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Namen von Endstationen und Haltestellen
(15. 12. 2015, 23:51)Peter K schrieb: Mario hat zur Wirtschaftlichkeit ein gespaltenes Verhältnis.
Er mietet für einen definierten Zeitraum eine Wohnung und bezahlt dafür. Nach Ablauf der Zeit erklärt er dem Vermieter, dass er ab jetzt umsonst dort wohnt und findet das in Ordnung. Jeder der Miete zahlt ist halt selber schuld. Im Gegensatz zur Wilhema und den anderen Beispielen handelt es sich beim SI um ein nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführtes Unternehmen.
Warum sollen denn bitteschön dann die anderen "Namensergänzer" dafür noch zahlen. Aber Mario findet es ja auch gut dass leere Busse auf Kosten der anderen Fahrgäste durchs Land fahren, wichtig ist ja nur dass er es gut findet.

Ganz so einfach ist das aber nicht. Das war jahrelang überhaupt kein Problem, solche Haltestellen wie Kodak oder Mahle zu haben. Erst als angefangen wurde, damit Geld zu verdienen, war es plötzlich ein Problem.

Früher waren die Haltestellennamen zur Orientierung der Fahrgäste gedacht, und man die Haltestelle nach dem benannt, was in der Umgebung ist. Wenn es nur die eine Firma dort gab, dann wurde die Haltestelle danach benannt. Wollte ja eh alle nur dorthin.
Straßennamen waren nur der letzte Ausweg, weil ganz schlecht: Kodak -> Hedelfinger Straße: ja von Wangen Marktplatz bis Hedelfingen liegen alle Haltestellen in der Hedelfinger Straße. Will nicht wissen, wieviele da schon falsch ausgestiegen sind. Von der Plieninger Straße weiß ich das: da steigen inzwischen einige aus, die am Landhaus oder am Salzäcker besser bedient wären, denn die wollen zum Daimler oder zum SI-Zentrum. Adresse "Plieninger Straße". Nur wenige fragen vorher, wie sie dann zum SI-Zentrum kommen. Wer fragt kann wenigstens noch aufgeklärt werden. Und ich habe dort schon mehr als einmal Fragen panischer Fahrgäste ("muß ich hier jetzt noch schnell raus?") beantwortet.

Die Argumentation weitergeführt kann ich auch sagen, daß es dann auch nicht mein Job als Fahrgast ist, da Auskünfte zu geben, wenn andere dafür bezahlt werden. Und trotzdem tue ich das.

Konsequenterweise müssten aber noch weitere Haltestellen umbenannt werden: Hauptbahnhof in Arnulf-Klett-Platz (die DB ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen), Ruhbank/Fernsehturm müsste den Fernsehturm verlieren, denn der gehört dem SWR, der damit Geld verdient, und der Neckarpark bezahlt vermutlich auch nichts an die SSB.
Besonders inkonsequent wird es bei den Krankenhäusern: warum gibt es noch die Haltestellen Karl-Olga-Krankenhaus oder Katharinenhospital? Das erste ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen (Sana-Gruppe), während das zweite eine städtische Einrichtung ist. Als konsequenterweise alles weg.
Und wie ist es denn mit Eszet? Ja wie jetzt, zahlt Sarotti dafür oder nicht? Die Firma ist ja schon sehr lange nicht mehr dort.... Und ich glaube auch nicht, daß noch viele Fahrgäste das überhaupt mit den Schnitten verbinden.
Oder Kraftwerk Münster? Ist doch von der EnBW, also umbenennen.

Bezahlt eigentlich Mercedes-Benz für die Mercedes-Benz-Welt? Erst vor ein paar Tagen habe ich hier doch gelernt, daß Mercedes die Haltestelle am liebsten los werden würde. Da kann ich mir nicht vorstellen, daß die trotzdem dafür bezahlen. Also müsste da doch als erstes der Name weg. Aber wie dann nennen?

Versteht mich nicht falsch: ich bin nicht gegen die Bezahlung von Werbezusätzen. Wer das braucht, soll ruhig dafür bezahlen. Aber es gibt einige Punkte im Netz, wo die Haltestellen ihre Existenzberechtigung nur durch ein Unternehmen oder eine Institution haben, oder es schlicht nichts anderes gibt, wonach man eine Haltestelle sinnvoll benennen kann. Und da macht es schon Sinn, die Haltestelle so zu benennen.
Die Haltestellennamen sind noch immer hauptsächlich zur Orientierung der Fahrgäste (der eigenen Kunden!) gedacht und nicht für etwas anderes. Also sollten sie so gewählt werden, daß sie diesen Zweck auch erfüllen.
Und da halte ich Zusätze wie "Gerber" für eher schlecht, auch wenn Geld dafür geflossen ist.

Mit einer Hausmiete ist das übrigens überhaupt nicht vergleichbar, ein Haus lässt sich ja nicht anderweitig mehr verwenden, wenn einer unbezahlt drin wohnt. Eine Haltestelle dient trotzdem Ihren Hauptzweck. Wenn schon dann ist das eher mit einen besetzten, ansonsten unbewohnten Haus zu vergleichen. Und sobald einer Geld dafür bezahlen will (also einen anderen Namen wünscht), dann kann er das ja - dann wird sie umbenannt.

Und trotzdem akzeptiere ich das Argument, daß man die Haltestelle nicht mehr so nennen will, wenn die "Firma" SI die Zahlung einstellt. Das ist halt ein blöder Fall und man darf keinen Präzedenzfall schaffen. Und genau deshalb hätte man bei solchen "Einrichtungen" gar nicht erst anfangen dürfen, das gegen Geld zu machen.
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