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Einsparungen durch Linienkürzungen (Stadtbahn)
#9
Gegen wir mal ein Beispiel durch für die U7/U15 Hohensteinstraße und wie katastrophal das Umsteigen dort wäre. Es soll ja ein bequemes Umsteigen möglich werden, wenn man einen Kurz-U15 nur von HS bis nach Stammheim fahren läßt. Von und zur U7.

Die von Stammheim kommende U15 muss vor der U7 in Hohensteinstraße ankommen. 2 Minuten Toleranz sind mindestens dafür nötig. Jetzt muss die Bahn umsetzen, das dauert 1 Minute zum Vorfahren, 2 Minuten für den Fahrstandswechel und für den Wechsel der Weiche sowie das Sichern des Fahrwegs, und 1 Minute für das Zurückfahren in die Haltestelle. Die üblichen 4 Minuten für den Gleiswechel. Die nachfolgende U7 darf erst losfahren, wenn die U15 den Gleiswechsel beendet hat. Weitere 2 Minuten sind für Verspätungsausgleich erforderlich - sprich die U7 muss 2 Minuten nachdem die U15 mit dem Gleiswechsel fertig ist, nch Fahrplan ankommen. Macht zusammen 8 Minuten Abstand zwischen U15 und der U7 zum Umsteigen. 1 Minute läßt sich noch reduzieren, da die beiden Verspätungsreserven kombiniert werden können. Für einen stabilen Fahrplan sind somit U15 und U7 um 7 Minuten versetzt.

Für die Gegenrichtig gilt exakt das gleiche, hier muss zuerst die U7 ankommen und die U15 folgen. Aus Sicherheitsgründen darf der Gleiswechel erst durchgeführt werden, wenn die U7 nach Mönchfeld die Haltestelle Hohensteinstraße verlassen hat. Da gibt es überhaut keine Diskussionen darüber. Deswegen ergeben sich hier genauso die 7 Minuten Umsteigezeit von der U7 auf die U15.

Fängt man nun an zu tricksen und wirft die Verspätungsreserve raus, wird zwar das Umsteigen verkürzt, aber die U7 fährt ab Hohensteinstraße im Durchschnitt übers Jahr mit 2 Minuten Verspätung. Damit kommt diese zwangsläufig bei der nächste Linientrennung, also dem Gegenstück der U7/U15 an, z.B. gegen die U12 nach Degerloch. Dann ist zwar der Umstieg Hohensteinstaße nur 4 Minuten, dafür dann aber Degerloch 13 Minuten wegen verpaßtem Anschlusszug. Das wird nicht immer sein, aber im Durchschnitt übers Jahre passiert das. Somit kein Unterschied zu 2x 7 Minuten regulärer Umsteigezeit auf beiden Seiten.

Den Punkt dass die Benutzung eines manuellen Gleiswechsels während des Normalbetriebs und zudem bei Dunkelheit ohne geignete Sicherungs- und Schutzmaßnahmen gar nicht zulässig ist, hab ich mal außer acht gelassen. Obwohl dieser natürlich der entscheidene ist. Die Gleiswechselübungen werden alle ausschließlich nur nach Rücksprache mit der Leitstelle durchgeführt (Engelboldstraße BP-1 ; Landhaus BP-2 ; Nürnberger Straße BP-3) und zudem bei Betriebsbeginn wenn auf dem Gegengleis keine Stadtbahnen überhaupt vorhanden sind bis zum Gleisende. Und falls doch, wird die Übung gleich abgesagt - also schon wenn die Möglichkeit bestünde, dass ein Gegenzug kommen könnte. Das ist auch nicht vergleichbar mit Störungen, wenn Streckenabschnitte gesperrt sind. Dann können keine Gegenzüge kommen, im gesamten Abschnitt gilt LFS (also 15) rigeros, und Verkehrsmeister ist vor Ort zur Sicherung. Außerdem überwacht die Leitstelle alle Züge im dortigen Abschnitt bzw funkt alle Fahrer an und gibt eine Gefahrenstellen-Warnung raus. Sowas kann man aber nicht für 8 Gleiswechsel im normalen Betriebsablauf jeden Abend machen. Die Benutzungen von manuellen Gleiswechseln im normalen Betriebsablauf ist defakto ausgeschlossen. Die müssen dann alle auf ZUB aufgerüstet werden.
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RE: Einsparungen durch Linienkürzungen (Stadtbahn) - von hopperpl - 28. 01. 2016, 01:46

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