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Feinstaub - und alle fahren mit den Öffies
#62
(23. 03. 2016, 13:40)vloppy schrieb:
(21. 03. 2016, 17:52)hopperpl schrieb: Ein Problem hierbei ist die Pendlerpauschale, bzw Kilometergeld. Da ist die Flußrichtung der Kosten falsch herum, Pendeln muss teuer werden.
Warum das denn??? Nochmal - viele können sich Großstadteigentum/wohnungen nicht leisten. Oder willst du weiter die Landflucht fördern??? Völliger Irrsinn.

Dann muß aber an den Ursachen angesetzt werden, nicht an den Folgen. Wenn Wohnungen in Stuttgart so unbezahlbar sind, dann muß entweder an den Wohnungspreisen oder an den Gehältern etwas geschehen. Aber daß das über die Pendlerpauschale und noch mehr Verkehr geregelt wird ist der falsche Weg.

Der eigentliche Ansatzpunkt ist ja dann schon, warum in Stuttgart für dieselbe Arbeit so viel mehr bezahlt wird.

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Woran liegt's, vloppy? Traust Du mir nicht zu, zu sagen, ja in Deinem Fall geht's nicht anders?

Auch wenn ich Dir in Deinen letzten paar Beiträgen zustimme (was ja nicht immer vorkommt :-) ), möchte ich hier trotzdem sagen, daß die wenigsten, vloppy wohl eingeschlossen, mit der Situation glücklich sind. Ich sehe in meinem Arbeitumfeld, welcher Irrsinn da getrieben wird. Da werden jeden Montag Leute von Berlin eingeflogen und wieder an Freitag zurück nach Berlin geflogen, Flug & Hotel bezahlt. Weil das angeblich billiger ist, als hier Leute einzustellen. Und die Leute hier haben wieder das Nachsehen, die werden auch wieder getrieben, um einen Job zu haben. Das ist heute bittere Realität.

Aber daran sind doch die wenigsten der Leute Schuld. Die meisten wollen das nicht, sind aber auch nur Getriebene in diesen immer irrsinnigeren System.
Ich hatte auch einen Kollegen, der ist jeden Tag von Würzburg hergefahren und Abends wieder heim. Frag den mal, ob er das wollte.
Ein früherer Arbeitgeber hatte mich auch mal vor die Wahl gestellt, entweder mit nach Frankfurt umzuziehen oder entlassen zu werden. Bei einer frisch gegründeten Familie und gleichzeitig dem Bedarf, daß beide Ehepartner mitverdienen müssen, weil es sonst nicht reicht, kannst Du Dir ja mal überlegen, welche Alternativen bestehen, wenn die Frau in Frankfurt keinen Job findet. Da mußt Du dann pendeln. Ich hatte damals noch das Glück, dann doch noch hier etwas schlechter bezahltes als vorher(!) zu finden. Aber trotz weniger Geld immer noch besser als für das Pendeln draufzahlen. Hat aber nicht jeder Glück (vor allem, wenn man dann älter wird).

Oder frag mal "meinen" Berliner Kollegen. Bekommt jetzt gesagt, er solle hierher umziehen, weil die (neue, weil Werkvertrag) Firma Wohnungs- und Flugkosten nicht bezahlen will. Hat aber auch Familie in Berlin. Hat schon ausgerechnet, daß er für einen Halbtagsjob an der Aldi-Kasse in Berlin netto mehr hat, als mit dem Job hier nach Abzug aller Zusatzkosten. Aber frag den mal, wie er sich dabei fühlt....

Kaum einer macht das, weil er es so will. Es wir erwartet/verlangt, nicht selten vom Arbeitsamt. Und die fragen nicht lange, was man sich wünscht ...

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Wenn ich morgens an der B27 stehen darf, kommen von den PKW etwa 50% vorbei, die ich mir niemals leisten könnte. Unmöglich, dass die alle Geringverdiener sind.

Dann schau bei denen mal, was die an Kennzeichen haben und wohin die fahren. Wahrscheinlich 90% Daimler-Mitarbeiter. Firmenwagen. Solche Autos kann sich doch heute keiner mehr selber leisten, aber wir haben ja für die Firmen günstige Regelungen, wenn diese ihren Mitarbeitern ein Auto statt mehr Geld geben. Spart der Firma einiges an Abgaben. Ist aber so gewollt.

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Und zur Penderauschale, der Limousinenfahrer mit 120.000 EUR Jahresgehalt bekommt seine 30ct pro Kilometer, während der ÖPNV-Benutzer wegen Entfernung und Privatnutzung des Monatsabos nur Bruchteile bekommt. Oder bei 200 km Einfachstrecke 12.000 EUR Steuervorteil (Halbes Auto) gegenüber 150 EUR beim ÖPNV-Nutzer innerhalb Stuttgarts.

Die ist aber gleich hoch bei gleicher Entfernung, und Privatnutzung des ÖPNV-Tickets wird bei der Pendlerpauschale nicht angerechnet. Privatnutzung greift nur, wenn man das Ticket vom Arbeitgeber gestellt bekommt als geldwerter Vorteil (also wenn SSB-Mitarbeiter mit Freifahrt ;-) ). Das ist bei einem Firmenwagen aber auch so, da zahlt man auch für die erlaubte Privatnutzung extra-Steuern. Das hat aber nicht mit der Pendlerpauschale zu tun, und das halte ich gerecht.

Wenn schon jemand z.B. im Monat auf 500€ verzichten würde und stattdessen einen Firmenwagen zu 500€ Leasingkosten im Monat gestellt bekommt, dann ist das m.E. schon gerecht, wenn er dafür auch Steuern bezahlt. Sonst könnte man ja sein Brutto-Gehalt vollständig in Sachleistungen auszahlen lassen und keine Steuern mehr bezahlen.

(23. 03. 2016, 16:34)hopperpl schrieb: Alternative Möglichkeit: Die Jahreskarte ÖPNV kann komplett von der Steuer abgesetzt werden. Nur die Jahreskarte, die ja eh jeder ÖPNV-Pendler hat (man zahlt eh nur 10 Monate). Dann würde auch dieser Firmenticket-Krampf entfallen, der prinzipiell in diese Richtung geht.

Nein, man kann die km-Pauschale absetzen. War bei mir regelmäßig höher als die Kosten der Jahreskarte. Auch wenn ich die niedrigeren Kosten für die Jahreskarte angebe, erhalte ich den höheren Satz nach km. Zumindest, als ich noch am alten Arbeitsort war. Für den neuen rechnet sich das ja leider nicht mehr.
Mal sehen, ob man ein Fahrrad im Sommer auch zum selben Satz absetzen kann - müsste aber eigentlich ;-)
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