sich durch diese Linienführung ergibt, ist die Anbindung der S-Bahn-Station Neckarpark, wodurch der S-Bahn-Takt ergänzt wird und Fußwege im Neckarpark eingespart werden können. Lässt man den 45er diese Route fahren, hätten Ost, Gablenberg und Buchwald eine neue Anbindung zur S1 und die Schleife zum Museum mit Doppelbedienung der Haltestellen dort würde entfallen. Im Falle des 56ers müssten die vier Minuten, die derzeit an Wendezeit eingeplant sind, reichen, um den kleinen Umweg aufzufangen und direkt weiterzufahren.
Nachteile dieser Linienführung: Die Route würde die betreffende Linie wohl etwas verspätungsanfälliger machen, da sie einen kleinen Umweg bedeutet (auch wenn wie gesagt auf der ganzen Alternativroute kaum Staugefahr ist). Ein Fahrzeug mehr auf der Linie kann Abhilfe schaffen und ist für die Bedienung gleich vier neuer Haltestellen meiner Meinung nach auch nicht viel. Veielbrunnenweg würde vom Bahnhof aus kommend nur noch über eine der beiden Linien angefahren werden. Beim 56er bliebe die Anbindung von Münster her ohne Umweg erhalten, beim 45er die Anbindung nach Ost(-Gablenberg/Buchwald). Außerdem wäre beim 45er dann Elwertstraße wieder obsolet. Hier müsste man einen Kompromiss finden, der umlauf- und fahrtzeittechnisch und natürlich in erster Linie für die Fahrgäste am Veielbrunnenweg gut ist. Für die dürfte aber auch eine regelmäßige U11/U19 mit Halt am Wasen eine Verbesserung sein.
Wer Meinungen oder Verbesserungsvorschläge hat – immer her damit!
Zunächst nochmal der Status quo (dürfte den meisten bekannt sein): Es gibt keine einzige ÖPNV-Haltestelle direkt im Stadtteil. Man hat prinzipiell die Wahl zwischen der U1 und der U13, die vier infrage kommenden Haltestellen Uff-Kirchhof, Augsburger Platz, Ebitzweg und Kienbachstraße liegen allesamt auf der Stadtteilgrenze (oder knapp außerhalb, wie mans nimmt). Davon ist eigentlich nur Uff-Kirchhof wirklich gut zu erreichen, allerdings liegt die ganz am nördlichen Rand. Die restlichen drei erfordern größere Fußwege als der Stadtplan vermuten lässt und sind aus Richtung Seelberg auch kaum als barrierefrei zu bezeichnen – am ehesten noch Augsburger Platz "obenrum". Zur U13 muss die Bahnstrecke über- oder unterquert werden, zum Ebitzweg über Treppen, zur Kienbachstraße außenrum über die Straßenbrücke. Viele der 8000 Einwohner dürften kaum weniger als 10 Minuten zur nächstgelegenen Haltestelle benötigen. Da ist es je nach Fahrtziel oft schneller, fünf Minuten mehr einzuplanen und zur S-Bahn zu gehen. Grob innerhalb einer Viertelstunde sind Bahnhof Cannstatt, Nürnberger Straße und/oder Neckarpark zu erreichen, aber direkt am Stadtteil liegen alle drei auch nicht.
Die Deckerstraße eignet sich meiner Meinung nach sehr gut für Busverkehr. Sie ist breit genug, sie ist keine echte Hauptstraße und nicht stauanfällig. Außerdem befinden sich am Rand viele Parkbuchten, ohne dass dort direkt Wohnhäuser stehen (etwa auf Höhe PSD-Bank, wo es ein Parkhaus gibt oder beim Aldi, der ja selber einen Parkplatz hat, hinzu kommt das Carré-Parkhaus). In den Parkbuchten stehen Autos und größere Fahrzeuge teilweise wochenlang, ohne dass sie einem direkten Anwohner gehören. Die Wegnahme einiger Parkplätze zugunsten von Bushaltestellen würde sicher einen Aufschrei bedeuten, aber wenn man sich das genau ansieht, wäre es nicht nur angemessen sondern auch rechtlich möglich, ein Dutzend davon abzuzwacken.
Durch die Brechung der Linie 56 würden sich sowohl der 56er als auch der neue 45er zur Führung über die Deckerstraße und die Alte Untertürkheimer Straße zur Mercedes-Benz-Welt anbieten. Ich stelle mir das ungefähr so vor:
![[Bild: busdecker.png]](http://home.arcor.de/filippm/busdecker.png)
(Ausschnitt aus dem Verkehrsplinienplan des VVS, nur zur Veranschaulichung)
Vom Bahnhof Cannstatt kommend durch den Kreisel, dann die Deckerstraße hoch zur ersten Haltestelle Neuheimer Straße. Hier ist es nicht weit zum Carré-Hintereingang, zur PSD-Bank und zur Telekom (es befinden sich dort auch Arztpraxen u. a.). Die zweite Haltestelle ist etwas kniffliger. Ich schlage Marienbader Straße vor, hinter der vorderen Aldi-Einfahrt. Auch möglich wäre vorne auf Höhe des Spielplatzes an der Karlsbader Straße. Hier ist der Durchgang zum Veielbrunnen und es befindet sich auch eine Fußgängerampel. Allerdings wäre das sehr nahe an der ersten Haltestelle. Zwischen Karlsbader und Marienbader Straße wäre auch okay, aber hier befinden sich Wohnhäuser direkt an der Straße mit Pkw-Stellplätzen davor. Hier wäre eine Haltestelle eher kritisch. Die Haltestelle Nauheimer Straße wäre bis auf Höhe Kissinger Straße gut fußläufig erreichbar, Marienbader Straße etwa bis zur Reichenhaller Straße. Nördlich davon kommen dann Uff-Kirchhof und Ebitzweg eher infrage.
Den weiteren Verlauf zur Mercedes-Benz-Welt sehe ich recht unproblematisch. Die Straße hat zwar ein paar enge Kurven, aber nichts, was ein Bus nicht schaffen könnte. Es heizen da allerdings auch öfter Lkw entlang. Man könnte sich überlegen, auf Höhe des Daimler-Parkhauses eine weitere Haltestelle einzurichten, etwa Alte Untertürkheimer Straße. Durch den Bahntunnel erreicht man das dortige Daimler-Werk. Der schmale Weg an der Straße entlang müsste einer Haltestelle wohl zum Opfer fallen, es befindet sich durch den Bahntunnel aber ein Parallelweg.
Eine sehr schöne Möglichkeit, die sich durch diese Linienführung ergibt, ist die Anbindung der S-Bahn-Station Neckarpark, wodurch der S-Bahn-Takt ergänzt wird und Fußwege im Neckarpark eingespart werden können. Lässt man den 45er diese Route fahren, hätten Ost, Gablenberg und Buchwald eine neue Anbindung zur S1 und die Schleife zum Museum mit Doppelbedienung der Haltestellen dort würde entfallen. Im Falle des 56ers müssten die vier Minuten, die derzeit an Wendezeit eingeplant sind, reichen, um den kleinen Umweg aufzufangen und direkt weiterzufahren.
Nachteile dieser Linienführung: Die Route würde die betreffende Linie wohl etwas verspätungsanfälliger machen, da sie einen kleinen Umweg bedeutet (auch wenn wie gesagt auf der ganzen Alternativroute kaum Staugefahr ist). Ein Fahrzeug mehr auf der Linie kann Abhilfe schaffen und ist für die Bedienung gleich vier neuer Haltestellen meiner Meinung nach auch nicht viel. Veielbrunnenweg würde vom Bahnhof aus kommend nur noch über eine der beiden Linien angefahren werden. Beim 56er bliebe die Anbindung von Münster her ohne Umweg erhalten, beim 45er die Anbindung nach Ost(-Gablenberg/Buchwald). Außerdem wäre beim 45er dann Elwertstraße wieder obsolet. Hier müsste man einen Kompromiss finden, der umlauf- und fahrtzeittechnisch und natürlich in erster Linie für die Fahrgäste am Veielbrunnenweg gut ist. Für die dürfte aber auch eine regelmäßige U11/U19 mit Halt am Wasen eine Verbesserung sein.
Wer Meinungen oder Verbesserungsvorschläge hat – immer her damit!
